Nachhaltigkeit und Energieeffizienz werden immer wichtiger – auch im Haushalt. Da stellt sich die Frage: Wie kann man Speisen und Getränke möglichst sparsam zubereiten?
Wir haben uns dazu ganz alltägliche Koch- und Aufwärmvorgänge angesehen, wie sie in deutschen Küchen jeden Tag millionenfach stattfinden. Und uns gefragt: Welches Küchengerät oder welche Zubereitungsweise ist hier wohl am sparsamsten? Die Antworten finden Sie hier.
Brot aufbacken → Toaster oder Pfanne
Harte Brötchen im Brotkasten? Die sparsamste Lösung: Entweder halbieren, etwas anfeuchten und auf dem Toaster aufbacken. Oder, was schmackhafter ist, das Brötchen in Scheiben schneiden, mit Olivenöl beträufeln und in der Pfanne anbraten. Wer stattdessen den Backofen anwirft, verschwendet viel Energie.
>> Tipp: Altes Brot nicht wegwerfen: Tipps, um Brotreste zu verwerten
Eier kochen → Eierkocher
Dank einer Schweizer Forschergruppe, die 2012 für eine Studie zahlreiche alltägliche Küchenvorgänge durchprobiert und deren Energieverbrauch gemessen hat, wissen wir es ganz genau: Am energieeffizientesten und damit günstigsten ist es, fürs Eierkochen den Eierkocher zu nutzen. Das leuchtet ein, schließlich wurde er für genau diesen Zweck gebaut und optimiert. Ein weiterer Vorteil: Der Eierkocher schaltet sich ab bzw. gibt ein Signal von sich, wenn die Eier genau die gewünschte Härte erreicht haben.
Aus energetischer Sicht zumindest fast so effizient wie ein Eierkocher ist folgendes Vorgehen: einen gewöhnlichen Topf mit zwei Fingerbreit Wasser füllen, Eier hineingeben, Wasser auf dem Herd zum Kochen bringen, Deckel auf den Topf und Herd abschalten. Die Restwärme gart die Eier passiv zu Ende – nach etwa fünf Minuten sind sie weich.
Kaffee kochen → Wasserkocher und Handfilter
Auch hier haben die Schweizer Forschenden hervorragende Daten geliefert: Am sparsamsten ist es, das Kaffeewasser im Wasserkocher zum Kochen zu bringen und anschließend durch einen Handfilter in die Tasse oder Kanne zu gießen. Damit kostet die große Tasse Kaffee, auf die Energie bezogen, nur rund 1,5 Cent.
Aber auch Filterkaffeemaschine, Kapselmaschine sowie Espressokanne auf einer genau (wichtig!) passenden Kochplatte schneiden nicht sehr viel schlechter ab, wobei der Bedarf von Gerät zu Gerät stark variieren kann.
Kartoffeln kochen → Thermo-Geschirr
Am kostengünstigsten kann man Kartoffeln kochen, wenn man dazu einen Thermotopf, eine Kochkiste (auch: Thermobox, Kochbox) oder einen Kochsack verwendet.
Alle diese Thermo-Anwendungen beruhen auf dem gleichen Prinzip: Der heiße Topf wird samt Inhalt in ein stark wärmedämmendes Behältnis gestellt, in dem die Kartoffeln dann ohne weitere Energiezufuhr fertig garen. Das kann dauern – aber auch Geld sparen.
Ebenfalls relativ günstig sind Dampf- bzw. Schnellkochtopf. Ofenkartoffeln hingegen verschlingen etwa zehnmal so viel Energie wie das Thermo-Geschirr.
Extra-Tipp: Wer die Kartoffeln vor dem Kochen kleinschneidet, spart weitere Wattstunden.
Milch erwärmen → Mikrowelle oder Topf
Die Mikrowelle ist zwar weniger effizient als ein moderner Elektroherd, bei geringen Mengen – wie einem Glas oder einer Tasse Milch – fällt das aber nicht ins Gewicht.
Wer allerdings gleich einen halben Liter Milch oder mehr warm machen will, greift lieber zu Topf und Deckel.
Nudeln aufwärmen → Pfanne
Da die Mikrowelle Speisen ungleichmäßig erwärmt, ist sie für einen ganzen Teller Nudeln nicht die erste Wahl. Denn: Normalerweise muss man die Mikrowelle nach einer Minute noch mal öffnen, um die Pasta für eine zweite Runde aufzulockern. Dabei geht Energie verloren.
Die Pfanne samt Deckel ist hier nicht nur effizienter, das knusprige Ergebnis kann, je nach Geschmack, auch leckerer sein.
Nudeln kochen → Topf (ohne Wasserkocher)
Unser Rat: Nudelwasser am besten gleich im Kochtopf mit Deckel erhitzen.
Denn: Wer erst den Wasserkocher anwirft, um das heiße Wasser dann "umzuschütten", erzielt keinen energetischen Gewinn. (Mehr dazu in: Kann man mit dem Wasserkocher Energie sparen?) Man spart höchstens eine Minute Zeit, in der man schneller an seine Spaghetti kommt.
Pizzastück aufwärmen → Pfanne
Wer die Viertelpizza vom Vortag noch einmal aufwärmen will, wählt dazu am besten die Pfanne, in die zuvor zwei Tropfen Öl gegeben werden. Denn: Der Backofen benötigt mindestens dreimal so viel Energie, weil er zusätzlich zur Pizza jede Menge Luft erwärmt. Und: In der Pfanne wird der Pizzaboden wieder schön knusprig, zudem trocknet der Teig dort nicht weiter aus.
Pommes frites → Heißluftfritteuse
Wer eine Heißluftfritteuse besitzt, sollte sie nutzen. Da sie verhältnismäßig klein ist, erreicht sie schnell hohe Temperaturen, mit denen sie für krosse Fritten sorgt. So ist sie sparsamer als der große Ofen. Und auch deutlich energieeffizienter als die klassische Fritteuse, die schließlich erst einen Liter Fett zum Sieden bringen muss, bevor nur eine Pommes gebacken werden kann.
Noch ein Argument: Lebensmittel aus der Heißluftfritteuse sind gesünder.
Wasser kochen → Wasserkocher
Der Wasserkocher wurde für eine Aufgabe konstruiert und optimiert: Wasser kochen. Hier ist er nicht zu schlagen bzw. kann, was die Effizienz betrifft, höchstens von einem guten Induktionsherd erreicht werden. Der Wasserkocher ist allerdings flotter: Er bringt einen Liter Wasser rund eine Minute schneller zum Kochen als der Herd.
Hinweis zum Schluss: Dieser Artikel hat bewusst nur die Kosten betrachtet, die für Energie anfallen, nicht aber die Kosten für Umwelt, Klima und Geldbeutel, die beispielsweise für die Anschaffung neuer Geräte (wie einer Heißluftfritteuse) fällig werden könnten.
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