Cool Flowers? Die sogenannten "kalten Blumen", auch Kaltkeimer genannt, sind winterharte einjährige Sommerblumen, die dank eines einfachen Tricks früh im Jahr zu blühen beginnen. Durch eine frühzeitige Aussaat blühen Blumen wie Löwenmäulchen, Ringelblume oder Kornblume dann schon im Mai – und nicht wie sonst erst im Juli.
Cool Flowers: nachhaltig und ökologisch sinnvoll
Cool Flowers sind relativ unempfindlich gegenüber Frost, sodass man sie im entweder im frühen Herbst oder zum Ende des Winters aussäen kann. Durch die vorgezogene Aussaat blühen sie früher als sonst üblich und sind kräftiger und robuster als ihre "späten Kollegen". Durch die Verschiebung der Blütezeiten der Cool Flowers können mehr Schnittblumen lokal und ohne energieverschwendende Maßnahmen, wie etwa das Beheizen von Gewächshäusern, angebaut werden.
Dazu kommt: Durch die Verschiebung der Blütezeit können die Cool Flowers eine Lücke im Beet schließen und Insekten in einer Zeit, in der sonst nicht viel blüht (nach der Frühlingsblüte von Zwiebelpflanzen und Obstgehölzen und vor der Blüte von Sommerstauden) mit Nahrung versorgen.
Cool Flowers: Diese Blumen eignen sich
Die Cool Flowers sind keine neue Züchtung und auch kein trendiger Import. Sie gehören zu den Sommerblumen in unseren Gärten – wie zum Beispiel Kornblume und Rittersporn:
- Einjähriger Rittersporn
- Goldmohn
- Hasenohr
- Islandmohn
- Jungfer im Grünen
- Klatschmohn
- Kornblume
- Lanzenrittersporn
- Löwenmäulchen
- Ringelblume
- Sonnenhut
- Strahlen-Breitsame
- Wicken
Wann der deutsche Winter doch zu hart ist
Für einige Vertreter der Cool Flowers sind Winterende und Frühlingbeginn aber oft doch noch zu kalt für die Aussaat ins Beet. Dazu gehören Löwenmäulchen, Goldmohn und Strahlen-Breitsame. Sie treiben besser in Töpfen auf der Fensterbank aus. "Eine zusätzliche Pflanzenleuchte macht Sinn, damit die Sämlinge kräftig wachsen", rät Karin Heimberger-Preisler, Herausgeberin des Magazins 'Let it bloom'.
Oft werden auch die Duft-Wicken zu den Cool Flowers gezählt. "Im milden Klima in Großbritannien wachsen diese Kletterpflanzen gut im zeitigen Frühling", so Jora Dahl, Garten-Designerin und Autorin aus Potsdam. In unseren Breiten aber sind Spätfröste für die zeitige Kultur ein Problem.
Die Garten-Designerin rät daher, vorbereitet zu sein, wenn man Duft-Wicken einen Wachstumsvorsprung geben möchte. Man kann sie etwa in ein Frühbeet setzen, das sich bei Frost mit einem Deckel verschließen lässt. Oder Sie geben einen Folientunnel über die Pflanzen; alternativ Vlies darüberlegen.
Cool Flowers: Zum Winterende oder im frühen Herbst säen
- Cool Flowers können Sie ab Februar sowie im August oder September aussäen.
- Die Samen der meisten Cool Flowers kommen einfach ins Beet. Frostempfindliche Pflanzen (siehe oben) sollten besser in der Wohnung vorgezogen werden.
- Beginnen Sie mit dem Gießen, wenn die ersten zarten Blätter sichtbar werden.
- Vereinzeln Sie die Jungpflanzen, wenn sie zu dicht wachsen.
- In noch leeren Beeten im Frühjahr wachsen die Pflanzen besser als in der Nachbarschaft von Sträuchern, die sie in den Schatten stellen.
Wer die Pflanzen ins Beet gibt, sollte die Erde verbessern, rät Jora Dahl. Etwas reife Komposterde in das Erdreich mischen und das Pflanzloch tief auflockern. Bei sehr lehmigen Böden kann auch zusätzlich etwas Sand untergemischt werden.
Die früh blühenden Einjährigen machen sich gut in Beetlücken. Nutzt man nur kleinere Ansammlungen mit einer Sorte, sollte man mehrere dieser Gruppen in einem Beet unterbringen, so Jora Dahl. Die Gartengestalterin empfiehlt zudem, nicht zu viele verschiedene Pflanzen zu setzen.
Eine regelmäßige Düngung sorgt für eine anhaltende Blüte - und zwar ab Blütebeginn, sagt Jora Dahl. Ihr Rat: Löwenmäulchen, Duft-Wicken und der Einjährige Rittersporn blühen länger, wenn man von ihnen immer wieder Triebe für die Vase abschneidet. Auch Fruchtstände sollten anfangs abgeknipst werden, damit sich neue Knospen bilden.
Anschließend kann man der Natur auch seinen Lauf lassen. Denn: "Am einfachsten kommen die winterharten Einjährigen in den Garten, wenn man zulässt, dass sich die Blumen im Beet wieder aussäen", so Jora Dahl.