Superfood Leinsamen? Wann Sie keine Leinsamen essen sollten

Autor: Lena Pritzl | Kategorie: Essen und Trinken | 17.02.2022

Leinsamen gelten als gesundes Superfood. Doch nicht immer sind sie zu empfehlen.
Foto: Shutterstock / Maryna Osadcha

Keine Frage, Leinsamen sind ein gesundes Lebensmittel: Sie versorgen uns mit Ballaststoffen, Eiweiß und Omega-3-Fettsäuren. Doch nicht für alle Menschen sind Leinsamen zu empfehlen. Wir erklären, wann Sie besser die Finger von dem regionalen Superfood lassen sollten.

Die kleinen braunen Samen erleben gerade einen Boom: Statt wie früher nur in Reformhäusern gibt es Leinsamen inzwischen in jedem Supermarkt zu kaufen und immer öfter sind sie das Topping im Müsli oder in einer angesagten Frühstücksbowl. Und das zu Recht: Leinsamen punkten mit wichtigen Omega-3-Fettsäuren sowie mit Ballaststoffen und sind eine gute pflanzliche Proteinquelle.

Damit machen uns Leinsamen länger satt, halten unsere Darmflora gesund und sie können sogar das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Lesen Sie dazu auch: 4 Gründe, warum Leinsamen gesund sind

Leinsamen bei Darmbeschwerden?

Dank der enthaltenen Schleimstoffe in den Schalen sind Leinsamen eine gute Verdauungshilfe. Die Samen quellen in Darm auf und bringen die Verdauung in Schwung. Doch wer schon mal einen Darmverschluss erlitten hat, sollte besser auf Leinsamen verzichten. Darm, Magen oder Speiseröhre können durch den Verschluss verengt sein. 

Auch bei einer akuten Entzündung im Magen-Darm-Bereich sollten Sie vorsichtshalber keine Leinsamen verzehren.

Leinsamen im Test: Die Hälfte ist mit Mineralöl belastet

Immer genügend trinken

Als goldene Regel beim Verzehr von Leinsamen gilt: dazu reichlich trinken. Ohne Flüssigkeitszufuhr können die aufquellenden Leinsamen den Darm verkleben und Probleme bereiten. Das kann bis zu einem Darmverschluss führen.

Halten Sie sich deshalb an folgenden Richtwert: Pro Esslöffel Leinsamen sollten Sie mindestens 100 Milliliter Wasser oder Tee trinken.

Richtwert: 15 Gramm Leinsamen pro Mahlzeit

Leinsamen enthalten ebenso wie bittere Aprikosenkerne und Bittermandeln natürlicherweise sogenannte cyanogene Glykoside. Aus diesen wird beim Kauen und Verdauen Blausäure freigesetzt.

An sich ist die Blausäure in Leinsamen nicht weiter schlimm: Der menschliche Körper kann bestimmte Mengen an Blausäure abbauen. Zudem hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) festgestellt, dass aus Leinsamen weniger Blausäure ins Blut gelangt als aus Aprikosenkernen.

Für Erwachsene, die bei drei Mahlzeiten am Tag pro Mahlzeit nicht mehr als 15 Gramm Leinsamen essen, besteht laut den Experten keine Gesundheitsgefahr. Das entspricht maximal zwei Esslöffeln Leinsamen.

Müsli ist für Kinder ein gutes Frühstück, rohe Leinsamen sollten besser nicht beigemischt sein.
Müsli ist für Kinder ein gutes Frühstück, rohe Leinsamen sollten besser nicht beigemischt sein. (Foto: Shutterstock / Red Stock)

Blausäure könnte für Kinder gefährlich sein

Bei Kindern dagegen ist das Gesundheitsrisiko nicht geklärt. Deshalb monierten wir im Test auch, wenn der Hinweis auf eine maximale Aufnahmemenge und/oder die Information, dass die Leinsamen für Kleinkinder überhaupt nicht geeignet sind, fehlten.

Die gute Nachricht: Wenn Leinsamen erhitzt werden, verflüchtigt sich Blausäure. Gekochte Leinsamen oder gebacken im Brot können also auch Kinder die gesunden Samen essen. 

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