Eigentlich brauchen Balkonpflanzen nicht viel, um den ganzen Sommer lang prächtig zu blühen. Regelmäßig Wasser und Dünger sowie ein wenig unserer Aufmerksamkeit für welkende Blüten. Das sind die vier Tipps von Profigärtnern:
#1: Balkonblumen richtig gießen
Da Balkonblumen und Kübelpflanzen im Gegensatz zu Beetpflanzen nicht so tief wurzeln können, benötigen sie häufiger Wasser.
Als Faustregel empfiehlt Einzelhandelsgärtner Reiner Höpken pro Meter Blumenkasten eine Gießmenge von rund drei Litern. Aber: "Je kleiner der Kasten oder Topf ist, desto schneller trocknet er aus", erläutert Svenja Schwedtke, Gärtnerin aus Bornhöved (Schleswig-Holstein). Und auch je sonniger und windiger es auf dem Balkon ist, desto mehr muss gegossen werden.
Die Gießmenge kann also stark variieren - daher sollte man sich herantasten und für jeden Balkonkasten die passende Menge finden. "Das Gefühl dafür kommt mit der Zeit", sagt Schwedtke. "Wer unsicher ist, steckt einen Finger in die Erde und fühlt so die Feuchtigkeit."
Reiner Höpken, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands Einzelhandelsgärtner (BVE), rät: "Täglich gießen sollten Sie auf jeden Fall bei ganz schönem Wetter. Wenn es richtig heiß ist, ist es sogar gut, wenn Sie morgens und abends ein bisschen gießen." Bei bedecktem Himmel hingegen kann es reichen, nur alle drei Tage die Pflanzen zu versorgen.
Wasser sparen können Sie, indem Sie an heißen Sommertagen am besten in den frühen Morgenstunden gießen. Dann ist es kühler und die Verdunstung ist nicht so stark. Vor allem in den Mittagsstunden verdunstet ein Großteil des Gießwassers einfach – ohne die Pflanzen überhaupt zu erreichen.
Wichtig ist, dann aber dafür zu sorgen, dass das Wasser, das der Boden nicht für die Pflanzen speichern kann, aus dem Topf abfließt. Daher haben Töpfe und Kästen fürs Freie am besten ein Abzugsloch im Boden.
#2: Düngen: Nährstoffe für die Balkonpflanzen
Die Bildung von immer neuen Blüten verlangt den Pflanzen viel Kraft ab – sie brauchen deshalb Nachschub an Nährstoffen.
"Düngen Sie Ihre blühenden Balkonblumen regelmäßig - dann werden Sie mit kräftigen Pflanzen und üppiger Blüte belohnt", rät Gärtnerin Svenja Schwedtke. Es gibt Langzeitdünger, die nur etwa alle zwei bis vier Monate gegeben werden müssen. Alternativ gibt man wöchentlich etwas Flüssigdünger ins Gießwasser und verteilt ihn auf diesem Weg auf der Erde um die Pflanzen.
Wichtig dabei: Verwenden Sie am besten organische Düngemittel. Diese sind besser für die Umwelt und nachhaltiger als mineralische Dünger.
#3: Ausputzen
Es lohnt sich, die Blütenköpfe vieler Balkonpflanzen abzuschneiden, sobald sie welken. "Das ist ganz wichtig, damit sich keine Samenansätze bilden", sagt Reiner Höpken. "Denn sobald die Pflanze Samenansätze hat, hat sie kein Interesse mehr, neue Blüten nachzuschieben." Welke Blüten sehen darüber hinaus auch nicht schön aus.
Entfernt man hingegen die Blüten, spricht das den Überlebensinstinkt der Pflanzen an, die mit dem Ausbleiben der Samen keine Nachkommen produzieren können. In der Folge bilden sie immer wieder neue Knospen, bis die Witterung im Herbst das unterbindet.
Aber: Nicht alle Dauerblüher müssen Sie so behandeln. Manche sind "selbstreinigend" - sie werfen also ihre welken Blüten einfach ab und produzieren in der Folge immer wieder neue Knospen.
#4: Kauf von Balkonpflanzen
Wenn Sie Pflanzen für den Balkon neu kaufen, sollten Sie auf zwei Punkte achten:
- Achten Sie beim Kauf nicht nur auf hübsche Blüten, sondern auch darauf, ob die hübschen Blüten auch für Insekten interessant sind. Viele klassische Balkonpflanzen wie z.B. Geranien sind für Insekten völlig wertlos.
- Da unsere Sommer immer heißer werden und zum Teil Wassermangel besteht, sollten Sie Pflanzen kaufen, die mit Hitze und Trockenheit zurecht kommen:
Verwenden Sie für Ihre Balkonpflanzen in jedem Fall torffreie Blumenerde. Denn durch den Abbau von Torf werden Moore, die zum einen für viele Tier- und Pflanzenarten ein wichtiger Lebensraum sind und zum anderen einen wichtigen Kohlenstoffspeicher darstellen, unwiederbringlich zerstört.
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