Haushalts-Akkus richtig laden und lagern
Sogenannte Lithium-Ionen-Akkus sind inzwischen an vielen Stellen im Haushalt zu finden: Sie stecken im Smartphone, Tablet und Notebook, in der Powerbank und Digitalkamera, in der elektrischen Zahnbürste und im kabellosen Kopfhörer. In der Garage finden sie sich im E-Bike oder im E-Auto. Das ist gut so, denn Lithium-Akkus sind leichter und leistungsfähiger als die zuvor gebräuchlichen Nickel-Akkus, die kaum noch für haushaltsübliche Anwendungen genutzt werden.
So ein moderner Akku – ob batterieklein oder notebookgroß – möchte aber auch gut gepflegt werden, damit er möglichst viele Ladezyklen übersteht. Die Lebensdauer der verschiedenen Lithium-Akkus – von E-Book bis E-Bike – kann durch diszipliniertes Laden und Entladen verlängert werden. Das lohnt sich nicht nur bei der Smartphone-Batterie (die wohl bei vielen von uns am häufigsten an die Steckdose muss).
Akkus sind am liebsten "halbvoll"
Grundsätzlich gilt: Die verschiedenen Energiespender sollten nie komplett entladen werden, da eine sogenannte Tiefentladung zu Defekten innerhalb der Akkuzellen führen kann. Umgekehrt gilt aber auch, dass Lithium-Akkus nach Möglichkeit nie vollständig auf- oder gar überladen werden sollten.
Ideal für die Akku-Fitness ist laut TÜV ein Ladestand, der immer irgendwo zwischen 30 und 70 Prozent liegt. Das bedeutet im Übrigen auch, dass es dem Handy nicht gerade guttut, ständig über Nacht an der Steckdose zu hängen.
Weitere Tipps zum Laden und Lagern:
- Akkus sollten am besten mit dem zugehörigen Original-Ladekabel geladen werden, da sie bei falschen Ladeparametern überladen können.
- Erhitzt sich ein Gerät beim Laden auffällig, sollte es sofort vom Netz genommen und nicht mehr benutzt werden. Im schlimmsten Fall kann der Akku anfangen zu brennen.
- Akkus sollten vor Nässe und Feuchtigkeit, Stößen und Stürzen, Frost und zu großer Hitze (z.B. praller Sonne) geschützt werden. Auch schnelle Wechsel zwischen Wärme und Kälte vertragen Akkus nicht gut.
- Um Akkus über einen längeren Zeitraum zu lagern, ist ein etwa "halbvoller" Akkustand optimal (siehe auch den Abschnitt zu E-Bike-Akkus).
- Für Powerbanks gelten dieselben Regeln wie für andere Lithium-Akkus: Ein komplettes Laden ist unnötig, ein völliges Entleeren ebenfalls nicht sinnvoll.
E-Bike-Akku optimal laden und lagern
E-Bikes werden mit Hochleistungsakkus betrieben, die – wie alle Lithium-Akkus – aus hoch reaktiven und entflammbaren Bestandteilen bestehen. Um Schäden am Pedelec-Akku zu vermeiden, die Brände und Explosionen auslösen können, sollten die Batterien stets nach den Herstellerangaben geladen und genutzt werden.
Tipps, wie Sie Ihren E-Bike-Akku optimal aufladen und behandeln:
- Auch hier gilt: Komplettes Be- und Entladen vermeiden; ein mittlerer Ladungsstand ist für den Akku häufig am schonendsten.
- Akkus nur mit originalem Ladegerät und bei Zimmertemperatur aufladen.
- Beim Laden werden Akkus warm – das ist normal. Werden sie hingegen richtiggehend heiß, kann das auf einen Defekt hindeuten.
- Beschädigte Akkus auf keinen Fall mehr aufladen. Daher vorher kontrollieren, ob die Pedelec-Batterie noch intakt und nicht etwa aufgebläht ist.
- Wer sein Rad im Winter bei unter null Grad Außentemperatur nutzen will, setzt den – bei Raumtemperatur geladenen und gelagerten – Akku am besten erst kurz vor Fahrtantritt ein.
