Eigentlich sind Ameisen äußerst nützliche Tiere: Sie lockern mit ihren Gangsystemen die Erde im Garten und fördern das Pflanzenwachstum, sie halten den Garten sauber, denn sie ernähren sich von toten Tieren und vertilgen die Larven einiger Schädlinge. Außerdem düngen sie den Boden mit ihren Ausscheidungen.
Wenn sich die fleißigen Krabbeltiere allerdings im Rasen breit machen und dort ihr Nest bauen, ist das manchem Hobbygärtner dann doch zu viel. Hier erfahren Sie, wie Sie Ameisen im Rasen mit einfachen Hausmitteln loswerden können.
Ameisen umsiedeln statt Ameisen bekämpfen
Wichtig zu wissen: Wenn die fleißigen Tierchen Sie nicht stören, dann lassen Sie sie einfach in Ruhe. Die Tiere schaden niemandem, sie sind für den Menschen ungefährlich und machen sich im Garten äußerst nützlich. Wenn die Ameisen Sie allerdings wirklich stören, sollten Sie auf keinen Fall zur Chemiekeule greifen.
Sollte eine Ameisenkolonie gerade Ihren Garten als neue Heimat auserkoren haben, ist die schonendste Methode sie loszuwerden ein Umzug. Sie können die Kolonie mit dem folgenden Trick ganz einfach umsiedeln:
Befüllen Sie einen Blumentopf mit Holzwolle oder trockenem Gras und etwas Marmelade und stellen Sie diesen mit der Öffnung nach unten über den Bau oder den Eingang der Ameisenkolonie. Bald werden die Ameisen beginnen, ihre Puppen in der Holzwolle, bzw. im trockenen Gras zu lagern. Sobald die Ameisen umgezogen sind, können Sie den Blumentopf an einen neuen Standort bringen, der mindestens 30 Meter von dem alten entfernt sein sollte.
Ameisen im Rasen vertreiben
#1: Feuchtigkeit vertreibt Ameisen
Ameisen brauchen eine trockene Umgebung, um ihre Brut aufzuziehen. Wenn Sie Ihren Rasen feucht halten und ihn regelmäßig und ausgiebig gießen (am besten, wenn möglich, mit Regenwasser, um Wasser zu sparen), zwingen Sie die Ameisen, sich einen anderen trockenen Nistplatz zu suchen.
Ameisen bauen ihre Nester gerne in Blumentöpfen oder Blumenkästen. Sollte das bei Ihnen der Fall sein, wässern Sie diese regelmäßig – dann wird den Ameisen der neue Bau schnell ungemütlich.
#2: Ameisen mit Gerüchen vertreiben
Auch im Garten bieten sich natürliche Hausmittel in Form von Duftbarrieren an. Ganz besonders eignen sich ätherische Öle auf Basis von Thymian, Lavendel oder Nelken. Aber auch Essig und Zitronenschalen zeigen Wirkung. Bringen Sie die Duftstoffe einfach um die Terrasse herum oder vor Eingängen aus.
#3: Blattläuse eindämmen
Ameisen lieben die Ausscheidungen von Blattläusen. Sind diese nicht mehr da, verschwinden die Ameisen von selbst wieder. Diese Hausmittel helfen gegen Blattläuse:
Backpulver gegen Ameisen: Keine gute Idee!
Backpulver und Natron gelten als zuverlässige Methoden, um Ameisen zu bekämpfen. Allerdings werden die Tiere durch das Pulver vergiftet und die nützlichen Insekten sterben qualvoll. Verwenden Sie deshalb auf keinen Fall Backpulver, um Ameisen loszuwerden. Auch Natron, Kaffeesatz und Maismehl führen zu einem qualvollen Tod.
Verzichten Sie ebenso auf chemische Mittel. Die Biozide sind nicht nur für die Ameisen, sondern auch für uns Menschen, andere Gartenbewohner, unsere Haustiere und die Umwelt gefährlich. "Mittel gegen Insekten enthalten oft Nervengifte, die auch das Nervensystem von Menschen und Haustieren schädigen können", erklärt das Pestizid-Aktions-Netzwerk PAN Germany.
Sollten die Ameisen allerdings überhandnehmen, zögern Sie nicht, sich professionelle Hilfe zu holen – vor allem Pharao- oder Holzameisen können beträchtliche Schäden anrichten.
Ameisen sind ungefährlich
Für den Menschen sind Ameisen ungefährlich. Wenn sich die Krabbeltierchen allerdings bedroht fühlen, können sie beißen und zudem Ameisensäure versprühen, die auf der Haut brennt. Solange Sie auf die Methansäure nicht allergisch reagieren, ist das harmlos.
Eine aufgeschnittene Zwiebel oder ein kühler Umschlag beruhigen die Haut und lindern die Schwellung. Bei einer stärkeren allergischen Reaktion sollten Sie allerdings ärztlichen Rat suchen.
Weiterlesen auf oekotest.de: