Ob im Obstsalat, im Smoothie oder auf der Pizza: Ananas lässt sich vielfältig einsetzen. Ursprünglich stammt sie aus Südamerika, heute wird sie weltweit in tropischen Gebieten angebaut. Mit der richtigen Pflege können Ananaspflanzen aber auch in Deutschland gedeihen.
Sie müssen jedoch Geduld haben. Denn es vergeht viel Zeit, bis die Pflanzen Früchte tragen. Die heimische Ananaszucht ist aber gar nicht so schwer, wie man vielleicht denkt.
Schritt 1: Wählen Sie eine geeignete Ananas aus
Wenn Sie eine Ananas anbauen wollen, sollten Sie sich zunächst im Handel nach einer geeigneten Frucht umsehen. Suchen Sie nach einem festen, mittelreifen Exemplar. Achten Sie außerdem darauf, dass der Schopf frisch aussieht und keine welken Blätter hat. Das Fruchtfleisch sollte gelb und nicht matschig sein.
Generell sollten Sie Bio-Produkten vorziehen – die haben meist eine bessere Qualität. Sie können zudem etwas Gutes tun, indem Sie Ananas mit Fair-Trade-Siegel kaufen. Denn damit unterstützen Sie fairen Handel und bessere Arbeitsbedingungen.
Schritt 2: Schneiden Sie den Ananasstrunk ab
Liegt die Ananas auf dem Tisch, schneiden Sie den Strunk vorsichtig mit einem scharfen Messer ab. Entfernen Sie übriges Fruchtfleisch und zupfen Sie die unteren drei oder vier Blätterreihen ab. Dadurch können die Wurzeln später ungehindert wachsen.
Sie können den Strunk auch herauszudrehen – das erfordert jedoch meistens etwas Kraft. Schneiden Sie dann ebenfalls das überflüssige Fruchtfleisch ab und entfernen sie die unteren Blätter.
Schritt 3: Lassen Sie den Strunk trocknen
Den Strunk sollten Sie nun für zwei bis drei Tage auf der Heizung trocknen, damit er nicht fault. Dafür eignet sich auch eine Fensterbank über einem Heizörper. Haben Sie den Eindruck, die Blätterkrone trocknet aus, besprühen Sie sie mit Wasser.
Tipp: Desinfzieren Sie den Strunk, indem Sie den Anschnitt vor dem Trocknen in Holzkohlereste oder -asche tunken. Das verringert die Fäulnisgefahr und mögliche Schimmelbildung.
Schritt 4: Stellen Sie den Strunk ins Wasser
Ist der Strunk gut getrocknet, stellen Sie ihn in ein Glas Wasser. Dabei sollte nur der untere Teil im Wasser stehen. Die Blätter dürfen nicht nass werden, weil sie sonst faulen. Stellen sie das Glas an einen hellen, sonnigen Fensterplatz.
Achten Sie darauf, dass der Strunk stets in frischem Wasser steht. Wechseln Sie es alle zwei bis drei Tage aus oder füllen Sie es zumindest nach. Nach wenigen Wochen sollten die ersten Wurzeln erkennbar sein. Übrigens: Ananaspflanzen mögen kalkarmes, weiches Wasser.
Wenn Ihnen das zu lange dauert, können Sie den Strunk auch direkt nach dem Trocknen einpflanzen. Die Erfolgsquote soll dann allerdings geringer sein.
Schritt 5: Setzen Sie den Strunk in die Erde
Sind die Wurzeln drei bis fünf Zentimeter lang, kann der Strunk eingepflanzt werden. Wählen Sie hierfür ein nährstoffarmes und durchlässiges Substrat, zum Beispiel spezielle Anzuchterde. Aber auch Palmenerde oder ein Sandgemisch sind gut geeignet. Wichtig: Achten Sie darauf, dass die Erde frei von klimaschädlichem Torf ist.
Die Blätter wachsen recht ausladend, daher sollte der Kübel nicht zu klein, aber auch nicht zu groß sein. Nehmen Sie zudem einen Blumentopf mit genügend Abzugslöchern, um Staunässe und somit Wurzelfäulnis zu vermeiden.
Haben Sie den Topf mit dem passenden Substrat gefüllt, setzen Sie den Strunk bis dicht unter dem Blattansatz in eine Mulde und drücken die Erde ringsum leicht an. Danach gießen Sie alles gut an.
