- Wir bewerten nur zwei überprüfte Salamipizzen mit Bestnote, zehn weitere sind immerhin "gut".
- Einige Pizzen schneiden mittelmäßig ab, eine Pizza Salami im Test fällt durch.
- Kritik gibt es vor allem für zu viel enthaltenes Salz und Verunreinigungen durch Mineralöl.
Tiefkühlpizza ist praktisch, wenn es ganz schnell etwas Warmes mit Biss zum Essen geben soll. Am häufigsten entscheiden sich die Deutschen dabei für Pizza Salami. Wir wollten wissen, welche Marken gut schmecken, vergleichsweise gesund und frei von Schadstoffen sind.
Pizza Salami im Test: Vergleich von Dr. Oetker, Wagner & Co.
Dafür haben wir 20 Salamipizzen eingekauft und in Labore geschickt. Fazit: Es gibt erstaunliche Unterschiede hinsichtlich der Qualität der Inhaltsstoffe und Konsistenz der zubereiteten Pizzen.
Das Ergebnis: Zwei Pizzen Salami schneiden mit Bestnote ab, zehn weitere empfehlen wir mit dem Gesamturteil "gut". Es gibt aber auch Pizzen, die Mängel aufweisen. Hauptkritikpunkte sind zu viel enthaltenes Salz und Mineralöl.
Mineralöl als Problem in einigen Pizzen
Verunreinigungen mit Mineralöl kritisieren wir in sechs getesteten Salamipizzen. Genauer gesagt, haben wir gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) gefunden. Das Problem bei MOSH in Lebensmitteln ist, dass sie sich in den Organen anreichern können und noch unklar ist, welche Folgen das für den Menschen hat.
Die Gehalte an MOSH in einer Pizza Salami im Test bewerten wir als "stark erhöht", in fünf weiteren sind sie unserer Ansicht nach "erhöht". Bleibt die Frage, wie das Mineralöl in die Produkte gelangt. Ein denkbarer Eintragsweg sind technische Fette, die an Maschinen in der Produktion der Pizza oder von Zutaten eingesetzt werden.
Negativ aufgefallen ist auch eine getestete Pizza Salami, die den Zusatz Calciumphosphat enthält. Denn Experten raten dazu, möglichst wenig Phosphate aufzunehmen, weil zu viel davon den Nieren schaden kann.
In den meisten Salamipizzen steckt zu viel Salz
Ebenso ungesund ist zu viel Salz – es kann das Risiko erhöhen, an Bluthochdruck zu erkranken. Im Rahmen der Nationalen Reduktionsstrategie für Salz hat der Wirtschaftsverband der deutschen Tiefkühlindustrie der Regierung nun zugesagt, bis 2025 den durchschnittlichen Salzgehalt in Tiefkühlpizza auf 1,25 Gramm pro 100 Gramm zu reduzieren.
Das ist uns allerdings zu spät. In nur drei Salamipizzen liegt der gemessene Gehalt bereits darunter. Alle anderen bekommen Punktabzug.
Wie schmecken die Pizzen im Test?
So viel zu den Inhaltsstoffen. Kommen wir zum Geschmack: Alle Salamipizzen im Test wurden nach Verpackungsanleitung zubereitet und schmeckten laut der von uns beauftragten Sensorikexperten fehlerfrei. Kritik gab es in fünf Fällen an den Pizzaböden. Die Prüfer beschrieben sie als noch "leicht teigig", während der Rand schon "deutlich knusprig" war.
Im Test haben wir für alle getesteten Pizzen den Nutri-Score errechnet. Dabei handelt es sich um ein von Ernährungswissenschaftlern entwickeltes Kennzeichnungssystem, das anzeigen soll, wie "gesund" ein Produkt ist. Die Bewertung reicht von A (dunkelgrün, am besten) bis E (rot, am ungünstigsten).
Nutri-Score: Wie ungesund ist Pizza Salami?
Der Nutri-Score bezieht sowohl negative Bestandteile wie ein zu hoher Energiegehalt, zu viel Zucker, gesättigte Fettsäuren und Salz mit ein als auch den Ballaststoff- und Eiweißgehalt sowie den Obst- und Gemüseanteil.
Das heißt: Der Nutri-Score erleichtert es, den Beitrag von Produkten zu einer gesunden Ernährung zu vergleichen. Noch findet es sich hierzulande jedoch nur vereinzelt auf Verpackungen. Für die Salamipizzen im Test haben wir den Nutri-Score ausgerechnet.
Auf der Skala von A bis E erreicht gerade einmal eine von 20 Pizzen den zweitbesten Wert – ein hellgrünes B. 13 landen mit C im gelben und sechs mit D im orangenen Bereich. Kritisch bei Salamipizza sind neben viel Salz auch die hohen Gehalte an gesättigten Fettsäuren und Energie. Positiv werden Proteine und Ballaststoffe berücksichtigt. Die Gemüseanteile sind generell sehr gering.
Tipps zum Verzehr von Pizza Salami
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Auch wenn zwölf Fertigpizzen empfehlenswert sind: Aus ernährungsphysiologischer Sicht sind die Salamipizzen nicht der Renner und kein Essen für jeden Tag.
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Wenn Sie sich zu zweit eine Pizza teilen und dazu Gemüse oder einen Salat essen, verbessert sich die Nährwertbilanz enorm.
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Bio-Pizza ist oft teurer. Doch es gelten unter anderem strengere Mindestanforderungen an die Bedingungen in der Tierhaltung für die Fleisch- und Käseproduktion.
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