Der Garten hält im Januar seinen wohlverdienten Winterschlaf. Es ist kalt, nass und dunkel – keine guten Bedingungen für Gartenaktivitäten. Die einen freuen sich über die Winterpause, anderen kann es nicht schnell genug gehen: Sie können es kaum erwarten, endlich wieder zu säen, zu pflanzen und zu ernten. Und das dürfen sie auch – denn für vier Sorten ist jetzt die optimale Zeit für die Aussaat. Und wir verraten noch zwei weitere Sorten, die ganzjährig drinnen gesät und geerntet werden können.
4 Sorten: Aussaat im Januar ist optimal
Einige Pflanzen haben eine besonders lange Wachstumsperiode: Bis sie keimen, wachsen und schlussendlich Früchte ausbilden, dauert es einige Monate. Für sie ist deshalb im Januar die optimale Zeit für die Anzucht.
Wenn Sie diese Gemüsesorten jetzt mitten im Winter an einem hellen Plätzchen vorziehen, starten sie mit einem Wachstumsvorsprung in die Outdoor-Saison. Konstante Licht- und Temperatur-Bedingungen helfen, dass die Pflanzen die kritische Phase des Austreibens besser meistern.
Zu den Sorten, die man fast nicht zu früh säen kann, weil sie so lange brauchen bis sie erntereif sind, gehören Paprika, Chili, Aubergine und die Süßkartoffel.
Wichtig: Sie alle haben eine Vorliebe für sonnige und warme Bedingungen. Werden diese nicht erfüllt, ist die Aussaat wenig sinnvoll. Denn mangelt es den Pflanzen bei viel Wärme an Licht, versuchen sie mit aller Kraft, Richtung Licht zu wachsen und entwickeln dabei dünne, lange Triebe. Man spricht in diesem Fall von Vergeilen. Die Pflanzen sind zu schwach, um später große Früchte zu tragen, zudem sind sie krankheitsanfälliger. Sie werden es nicht schaffen, zu kräftigen Pflanzen heranzuwachsen.
Hilfreich für die Anzucht sind ein Zimmergewächshaus und eine Pflanzenlampe.
#1 Paprika: Aussaat auf der Fensterbank
- Standort: hell und warm
- Keimdauer: 10 bis 14 Tage
- Optimale Keimtemperatur: 25 Grad. Nach dem Keimen sind gut 20 Grad optimal für die Entwicklung der kleinen Paprikapflanzen.
- Umzug ins Freiland: Nach den Eisheiligen dürfen die Paprikapflänzchen ins Freie.
#2 Chili: Aussaat auf der Fensterbank
- Standort: hell und warm
- Keimdauer: 2 Wochen
- Optimale Keimtemperatur: mindestens 21 Grad, viele Sorten keimen erst bei Temperaturen über 25 Grad.
- Umzug ins Freiland: nach den Eisheiligen
#3 Aubergine: Aussaat auf der Fensterbank
- Standort: hell und warm
- Keimdauer: 2 bis 3 Wochen
- Optimale Keimtemperatur: über 22 Grad
- Umzug ins Freiland: nach den Eisheiligen
#4 Süßkartoffel: Anzucht auf der Fensterbank
- Standort: hell und warm
- Keimdauer: Erste Triebe zeigen sich oft erst nach sechs Wochen.
- Umzug ins Freiland: nach den Eisheiligen
Wichtig: Verwenden Sie eine Bio-Knolle, denn diese ist nicht mit Keimhemmern behandelt. Stecken Sie die Knolle in einen Blumentopf, der größere Teil der Knolle sollte aus der Erde schauen. Leicht feucht halten.
Aussaatkalender für den Januar
Rucola und Kresse sind relativ anspruchslos und lassen sich ganzjährig im Haus anbauen.
Rucola wächst ganzjährig in der Wohnung
- Standort: hell und nicht zu warm
- Keimdauer: 2 Wochen
- Optimale Keimtemperatur: ca. 15 Grad, danach mag Rucola Temperaturen um ca. 20 Grad.
- Umzug ins Freiland: Je nach Witterung darf der Rucola-Nachwuchs im März ins Freie. Rucola wächst aber auch in der Wohnung, allerdings fällt die Ernte dann nicht so üppig aus wie bei Pflanzen, die im Frühling draußen wachsen dürfen.
Kresse schon nach einer Woche erntereif
- Standort: hell
- Keimdauer: 2 Tage, die zarten Kresse-Keimlinge sind schon nach wenigen Tagen erntereif. Wenn sie ca. 7 Zentimeter hoch sind, können sie mit einer Schere bodennah abgeschnitten werden.
Wichtig ist, dass Sie die Kresse-Keimlinge nicht zu dicht aussäen und dann schön feucht halten und nicht austrocknen lassen. An einem warmen Standort müssen Sie zweimal täglich gießen. Kresse wächst auf Watte, Küchenpapier und in Anzuchterde.
Wichtig für die Aussaat auf der Fensterbank
- Verwenden Sie hochwertige, frische Samen und nährstoffarme Erde.
- Achten Sie auf den Aufdruck auf den Samentütchen, nicht alle Sorten sind für die frühe Aussaat geeignet.
- Eine Fensterbank in Süd-Ost-Ausrichtung ist optimal, am besten nicht direkt über der Heizung.
- Halten Sie das Saatgut feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
- Gießen Sie die Keimlinge mit zimmerwarmen Regenwasser, am besten mit einer Sprühflasche, dann werden die Samen nicht weggeschwemmt.
- Mithilfe eines Pflanzenlichts können Sie für zusätzliches Licht sorgen.
- Pikieren Sie die kleinen Chili-, Paprika- und Auberginen-Pflanzen, sobald sich ein zweites Blattpaar gebildet hat.