>>Weiterlesen: Bitte ohne Torf! Warum Sie nur noch torffreie Erde kaufen sollten.
Schritt 6: Geben Sie der Ananas Zeit
Treibt der Strunk in der Mitte aus, ist die Pflanze erfolgreich angewachsen. Nun ist Geduld gefragt. Denn bis Sie die erste Blüte sehen, vergehen ein bis vier Jahre. Dann dauert es nochmal rund sechs Monate, bis die Frucht reif ist.
Diese kann geerntet werden, wenn sie fruchtig-süß duftet und eine gelbliche Färbung hat. Danach stirbt die "Mutterpflanze" allmählich ab. Sie hat allerdings ringsherum Tochterpflanzen gebildet, auch "Kindel" genannt, die Sie erneut einpflanzen können.
Zugegeben: Für die Ananaszucht brauchen Sie Geduld. Dafür können Sie sich aber über eine schöne, exotische Zimmerpflanze freuen – auch wenn sie noch keine Frucht tragen sollte. Wir geben Ihnen noch einige Tipps, die Sie bei der Pflege der Ananaspflanze unbedingt beachten sollten.
Ananas selber ziehen: Das ist der perfekte Standort
Da die Ananas in (sub)tropischen Gebieten heimisch ist, braucht sie naturgemäß hohe Temperaturen und viel Luftfeuchtigkeit. Bei einer Raumtemperatur von 25 bis 30 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von gut 60 Prozent gedeiht sie somit besonders gut.
Diese Bedingungen sind zwar nicht leicht zu schaffen. Dennoch können Sie einiges dafür tun, damit sich die Pflanze bei Ihnen wohlfühlt. Eine wichtige Rolle spielt der Ort, an dem die Ananas wächst. So benötigt sie vor allem einen lichtdurchfluteten, sonnigen Raum. Ein beheizter Wintergarten, ein helles Badezimmer oder ein Südfenster sind ideal. Pralle Mittagssonne verträgt die Ananas wiederum nicht so gut.
An dunklen Tagen können eine spezielle LED-Pflanzenlampe oder eine Wärmelampe helfen. Temperaturen unter 16 Grad sollten Sie vermeiden – die sind für die Tropfenfrucht tödlich. Außerdem sollte die Pflanze nicht direkt über der Heizung stehen.
So schaffen Sie ein feuchtes Klima
Für etwas mehr Luftfeuchtigkeit können Sie sorgen, indem Sie mehrere Schalen mit Wasser neben den Topf stellen und die Pflanze ab und an mit lauwarmen Wasser besprühen. Wenn Sie einen Luftbefeuchter haben, ist der natürlich besonders praktisch.
Die Ananas will zudem gut belüftet werden. Stellen Sie sie daher an einem Ort, an dem die Luft stets gut zirkulieren kann. Zugluft mag sie jedoch gar nicht.
Tipp: Bis die Pflanze Blüten bildet, können Sie die Ananas mit einer transparenten Plastiktüte abdecken – dadurch staut sich Hitze und Feuchtigkeit. Die Tüte sollten Sie aber ab und an abziehen, damit die Luft zirkulieren kann und kein Schimmel entsteht.
Ananaspflanze richtig gießen und pflegen
Ihre Ananas sollten Sie einmal in der Woche gießen, im Winter kommt sie auch mit weniger Wasser aus. Der Boden sollte stets leicht feucht, aber nicht nass sein. Schütten Sie das Wasser am besten direkt in den Blattschopf in der Mitte.
Da die Ananas nur langsam wächst, muss sie nur selten umgetopft werden. Das ist zum Beispiel notwendig, wenn sie über den Rand des Kübels hinauswächst. Nehmen Sie sich das Umtopfen dann am besten im Frühjahr vor. Dünger braucht die Pflanze übrigens nicht zwingend.
Weiterlesen auf oekotest.de:
- Orangensaft im Test: Wie schlagen sich Hohes C, Innocent & Co.?
- Apfelsaft-Test: Viele naturtrübe Apfelsäfte sind empfehlenswert
- 12 Obstsalate to go im Test
- Standmixer-Test: Die besten Mixer für Smoothies und Co.
- Gartendünger im Test: Schwermetalle, Uran oder Pestizide fast überall ein Problem
- 10 Torffreie Blumenerden im Test