Thomy-Rapsöl von Nestlé ist Testverlierer

Autor: Lena Wenzel | Kategorie: Essen und Trinken | 17.11.2020

Das Thomy Reines Rapsöl gehört zu den Produkten, die im Test von 23 Rapsölen durchfallen.
Foto: Daniel Prudek/Shutterstock; ÖKO-TEST

"Thomy... hier kommt der Genuss": Dieser Werbeslogan ist sicher vielen bekannt. Thomy ist als Marke beliebt. Vom Genuss des Thomy Reinen Rapsöls raten wir allerdings ab. Das Produkt schneidet im Test von 23 Ölen als einziges mit "ungenügend" ab.

Auf seinem Marktplatz im Internet schreibt Anbieter Nestlé, dass kontinuierliche und sorgfältige Kontrollen für die gleichbleibend hohe Qualität des Thomy Reines Rapsöl sorgen. Von hoher Qualität kann in Bezug auf das von uns getestete Produkt jedoch nicht die Rede sein.

Weil es Schadstoffe enthält, gehört das Thomy-Rapsöl zu den drei Produkten im Test, die durchfallen. Es ist allerdings das einzige, das wir mit "ungenügend" bewerten.

Darum ist das Thomy-Rapsöl "ungenügend" 

Was sind die Gründe dafür? Besonders negativ fällt auf, dass krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) im Thomy-Rapsöl enthalten sind. Die Menge, die das von uns beauftragte Labor nachgewiesen hat, bewerten wir als "erhöht".

Zu den entdeckten PAK zählt auch die besonders problematische Verbindung Benzo(a)pyren. Das Thomy-Rapsöl schöpft dabei mehr als ein Viertel des gesetzlichen Grenzwertes laut Kontaminantenverordnung aus. 

Wie können PAK überhaupt ins Rapsöl gelangen? PAK entstehen bei der unvollständigen Verbrennung organischen Materials und können beispielsweise über Abgase oder Reifenabrieb in die Nahrungskette gelangen. Zum direkten Vergleich: PAK kritisieren wir noch in einem weiteren Rapsöle im Test.

Raps: Wir haben 23 Öle überprüft. Nur drei sind empfehlenswert.
Raps: Wir haben 23 Öle überprüft. Nur drei sind empfehlenswert. (Foto: Matthew Dixon/Shutterstock)

Überprüftes Thomy-Rapsöl ist mit Mineralöl belastet

Letztlich sind das aber nicht die einzigen Schadstoffe, die wir gefunden haben. Das getestete Thomy-Rapsöl ist zudem mit Mineralöl verunreinigt. Die Gehalte an Mineralölbestandteilen sind aus unserer Sicht "sehr stark erhöht". In keinem anderen getesteten Produkt haben wir höhere Gehalte festgestellt.

Das Problem: Mineralölbestandteile reichern sich im menschlichen Körper an - und bisher ist nicht annähernd geklärt, was sie dort bewirken können. Wir wissen aber, dass es sich bei Mineralölbestandteilen um Fremdstoffe handelt, von denen wir möglichst wenig aufnehmen sollten.

Nach ÖKO-TEST-Kriterien "erhöhte" oder "stark erhöhte" Mengen an Mineralöl hat das Labor in insgesamt 17 getesteten Ölen nachgewiesen.

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So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil PAK und Mineralölbestandteile im überprüften Thomy-Rapsöl stecken, hagelt es viele Minuspunkte, weshalb das Gesamturteil "ungenügend" lautet. Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Infoseite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

Der Test zeigt: Aufgrund bedenklicher Inhaltsstoffe erhalten einige getestete Rapsöle nur ein mittelmäßiges Gesamturteil, drei Produkte fallen durch. Am häufigsten bemängeln wir Mineralölbestandteile. Immerhin sind aber auch drei Öle mit "sehr gut" rundum empfehlenswert. Mehr zum Test lesen Sie hier: Rapsöl im Test.

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