Möchten Sie den Fahrrad-Akku längere Zeit einlagern – beispielsweise jetzt, wo der Winter angefangen hat –, sollten Sie folgende Hinweise beachten:
- Sorgen Sie dafür, dass der Pedelec-Akku beim Einlagern etwa zwischen 30 und 60 Prozent geladen ist.
- Um eine Tiefentladung zu verhindern, sollte die Batterie im Lagerzustand etwa alle drei Monate nachgeladen werden.
- Die Lager-Umgebung sollte trocken, frostfrei und gut belüftet sein und am besten eine – eher kühle – Durchschnittstemperatur zwischen 10 und 15 Grad haben.
- Der Akku sollte idealerweise auf einem nicht brennbarem Untergrund (Steinboden, Fliesen) liegen.
- Die Kontaktstellen des Akkus am Rad können zusätzlich mit einem speziellen Spray geschützt werden.
Alte Akkus entsorgen: So geht's richtig
Bei aller Lade-Disziplin sind Akkus dennoch Verschleißteile. Mit jedem Ladezyklus – und auch bei der gewöhnlichen Benutzung – nimmt die Lebensdauer ein kleines Stück ab. Die maximal erreichbare Zahl der Ladezyklen ist abhängig von Art und Qualität des Akkus, von der Temperatur und natürlich davon, wie der Akku genutzt wird. Doch auch bei optimaler Behandlung ist irgendwann Schluss: Akkus müssen dann fachgerecht entsorgt werden.
Wichtig zu wissen: Alte und defekte Akkus sind kein gewöhnlicher Elektroschrott und werden deshalb auch nicht identisch behandelt (es sei denn, sie sind so in Geräte verbaut, dass sie nicht herausgenommen werden können).
Zurück in den Handel oder zur Sammelstelle
Stattdessen müssen alte Akkus sachgerecht …
- im Elektro-Fachhandel (wo es entsprechende Sammelboxen gibt) oder
- bei kommunalen Sammelstellen/Wertstoffhöfen (informieren Sie sich dazu am besten auf der Website Ihres Entsorgers)
… entsorgt werden. Auch viele Drogerie- und Supermärkte haben Sammelboxen aufgestellt, in denen nicht nur leere Batterien, sondern auch (kleinere) entladene Akkus abgegeben werden können. Geben Sie Lithiumbatterien vor der Entsorgung zur Sicherheit wieder in eine Verpackung oder isolieren Sie die Batteriepole mit Klebestreifen.
Gut zu wissen: Hochleistungsakkus (z.B. für E-Bikes oder E-Scooter) werden an Wertstoffhöfen nicht angenommen und müssen in den Fachhandel zurückgebracht werden.
Tipps: Autobatterie im Winter schonen
Übrigens: Der größte Akku, den Sie besitzen, befindet sich vermutlich in Ihrem Auto - die Batterie. Und auch diesem Stromspeicher tun Minusgrade nicht gut.
Wenn Sie in der kalten Jahreszeit viel auf kurzen Strecken unterwegs sind, sollten Sie deshalb am besten vor allem sicherheitsrelevante Funktionen – wie das Fahrlicht und das Gebläse gegen beschlagene Scheiben – nutzen, um die Batterie zu schonen. Radio, Sitzheizung und andere Elektronik zehren sonst die Batterie schneller aus, als die Lichtmaschine sie wieder aufladen kann.
Kurze Fahrten gehen auf die Batterie
Erst bei längeren Fahrten kann der Auto-Akku wieder richtig Kraft tanken. Der Verzicht hat seinen Sinn, denn Pannenstatistiken zeigen: Wenn ein Auto unterwegs liegenbleibt, ist in fast der Hälfte der Fälle die Starterbatterie schuld.
Eine verschmutzte Batterie kann sich übrigens schneller entladen, denn an verunreinigten Polen können sogenannte Kriechströme entstehen, die den Akku zusätzlich belasten. Ein deutliches Warnzeichen für eine schwächelnde Batterie ist ein schwerfälliger Anlasser. Die Autobatterie sollte dann unbedingt aufgeladen werden (z.B. mit einem Ladegerät), um eine Tiefentladung zu vermeiden.
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