Wenn die Tage langsam dunkler werden, muss das nicht unbedingt an der Jahreszeit liegen. Es kann auch bedeuten, dass Sie dringend mal wieder die Fenster putzen sollten – zumal die Staubmäuse schon anfangen, auf dem Tisch zu tanzen! Greifen Sie also mal wieder zu Wischer, Feger, Schrubber und Reiniger.
Aber: Auch den ehrgeizigsten Saubermännern und -frauen unterlaufen immer wieder Putzfehler, die das große Reinemachen unnötig verzögern. Wir haben deshalb für Sie aufgeschrieben, wo Sie sich bislang unnötige Arbeit gemacht haben und welche Schmuddelecken Sie in Ihrer Wohnung wahrscheinlich regelmäßig übersehen.
1. Fehler: Erst saugen, dann staubwischen
Natürlich ist es viel angenehmer, erst mal das "Bröseltaxi" anzuschmeißen, um damit schnell Strecke zu machen. Gleich stellt sich das gute Gefühl ein, schon eine Menge erledigt zu haben. Wer aber anschließend den Staubwedel zur Hand nimmt, sich an Lampen oder Schränken zu schaffen macht oder Krümel von Tisch und Anrichte wischt, macht etwas verkehrt.
Denn es gilt: Immer von oben nach unten putzen, das diktiert die Schwerkraft. Sie wollen doch nicht, dass Ihr Boden nach dem Putzen nur anders schmutzig aussieht als zuvor?
Auch wichtig: Ein besseres Ergebnis bekommen Sie, wenn Sie die Zimmermitte als Letztes saugen. Der Grund: Beim Saugen unter und hinter Schränken, Tischen oder Sofas werden jede Menge Staubflocken aufgewirbelt, die sich nur langsam im Zimmer niederlassen. Wer die freien Bodenflächen erst am Ende saugt, erwischt deshalb insgesamt mehr Schmutz als jemand, der nicht von außen nach innen reinigt.
2. Fehler: Als Erstes Fenster putzen
Erst mal Durchblick gewinnen – der Wunsch ist verständlich. Wenn Sie aber zuerst Ihre Fensterscheiben zu streifenfreiem Glanz bringen, bevor Sie sich dem nächsten "dirty job" zuwenden, haben Sie vermutlich etwas falsch gemacht. Denn: Beim Putzen wird noch mal mächtig Schmutz aufgewirbelt (ja, selbst beim Staubsaugen!), der sich prompt auf Ihren glänzenden Fenstern niederlassen wird.
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3. Unterseite von Toilette und Waschbecken vergessen
Die Toilette selbst ist deutlich keimfreier, als wir häufig annehmen, weshalb beispielsweise WC-Steine aus hygienischer Sicht keineswegs notwendig sind. Das heißt allerdings noch nicht, dass die Toilette immer so sauber ist, wie sie sein könnte – selbst wenn Sie eben noch mit Lappen und WC-Reiniger daran zugange waren.
Denn: Die Rück- bzw. Unterseite der Toilettenschlüssel kann schnell unansehnlich werden. Das Gleiche gilt für einen Ort, den Sie normalerweise ebenso selten zu Gesicht bekommen: die Unterseite Ihres Waschbeckens, wo sich gerne klebrige Seifenreste sammeln.
>> Lesen Sie auch: WC-Reiniger im Test: "Mangelhaft" für WC Ente und 00-Toilettenreiniger
4. Fehler: Nur ein Lappen fürs WC
Wo wir schon beim stillen Örtchen sind: Sie sollten ebenfalls vermeiden, denselben Putzlappen für Toilettenschüssel und WC-Brille zu verwenden. Sie könnten sonst Keime, die Sie gerade erfolgreich aus der Schüssel entfernt haben, versehentlich auf dem Toilettensitz zurücklassen, wo Sie gerade nicht hingehören.
Vergleichbares gilt auch für andere Räume als das Bad: Schwämme, Bürsten, Tücher und Lappen, die Sie beispielsweise für den Boden verwenden, haben anschließend nichts mehr in der Spüle oder auf Oberflächen verloren, auf denen beispielsweise Lebensmittel verarbeitet werden.
