Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat heute zusammen mit der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) die aktuellen Ergebnisse der deutschen Lebensmittelüberwachung vorgestellt. Dabei fielen besonders die folgenden fünf Bereiche ins Auge:
1. Abgepackte Salate häufig keimbelastet
Lebensmittelkontrolleure haben in fast der Hälfte der untersuchten Proben von Salaten in Fertigpackungen krankmachende Bakterien gefunden, so das Bundesamt. In 200 von 428 Proben seien 2021 sogenannte präsumtive Bacillus cereus nachgewiesen worden, die zu Erbrechen und Durchfall führen können.
Da Salate roh verzehrt – und die Keime deshalb nicht durch Erhitzen abgetötet werden –, rät das Verbraucherschutz-Amt empfindlichen Verbrauchergruppen (z.B. Schwangere oder Menschen mit einem schwachen Immunsystem) davon ab, abgepackte Salate zu verzehren.
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2. Krankmachende Keime auch in Rinderhack
Auch Fleischesser sollten bei der Wahl ihres Essens aufpassen, so das Urteil der Lebensmittelüberwachung. Denn: In Rinderhackfleisch fanden die Kontrolleure 2021 Listerien und sogenannte STEC-Bakterien. E.-coli-Bakterien gehören bei Mensch und Tier zur gesunden Darmflora; STEC-Bakterien (Shiga-Toxin bildende E. coli) sind hingegen krankmachende Varianten: Gelangen solche Bakterien in den Körper, können sie eine Darmentzündung auslösen, die einen schweren Verlauf nehmen kann.
In 28 von 420 Proben (= 7 Prozent) von Rinderhackfleisch wurden STEC-Bakterien nachgewiesen. Noch deutlich häufiger fanden die Experten Listerien: 88 von 410 (= 21 Prozent) untersuchten Proben waren positiv. Infektionen mit diesen Bakterien seien vergleichsweise selten, die Listeriose gehöre aber zu den schwerwiegendsten durch Lebensmittel übertragbaren Krankheiten, hieß es vom BVL. Lesen Sie dazu auch den Ratgeber im Kasten:
3. Plätzchenteig
Pünktlich zur Weihnachtszeit mahnte das BVL dazu, Plätzchenteig nur gebacken zu essen und nicht schon vom rohen Teig zu naschen. Der Grund: In etwa 10 Prozent der untersuchten Fertigteige und Backmischungen seien im vergangenen Jahr STEC-Bakterien gefunden worden. Bei vollständiger Erhitzung – also beim Backen – werden diese aber abgetötet.
4. Acrylamid in Gemüsechips
Acrylamid entsteht beim Backen, Braten und Frittieren von Lebensmitteln. Eine krebserregende und erbgutschädigende Wirkung des Schadstoffs kann nicht ausgeschlossen werden. Bei Untersuchungen wiesen Gemüsechips "höhere Mengen an Acrylamid" auf, so das Bundesamt: Mehr als die Hälfte der 77 untersuchten Proben überschritt den gültigen Richtwert, zum Teil deutlich. Eine Ursache: Gemüsechips bestehen oft aus Pastinaken, Süßkartoffeln oder Karotten, die einen hohen Anteil an reduzierenden Zuckern haben, welche wiederum die Acrylamid-Entstehung fördern.
ÖKO-TEST hat zu hohe Acrylamid-Gehalte in Lebensmitteln immer wieder kritisiert, unter anderem in Brotbackmischungen, Kaffeepulver, Knäckebrot oder – ganz aktuell – in Reiswaffeln, die besonders bei Kindern beliebt sind. Klicken Sie auf den Kasten, um mehr zu erfahren:
5. Keine krebserregenden PAK in Spielzeug
Zumindest eine gute Nachricht hatte das Bundesamt: Keines der 53 untersuchten Spielzeuge enthielt krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). "Wir sehen hier eine sehr erfreuliche Entwicklung", so Georg Schreiber, Abteilungsleiter im BVL. "Die Hersteller sind inzwischen ihrer Sorgfaltspflicht nachgekommen."
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