Um fit zu bleiben, braucht es kein Fitnessstudio. Trainieren geht auch einfach zu Hause. Und natürlich gibt es dafür eine App. Mehr als 100.000 sogar. Per App oder Video kann man sich von sehr guten Trainern anleiten lassen. Weil die Vorturner durch den Bildschirm hektisch bis falsch ausgeführte Übungen nicht korrigieren, gilt es dabei, selbst mit Augenmaß und gutem Körpergefühl zu arbeiten – und nie in den Schmerz hinein zu trainieren.
Es gibt Gratis-Fitness- und Yoga-Apps. Ausgefeiltere Programme kosten oft monatliche Beiträge. Ob ein Abo seinen Preis für Sie wert ist, hängt auch von Ihren Bedürfnissen und Ihrem Geschmack ab. Häufig lassen sich die Programme in kostenlosen oder kürzeren Probemitgliedschaften ausprobieren. Wichtig: Kündigungsbedingungen beachten, sonst verlängern sich manche Probeabos automatisch.
Hier fünf Beispiele für Fitness- und Yoga-Apps für Android und iOS beziehungsweise Onlinevideos, mit denen Sie direkt loslegen können.
1. Gymondo: Das große Online-Fitnessstudio
Das große Online-Fitnessstudio bietet zahlreiche Programme, darunter"Bauch, Beine, Po ", Pilates, Muskelaufbau, "Get in Shape" und "Stretch and Relax". Bei der Anmeldung macht man eine möglichst ehrliche Angabe dazu, wie fit man sich fühlt, und wählt zwischen Trainingszielen von "ich bin normal" = zweimal wöchentlich bis "ich bin verrückt" = fünfmal wöchentlich.
Wer mit Kurzhanteln oder Bällen arbeiten möchte, kann ein entsprechendes Training auswählen. Als App und über den Browser zu nutzen. Über gymondo.de gibt es eine Gratis-Test-Zeit von sechs Tagen, wer dann keinen Dauervertrag möchte, muss aber aktiv kündigen.
Kosten: je nach Vertragsdauer rund 6 bis 13 Euro pro Monat.
2. Asana Rebel: Yoga inspirierte Fitness
Die App Asana Rebel aus Berlin ist mit "Yoga- inspired fitness" sehr erfolgreich. Die Yoga-Einheiten sind alltagstaugliche fünf bis 25 Minuten lang. Die App stupst freundlich dazu an, ein einmal gewähltes Programm (z. B. "Workouts für Schreibtischsitzer", "Yoga for Men") auch durchzuziehen. Die persönliche Workout-Statistik dokumentiert, wie viel man getan hat.
Ein Manko: Anders als gute analoge Yoga- Lehrer fragt die App nicht danach, ob man schon jemals Yoga gemacht hat, um dann einzelne Haltungen intensiver zu erklären. Unser Tipp: Als Anfänger lieber zuerst oder auch parallel zum Home-Training einen Kurs mit anwesendem Lehrer machen.
Kosten: je nach Vertragsdauer 5 bis 13 Euro pro Monat.
3. Yoga Easy: Yoga in allen Facetten
Große Online-Yoga-Schule mit renommierten Yogalehrern aus verschiedenen Städten. Hier gibt es viele Yoga-Stilrichtungen und -Programme, auch spezielle Kurse für Anfänger und detaillierte Einführungen in einzelne Haltungen und Meditationen.
Die Kurse dauern zwischen wenige Minuten bis zu zwei Stunden. Ein 7-tägiger Schnupperkurs ist über Yogaeasy.de buchbar. Als App oder über den Browser zu nutzen, auch Download der Videos möglich.
Kosten: je nach Vertragsdauer 11 bis 16 Euro im Monat.
4. Pumatrae App: Die gratis Fitness- und Lauf-App
Die kostenlose Fitness- und Lauf-App des Sportartikelherstellers Puma macht der des Rivalen Nike Konkurrenz. Unter den Trainern sind Profisportler und Promis wie der Rennfahrer Lewis Hamilton oder die Fitness-Influencerin Pamela Reif. Nutzer können nach Zielen (Muskeln, Ausdauer, Schlank) und Schwierigkeitsstufen wählen. Es gibt auch Pilates und Dance-Workouts.
5. Trainingsprogramm RAN Rücken
Wer endlich seinem Rücken etwas Gutes tun möchte, kann mit vier Übungen – dreimal wöchentlich 15 bis 20 Minuten lang ausführen – schon Enormes erreichen. Das Trainingsprogramm RAN Rücken wurde in einem interdisziplinären Forschungsprojekt entwickelt und hilft nachweislich sowohl bei der Behandlung als auch bei der Vorbeugung chronischer Rückenschmerzen. Die vier Übungen in jeweils zwölf Schwierigkeitsgraden gibt es als kostenlose Videos unter mispex.de/uebung.
Fitness-Apps: Ein Blick auf das Kleingedruckte
So unerträglich die AGBs von Apps, Fitnesstrackern oder Sportuhren zu lesen sind: Die Entscheidung, ob Sie die Datenneugier der Anbieter in Kauf nehmen wollen, kann Ihnen niemand abnehmen. Besonders sensibel sind einige Daten, die von den sogenannten Wearables wie Fitnessuhren erhoben und oft an andere Firmen weitergegeben werden können. Die Kollegen von der Stiftung Warentest haben 2017 das Datensendeverhalten von fast allen getesteten Fitnessarmbändern, Laufuhren und Smartwatches als kritisch eingestuft. Bekommt man eines Tages wegen mieser Pulswerte nur noch überteuerte Lebensversicherungen angeboten oder keinen Kredit? Theoretisch denkbar ist es.
Tipp: Zum Teil lässt sich die Neugier einer App in den Einstellungen dämpfen. Wenn ich keine Fotos von mir mit hochrotem Kopf beim Turnen hochladen will, muss die App auch nicht auf meine Bilder zugreifen dürfen. Am wenigsten sensible Daten geben Sie noch preis, wenn Sie kostenlose Trainingsvideos ohne Anmeldung über den Browser abrufen. Auch hier ist das Angebot groß.
Tipps fürs Home-Workout mit Fitness-Apps
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Das Wichtigste: Das eigene Körpergefühl ernst nehmen. Wenn Ihnen bei oder nach einer Übung Knie oder Rücken weh tun – besser lassen. Schnelligkeits-Challenges sind nichts für Anfänger. Übungen besser langsam und konzentriert ausführen.
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Langsam steigern: Was in der Muckibude die zwei aus Stolz aufgesteckten Klötze Gewicht zu viel sind, ist in der Fitness-App der Start auf Schwierigkeitsstufe drei. Nehmen Sie sich die Zeit, wirklich langsam loszulegen und empfohlene Pausentage, besonders bei Krafttrainings, einzuhalten.
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Kritischer Blick: Manche Ausführungsfehler lassen sich schon vermeiden, wenn Sie mal eine Vertrauensperson zugucken lassen.
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Riskant sind Übungen, bei denen Druck auf den Nacken kommen kann. Sparen Sie sich zum Beispiel im Yoga den Schulterstand ("Kerze") und den Kopfstand und steigen einfach bei der nächsten Übung wieder ein.
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