Deals und Schnäppchen ohne Ende: Die Zeit vor Weihnachten steht für Onlineshops und Einkaufsmeilen im Zeichen des Konsums. Der "Buy Nothing Day" oder "Kauf-Nix-Tag" zielt auf das Gegenteil und ruft zum Verzicht auf.
Organisationen wie Greenpeace nutzen den Tag traditionell, um auf Alternativen zum Konsumdenken aufmerksam zu machen. Passenderweise fällt auch der Tag des Einkaufsfastens in die Vorweihnachtszeit – vermutlich der beste Zeitpunkt, um sich die Folgen des eigenen Konsums zu vergegenwärtigen.
Kauf-Nix-Tag statt Black Friday
In den USA findet der "Buy Nothing Day" zeitgleich zum Black Friday (25. November 2022) statt – am Tag nach Thanksgiving. In Deutschland wurde der Kauf-nix-Tag einen Tag nach hinten verschoben, dieses Jahr auf Samstag, den 26. November 2022.
Der Kauf-Nix-Tag ruft zu 24 Stunden Konsumverzicht auf. Nicht mit dem Ziel, alle Einkäufe am Tag davor oder am Tag danach zu erledigen – sondern, um in Ruhe darüber nachzudenken, wie sich der eigene Lebensstil verändern und der eigene ökologische Fußabdruck verkleinern lässt.
Wir leben über unsere Verhältnisse
Längst ist klar: Wir leben über unsere ökologischen Verhältnisse. Die Pro-Kopf-Berechnung zeigt, welchen Fußabdruck ein Deutscher, Österreicher oder Schweizer im Vergleich zu Menschen in anderen Ländern hinterlässt. Würden alle Menschen weltweit leben und konsumieren wie wir, bräuchten wir drei Erden, um den Bedarf zu decken.
Eine Gruppe von Forschern, das Global Footprint Network, berechnet Jahr für Jahr den weltweiten Verbrauch an Energie, Fläche, fossilen Brennstoffen, Wasser und die Verschmutzung, die wir zu verantworten haben. Dieser Wert wird dem gegenübergestellt, was die Erde Jahr für Jahr an Ressourcen zur Verfügung stellen kann.
Angebot und übermäßige Nachfrage entwickeln sich dabei immer weiter auseinander, und der sogenannten "Earth Overshoot Day" wird jedes Jahr früher erreicht. Der "Earth Overshoot Day" ist der Tag, an dem wir Menschen alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht haben, die die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren und nachhaltig zur Verfügung stellen kann (WWF). Dieses Jahr waren die Erdressourcen bereits am 28. Juli 2022 erschöpft, also fünf Monate zu früh.
Sechs Fragen, die Sie sich vor jedem Kauf stellen sollten
Vor diesem Hintergrund sollten wir alle bewusst konsumieren. Folgende Fragen helfen dabei:
- Brauche ich das Produkt wirklich?
- Werde ich das Produkt auch oft genug nutzen?
- Was mache ich mit dem Produkt, wenn ich es nicht mehr brauche?
- Wo und unter welchen Arbeitsbedingungen wurde das Produkt hergestellt?
- Lässt sich das Produkt reparieren, wenn es kaputt ist?
- Kann ich das Produkt vielleicht auch bei Freunden, in der Familie oder Nachbarschaft ausleihen?