Von Jahr zu Jahr werden mehr Elektrofahrräder abgesetzt, die es längst auch als E-Mountainbikes, E-Rennräder und natürlich E-Lastenräder gibt. 2023 wurden rund 2,1 Millionen E-Bikes in Deutschland abgesetzt, verkündet der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV). Damit haben die Elektrischen erstmals das "normale" Fahrrad hinter sich gelassen, was den Absatz betrifft. Das freut die Hersteller – billig sind die stromgestützten Räder schließlich nicht gerade.
Bei rund 1.500 Euro geht es los, im Schnitt wurden 2023 aber laut ZIV fast 3.000 Euro pro E-Bike gezahlt. Dafür bekommt der Fahrer auch trittkräftige Unterstützung durch den Hilfsmotor, der die Stromräder problemlos auf 25 km/h beschleunigt, in höheren Bauklassen (die allerdings kennzeichenpflichtig sind) können sogar 45 km/h erreicht werden.
Neben dem höheren Anschaffungspreis stellt sich bei den "Stromern" die Frage, wie hoch eigentlich die laufenden Kosten ausfallen. Zum TÜV muss das E-Rad zwar nicht, aber sehr wohl immer wieder aufgeladen werden – zumindest, wenn Fahrer oder Fahrerin von dem eingebauten Hilfsmotor Gebrauch machen wollen. Was kommt hier an Kosten zusammen? Wir haben einmal nachgerechnet.
E-Bike laden: So teuer wird's
Die Ladekosten beim E-Bike hängen natürlich von der Größe des eingebauten Akkus ab. Dabei gilt: Je mehr Kapazität, desto stromdurstiger, aber desto größer auch die abgegebene Leistung. Heißt: Schwerere Akkus halten länger durch und liefern mehr Wumms, laden aber auch langsamer und kosten dabei mehr Geld.
Wie viel genau? Das sagt eine schlichte Multiplikation. Marktübliche E-Bikes verfügen zurzeit über Akkukapazitäten zwischen 400 und 750 Wattstunden, was 0,4 bzw. 0,75 Kilowattstunden entspricht. Ältere Elektro-Räder haben oft nur 250-Wattstunden-Akkus, was 0,25 Kilowattstunden sind.
E-Bike-Akku aufladen: 25 Cent sind realistisch
Gehen wir von einem Strompreis von rund 37 Cent/kWh, ist die Antwort schon fast gegeben:
Es kostet 14,8 Cent (37 Cent/kWh * 0,4 kWh), um einen kleinen E-Bike-Akku aufzuladen, und 27,75 Cent (37 Cent/kWh * 0,75 kWh), um eine größere Batterie zu füllen. Weil beim Laden aber unweigerlich Energie in Form von Wärme verlorengeht, sollte man die Beträge um mindestens 20 Prozent aufrunden, also auf etwa 18 bzw. 34 Cent pro Ladevorgang.
Da sich die Akkukapazität bei den meisten Pedelecs inzwischen ungefähr bei 0,5 kWh eingependelt hat, dürfte Ihr Elektro-Rad beim Aufladen um die 22 Cent kosten – vorausgesetzt, der Akku war zuvor auch wirklich (so gut wie) leer und ist hinterher (so gut wie) voll. Obwohl zu viel und zu wenig Saft dem Stromspeicher übrigens nicht gerade guttun, siehe auch: Akkus richtig laden und lagern: Was Experten empfehlen.
Das kostet ein E-Bike pro Jahr
Auf welchen Betrag sich die Ladekosten Ihres E-Rads im Laufe eines Jahres summieren, hängt davon ab, wie oft Sie es aus der Garage oder dem Keller holen. (Und natürlich auch von der Strompreisentwicklung.)
Wer mit dem Pedelec täglich 20 Kilometer zur Arbeit pendelt und dabei den Motor kräftig strapaziert, kommt rechnerisch vielleicht auf 50 Euro Stromkosten im Jahr. Wer das E-Bike vor allem am Wochenende hervorholt, wenn die Sonne und ein Radausflug locken, dürfte kaum mehr als zehn Euro im Jahr in den elektrischen Tank laden. Heißt auch: Im Vergleich zu den 3.000,- Euro Anschaffungskosten, die fürs E-Rad durchschnittlich anfallen, sind die Energiekosten beim Laden sehr zu vernachlässigen.