5. Fehler: Putzen ohne auszumisten
Gerne stoßen wir beim Staubwischen oder -saugen auf allerlei Krimskrams, der ohnehin längst den Besitzer hätte wechseln sollen. Gerade Oberflächen, die eigentlich halbwegs frei sein sollten, sind oft mit unnötigem Zeug verstellt.
Bevor Sie deshalb alles aus dem Weg räumen, um es anschließend wieder genauso aufwendig aufzubauen (und dann nicht wieder in die Hand nehmen, bis sich das Putzspiel wiederholt), treffen Sie lieber gleich eine Entscheidung. Räumen Sie überflüssige Gegenstände direkt in die Zu-verschenken-Kiste, bringen Sie sie in den Keller oder vielleicht doch in den Mülleimer.
Besser noch: Sie reservieren sich vor dem Putzen einen Nachmittag, den Sie nur fürs Ausmisten, Aussortieren und Entrümpeln reservieren. Das entschlackt nicht nur Seele und Wohnung, sondern auch die Putzerei: Was weg ist, muss auch nicht mehr gereinigt werden. Und auch das Regal entstaubt sich gleich viel einfacher, wenn es nur noch zur Hälfte gefüllt ist.
6. Falsch staubsaugen
Sie glauben, beim Staubsaugen könne man nicht viel falsch machen? Wenn man nicht gerade übers Kabel stolpert oder der Katze versehentlich übers Fell saugt? Irrtum!
Hier einige interessante Fehler, auf die Sie beim Staubsaugen achten sollten:
- Staubsaugerrohr falsch einstellen. Ist das Rohr zu kurz eingestellt, müssen Sie sich beim Saugen unnötig weit nach vorne beugen. Das ist nicht gut für den Rücken. Bei einem handelsüblichen Teleskoprohr schafft ein schneller Handgriff Abhilfe.
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Staubsauger schieben. Profiputzer wissen es: Wer schiebt, statt zu ziehen, drückt Schmutz und Staub an die Wand, statt ihn einzusammeln. Besser ist es deshalb, von hinten nach vorne zu saugen (also den Staubsauger zu ziehen).
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Flüssigkeiten aufsaugen. Über einen Wasserfleck saugen, und sei es auch nur versehentlich? Bitte nicht! Flüssigkeit hat im Staubsauger nichts zu suchen. Er kann schlimmstenfalls kaputtgehen.
- Mit vollem Beutel saugen. Wir ignorieren die störende Warnanzeige, solange es geht. Trotzdem ist klar: Mit vollem Staubsaugerbeutel kann das Gerät nicht die volle Saugleistung bringen und entsprechend weniger zur Sauberkeit der Wohnung beitragen.
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Glatte Böden ohne Borstenkranz saugen. Der sogenannte Borstenkranz lässt sich bei der klassischen Kombidüse ein- oder ausklappen. Für Glattböden sollten die Borsten ausgeklappt sein. Denn der Kranz fängt nicht nur selbst Staub ein, sondern sorgt vor allem dafür, dass der Boden nicht zerkratzt wird.
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Aufsätze nicht nutzen. Sie erinnern sich an die fremdartigen Aufsätze, die damals mit dem Staubsauger geliefert kamen? Mit Namen wie Saugpinsel, Polster- oder Fugendüse? Nutzen Sie sie. Beispielsweise den Saugpinsel, um (kratz)empfindliche Vasen, Bilderrahmen oder Möbel zu säubern.
7. Fehler: Auf den Staubsauger-Roboter vertrauen
Viele Haushalte sind inzwischen dazu übergegangen, Boden und Teppiche nicht mehr selbst zu saugen, sondern lieber einen freundlich-flachen Rundroboter mit dem Job zu beauftragen. Das spart Arbeit – wenn auch nicht gerade Energie, schließlich bleibt der Staubsauger-Roboter ständig an den Strom angeschlossen, wenn er nicht gerade seine Arbeit verrichtet.
Was oft ebenfalls nicht bedacht wird: Der Roboter kann weder Spinnweben von Wand und Decke entfernen noch ein Sofa absaugen. Die meisten Modelle scheitern schon an zu hohen Stufen. Motten Sie den vertrauten Bodenstaubsauger deshalb nicht gleich ein – Sie werden ihn noch häufiger brauchen, als Ihnen vielleicht lieb ist.
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