Sommer, Sonne, Urlaub – eigentlich die perfekten Bedingungen für einen Tag am See. Doch diverse Gesundheitsämter warnen bereits vor dem Sprung ins kühle Nass. Das Problem: Durch die hochsommerlichen Temperaturen haben sich gefährliche Blaualgen vermehrt.
Was sind Blaualgen?
Der Name Blaualgen ist irreführend: Blaualgen sind eigentlich keine Algen (und damit keine Pflanzen), sondern werden zu den Bakterien gezählt, genauer: zu den Cyanobakterien. Da einige von ihnen einen grünlich-blauen Farbstoff enthalten, werden sie "Blaualgen" genannt. Die Blaugrünbakterien kommen bei hohen Temperaturen vor allem in Seen und Flüssen vor, gelegentlich auch im Meer.
Wie entstehen Blaualgen?
Blaualgen entstehen vor allem im Hochsommer: Hohe Temperaturen, viel direkte Sonne und wenig Wind fördern das Wachstum der Bakterien.
Für einen Teil des Blaualgenproblems sind wir Menschen verantwortlich: In viele Gewässer werden durch die Überdüngung in der Landwirtschaft zu viele Nährstoffe eingetragen, das lässt die Algen wachsen.
Wie gefährlich sind Blaualgen?
Nicht alle Blaualgen sind gefährlich. Einige Blaualgen produzieren jedoch Giftstoffe, die vor allem für Kinder, Schwangere und Menschen mit einem schwachen Immunsystem gefährlich werden können. In einer normalen Konzentration sind Cyanobakterien völlig ungefährlich, kommt es aber zu einem explosionsartigen Wachstum ("Algenblüte"), wirkt sich das negativ auf die Wasserqualität aus.
Blaualgen können Haut und Schleimhäute reizen und beim Verschlucken zu akuten Magen-Darm-Beschwerden führen. Die Bakterien können Bindehautentzündungen auslösen und die Leber schädigen. Blaualgen können auch zu Atemnot führen.
Eine Gefahr besteht vor allem durch das Schlucken des Wassers. In Seen mit starkem Algenwachstum sollten Sie nicht baden.
Hunde vor Blaualgen schützen
Auch für Tiere, insbesondere für Hunde, kann das Baden in belastetem Wasser beziehungsweise das Trinken aus verunreinigten Gewässern zu gesundheitlichen Problemen führen. Wenn Hunde belastetes Wasser trinken, kann das für das Tier in kurzer Zeit lebensbedrohlich werden.
Wie kann ich Blaualgen erkennen?
- Eine grünliche Wasserfärbung,
- Schlieren auf der Wasseroberfläche,
- Algenteppiche sowie
- ein muffiger Geruch weisen auf eine Blaualgenplage hin.
Das Umweltbundesamt rät: "Wenn Sie in knietiefem, blaugrünem Wasser Ihre Zehen nicht mehr sehen, sollten Sie dort nicht baden, da dann zu viele Cyanobakterien im Wasser sind."
Wo besteht die Gefahr von Blaualgen?
Wie groß das Risiko einer Blaualgenplage ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Mit entscheidend sind die Nährstoffmenge, die Wassertemperatur und die Tiefe des Sees. Dabei gilt: Je tiefer ein See ist, desto kleiner ist das Risiko, dass sich Blaualgen ausbreiten.
Auch in der Ostsee sind die Sommerblüten der Blaualgen im Hochsommer ein regelmäßig wiederkehrendes Problem für Mensch und Umwelt.
An offiziellen Badestellen wird die Wasserqualität regelmäßig überprüft. Bei einem Befall mit Blaualgen warnen Schilder am Ufer vor dem Baden.
Wie kann ich mich vor Blaualgen schützen?
Sie sollten außerdem die folgenden Regeln beachten:
- Trinken Sie beim Baden kein Wasser.
- Halten Sie sich an Badeverbote.
- Je tiefer ein See ist, umso geringer ist das Risiko einer Blaualgenplage.
- Duschen Sie sich nach dem Baden gründlich ab.
- Wechseln Sie nach dem Baden nach Möglichkeit die Badekleidung.
Sollten Sie nach dem Baden Beschwerden haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
In Badeseen und Naturbädern lauert im Sommer eine weitere Gefahr: Wenn im Sommer die Wassertemperatur steigt, häufen sich die Fälle von juckendem Hautausschlag. Für die sogenannte Badedermatitis sind kleine Saugwurmlarven verantwortlich, die sich in unsere Haut bohren. Wenn Sie auf den Kasten unten klicken, erfahren Sie mehr: