Backpapier ist besonders beschicht ist, um den hohen Temperaturen im Ofen standzuhalten. Für die Beschichtung wird meist Silikon verwendet. Da Backpapier ein Wegwerf-Produkt ist, verursacht es bergeweise Müll: So wird nicht nur Zellulose, sondern auch Kunststoff – nämlich Silikon – verschwendet.
Backpapier ist praktisch, aber kaum umweltfreundlich
In unserem letzten Backpapier-Test vor zwei Jahren fiel uns auf, dass viele Hersteller es mit ihren Behauptungen nicht allzu genau nahmen: So waren einige Produkte im Test als "kompostierbar" ausgelobt – obwohl das silikonhaltige Papier auf dem Komposthaufen oder im Biomüll natürlich nichts verloren hat. Im Papiermüll übrigens auch nicht. Es muss vielmehr über den Restmüll entsorgt werden.
Gewöhnliches Backpapier bringt einen weiteren Nachteile mit sich: So ist es – auf die einzelnen Backvorgänge gerechnet – teurer als eine langlebigere Alternative, die nicht regelmäßig neu gekauft werden muss.
Backpapier-Alternative: Backmatte aus Silikon
In den vergangenen Jahren in Mode gekommen: Backmatten aus Silikon. Die Kunststoffmatten haben den Vorteil, dass sie – im Gegensatz zu konventionellem Backpapier – in- und außerhalb des Ofens fast beliebig oft wiederverwendet werden können.
Im Gegensatz zu Backpapier können die Matten zugleich als widerstandsfähige Arbeitsunterlage – beispielsweise zum Teigkneten – herhalten. Auch praktisch: Backmatten rollen sich im Gegensatz zu Backpapier nicht selbsttätig wieder ein, was es leichter macht, Kroketten, Aufbackbrötchen & Co. ofengerecht darauf zu platzieren.
Ein Nachteil: Die Matten müssen nach dem Gebrauch natürlich gereinigt werden, sind aber normalerweise leicht abwaschbar und sogar spülmaschinengeeignet, sodass sich der Aufwand in Grenzen hält. Stark abgenutzte Silikonformen sollten Sie nicht mehr nutzen – und auch Abstand von auffällig riechenden Produkten nehmen.
Silikonmatten sicherheitshalber "ausheizen" lassen
Wie wir Ende vergangenen Jahres im Test Muffinformen aus Silikon festgestellt haben, besteht bei Backprodukten aus Silikon das Risiko, dass beim Backen flüchtige organische Verbindungen ausdünsten können.
Wir empfehlen deshalb unter anderem, Silikon-Backformen vor der ersten Verwendung eine Stunde lang bei 200 Grad im Ofen "auszuheizen" (und währenddessen gut zu lüften). Klicken Sie auf den folgenden Kasten, um mehr zu erfahren:
Backpapier-Ersatz: Dauerbackfolie aus Teflon
Diese – unter den Begriffen Grill-, Back- oder Dauerbackfolie – verkauften, oft schwarzen Backunterlagen aus Teflon (PTFE) erinnern mehr an klassisches Backpapier als die dickeren Silikon-Backmatten. Im Backofen können beide Produkte quasi identisch genutzt werden.
Auch die geruchs- und geschmacksneutralen Teflon-Unterlagen lassen sich oft wiederverwenden, sind gut zu säubern und haften wenig. Da sie dünner sind als Backmatten und eine andere Innenstruktur aufweisen, kann man sie außerdem selbst auf die gewünschte Größe zuschneiden. Und: Man kann sie auch auf dem Grill verwenden.
Alternative: Einfetten oder einölen
Ein Klassiker: Das Backblech einfetten oder einölen, um zu verhindern, dass die heiße Ware auf dem Metall anbrennt. Umweltfreundlich ist das obendrein, denn gefettet werden kann schlicht mit Rapsöl oder anderen pflanzlichen Fetten. Wer Butter nutzt, sollte daran denken, dass das tierische Streichfett zu den klimaschädlichsten Lebensmitteln überhaupt gehört.
Wer will, kann das ölige Blech zusätzlich mit einer dünnen Schicht Semmelbrösel oder Mehl bestreuen, damit garantiert nichts anhaftet. Nachteil: Hinterher ist aller Voraussicht nach ein Abwasch von Hand angesagt.
Weitere Backpapier-Alternativen
- Backblech mit spezieller Antihaftbeschichtung verwenden
- Backblech aus Glas nutzen
-
Back- oder Auflaufform aus Glas oder Keramik verwenden, zuvor einfetten
- Auf dem Pizzastein backen
- Auf dem Brotbackstein backen
Alufolie ist kein Backpapier-Ersatz
Von einer ganz speziellen Backpapier-Alternative sollten Sie allerdings die Finger lassen: von Alufolie. Auch wenn sie oft als Erstes zur Hand ist. Denn: Alufolie ist nicht nur ebenfalls ein Wegwerf-Produkt, sondern hat vor allem einen schlechten ökologischen Fußabdruck. Die Alu-Produktion verbraucht viel Energie und verursacht zudem giftigen Rotschlamm, der für Umweltschäden verantwortlich ist.