Weiß, schwarz oder grün, würzig oder mild, Kräuter- oder Fruchtmischung: Tee gibt es in unzähligen Geschmacksrichtungen. Das Aufbrühgetränk ist auf der ganzen Welt beliebt und seit dem 17. Jahrhundert auch in Europa verbreitet. In Deutschland trinken wir übrigens am liebsten Früchtetee und Kräutertee.
Unter anderem deshalb hat ÖKO-TEST nun rund 50 Kräutertees auf mögliche Schadstoffe überprüfen lassen. Die gute Nachricht: Mehr als die Hälfte der getesteten Tees sind "sehr gut". Bei anderen Produkten hingegen gibt es Probleme mit Pflanzengiften und Rückständen des verbotenen Spritzmittels Chlorpyrifos. Mehr erfahren Sie im ePaper:
Wenn Sie sichergehen möchten, dass Sie keine Pestizide oder Pflanzengifte mittrinken, machen Sie Ihren Tee doch mal selbst. Wir zeigen, welche Kräuter sich dafür am besten eignen und wie es geht.
Tee selber machen: So finden Sie Ihre eigene Teemischung
Je nachdem, wie viel Zeit Sie aufwenden möchten, können Sie entweder getrocknete Kräuter kaufen oder sie selber sammeln und trocknen. Einsteiger mischen am besten verschiedene fertig getrocknete Kräuter und Früchte, sodass sie sich langsam an ihre Lieblingsmischung herantasten können.
Eine ausgewogene Teemischung besteht wie ein gutes Parfüm aus einer Basis-, Kopf- und einer Herznote. Die Basisnote ist die entscheidende Note, da sie den Tee geschmacklich dominiert und die Kräuter ihre Heilkraft durch die hohe Konzentration am besten ausüben können: Kamille beispielsweise beruhigt, Spitzwegerich wirkt gegen Entzündungen und Salbei antibakteriell.
Übertreiben Sie es jedoch nicht mit der Anzahl der Heilkräuter, damit sich ihre Wirkung im Tee nicht verliert, weil die Kräuterauszüge zu schwach konzentriert sind. Drei oder vier Kräuter reichen für die Basisnote in jedem Fall aus. Für die Kopf- und Herznote werden gerne Blütenblätter verwendet, die einen tollen Duft verströmen.
Für einen selbst gemachten Kräutertee benötigen Sie ein Mischverhältnis von sechs Teilen Basiskräutern, vier Teilen Kopfkräutern und zwei Teilen Kräutern für die Herznote. Achten Sie bei getrockneten Kräutern am besten auf Bio-Qualität und ein Fair-Trade-Siegel, um gute Anbau- und Umweltbedingungen sicherzustellen.
Für 120 Gramm Tee benötigen Sie:
- 60 g Pfefferminze
- 20 g Lavendel
- 20 g Zitronenmelisse
- 10 g Kornblumenblüten
- 10 g Ringelblumenblätter
Falls Sie einige der Zutaten selbst gesammelt haben, sollten sie bis zur Herstellung gut getrocknet sein. Vermischen Sie dann alle Zutaten und füllen Sie sie in ein luftdichtes Gefäß.
Für eine Tasse selbst gemachten Tee geben Sie die Mischung in ein Tee-Ei oder einen Baumwoll-Teebeutel und übergießen Sie sie mit kochendem Wasser. Ihre Mischung sollte rund fünf Minuten ziehen.
Teemischungen untersucht ÖKO-TEST regelmäßig, lesen Sie hier weitere Details zu unseren vergangenen Tests:
- Babytee im Test: Diese Tees sind frei von Schadstoffen
- Husten- und Bronchialtee im Test: So gut wie jeder mit Pestiziden belastet
- Wellness-Tee im Test: Fünf Wohlfühl-Tees fallen durch
Einstiegsvariante: Tee aus einer Zutat selber machen
Wenn Sie Ihre Kräuter nicht grammgenau abwiegen oder nicht gleich fünf verschiedene Kräuter kaufen möchten, können Sie auch die einfachere Variante wählen und Tee aus nur einer Pflanze zubereiten.
Dafür eignen sich folgende Kräuter besonders gut: Brennnessel, Kamille, Holunderblüten, Lavendelblüten, Löwenzahn, Pfefferminze, Salbei, Spitzwegerich und Zitronenverbene. Die Blütenblätter von Holunder oder Lavendel sollten Sie gut trocknen, mit kochendem Wasser übergießen und rund zehn Minuten ziehen lassen, bevor Sie den Tee trinken. Andere Pflanzen können Sie auch frisch als Tee aufbrühen.
Brennnesseltee selber machen
Sobald Brennnesseln unsere Haut berühren, machen sie ihrem Namen – leider – alle Ehre. Die Pflanze schützt sich mit ihren Brennhärchen vor Fressfeinden, denn sie steckt voller Mineralstoffe und Vitamine. Glücklicherweise kann man sich an der Nessel aber nicht nur die Finger verbrennen, sondern sie auch als schmackhaften Tee aufbrühen.
Für den Tee pflücken Sie eine Handvoll der obersten Blätter der Pflanze. Sie müssen die Brennnesselspitzen nicht erst trocknen, sondern können sie direkt mit kochendem Wasser übergießen. Nach nur einer Minute Ziehzeit können Sie Ihren Tee genießen.
Rezept für Löwenzahntee
Löwenzahn ist gut für die Verdauung. Für eine Tasse selbst gemachten Löwenzahntee benötigen Sie nur ein frisches Blatt Löwenzahn. Sie können auch auf getrocknete Blätter zurückgreifen. Das Blatt mit heißem Wasser übergießen und für wenige Minuten ziehen lassen.
Tee selber machen: Wichtige Tipps
- Auch aus Giersch können Sie Tee selber machen. Dafür sammeln Sie die weißen Blütenblätter der Pflanze von März bis Mai und trocknen sie. Später können Sie einen Teelöffel getrocknete Blüten pro Tasse aufbrühen und rund fünf Minuten ziehen lassen.
- An heißen Tagen schmeckt selbst gemachter Eistee hervorragend. Eine selbst zusammengestellte Kräuterteemischung ist dafür eine tolle Basis.
- Damit Sie zum Pflücken nicht weit wandern müssen, können Sie Kräuter für den Tee auch im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen. Dafür eignen sich Salbei, Rosmarin, Zitronenmelisse, Minze und Lavendel ausgezeichnet.
- Wichtig, wenn Sie Kräuter und Blüten für Ihren Tee pflücken: Nicht neben vielbefahrenen Straßen pflücken, nicht von Wiesen, auf denen viele Hunde laufen, oder in der Nähe von ehemaligen Industriegeländen.
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