Unerwünschte Inhaltsstoffe: Pesto rosso von De Cecco im Test "ungenügend"

Autor: Vanessa Christa/Ann-Cathrin Witte | Kategorie: Essen und Trinken | 18.04.2024

Unerwünschte Inhaltsstoffe: Pesto rosso von De Cecco im Test "ungenügend"
Foto: ÖKO-TEST

Nudeln mit Pesto sind ein Klassiker der italienischen Küche. Noch schneller als selber machen ist es, fertiges Pesto aus dem Supermarkt aufzuschrauben. Doch einige fertige rote Pesti in unserem Test enthalten leider unerwünschte Inhaltsstoffe. Dazu gehört auch das Pesto rosso der Marke De Cecco.

Laut Hersteller De Cecco stecken in seinem Pesto rosso unter anderem Tomaten, Mascarpone, Pecorino Romano, Grana Padano, Basilikum, Walnüsse und Olivenöl. Laut den Ergebnissen des von uns beauftragten Labors enthält das Produkt aber leider auch einige unerwünschte Inhaltsstoffe, die aus unserer Sicht nicht in ein Pesto gehören –darunter Pestizidspuren und Mineralölbestandteile. In unserem Test schneidet das Produkt deshalb mit "ungenügend" ab und gehört damit zu den zehn roten Pesti, die durchfallen. Aber der Reihe nach.

Pesto rosso von De Cecco enthält Pestizidspuren

Gleich drei verschiedene Pestizidrückstände hat das von uns beauftragte Labor im Pesto rosso von De Cecco nachgewiesen. Diese sind in der gefundenen geringen Konzentration zwar nicht akut giftig, aber über die Wechselwirkungen der Rückstände mehrerer Pestzide ist bislang wenig bekannt. Deshalb vergeben wir ab zwei Pestiziden in Spuren Minuspunkte. 

Unter den Pestizidspuren im überprüften roten Pesto von De Cecco befindet sich auch das bedenkliche Chlorantraniliprol. Das Insektizid wird vom Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN) seit 2013 in der Liste der hochgefährlichen Pestizide geführt. Es gilt als toxisch für Wasserorganismen und baut sich, einmal in die Umwelt gelangt, nur sehr schwer wieder ab.

Zum Vergleich: Im Test kritisieren wir Chlorantraniliprol in insgesamt drei Pesti. Auf gleich mehrere Pestizidspuren sind wir im Test häufiger gestoßen. 

Kritik an Mineralölbestandteilen

Zusätzlich stecken in dem Pesto rosso von De Cecco Mineralölbestandteile in Gehalten, die wir als "stark erhöht" bewerten. Damit ist das Pesto kein Einzelfall. Neunmal sind die Mineralölbestandteile im Test aus unserer Sicht "erhöht" gewesen, zweimal sogar "stark erhöht". 

Bei den gefundenen Mineralölbestandteilen handelt es um MOSH/MOSH-Analoge, die zum Beispiel während der maschinellen Produktion, etwa bei einem Kontakt mit Schmieröl, in die Lebensmittel gelangen können. Ob oder inwiefern diese Stoffe unserer Gesundheit schaden, ist noch unklar. Klar ist aber, dass sich diese Verbindungen im Körper anreichern und dort die wohl größte Verunreinigung darstellen.

De Cecco-Pesto schmeckt "unharmonisch"

Teil unseres Tests war auch eine Überprüfung des Geschmacks und des Geruchs der roten Pesti. Das Urteil der Sensorikexperten: Der Geschmack sei "unharmonisch". Dieses Urteil erhielten im Test noch zwei weitere Pesti. 

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So setzt sich das Gesamturteil zusammen

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil das De Cecco Pesto rosso drei Pestizide in Spuren, darunter das Insektizid Chlorantraniliprol, enthält und wir darüber hinaus auf Mineralölbestandteile in aus unserer Sicht "stark erhöhten" Gehalten gestoßen sind, ziehen wir insgesamt sechs Noten ab. Deswegen lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "ungenügend".

Außerdem kritisieren die Sensoriktester einen "insgesamt unharmonischen Geschmack" des De Cecco Pesto rossos. Dafür ziehen wir im Teilergebnis Sensorik eine Note ab, sodass dieses "gut" lautet". Da ein "gutes" Teilergebnis Sensorik keinen Einfluss auf die Gesamtnote hat, steht im Gesamturteil folglich ebenfalls ein "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

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