Nachrichten, Bilder und Videos zu verschicken, gehört zu unserem Alltag dazu. An die Umwelt denken wir da selten. Dabei ist die digitale Kommunikation mittlerweile ein echter Kostenfaktor für die Umwelt, warnt der VerbraucherService Bayern (VSB). Der Datenaustausch rund um die Uhr ist nämlich nur möglich, weil weltweit ständig 45 Milliarden Server in riesigen Rechenzentren im Einsatz sind. Für den laufenden Betrieb benötigen sie unglaublich viel Energie. Die permanente Kühlung der Server frisst zusätzlich Strom und Wasser.
Klimasünde digitale Kommunikation
Allein das Verschicken und Erhalten von E-Mails ist ein unterschätzter Verursacher von Treibhausgasen. "Eine normale E-Mail ohne Anhang verursacht bereits etwa zehn Gramm Kohlenstoffdioxid, welches der Klimabilanz einer Plastiktüte entspricht", erläutert Marianne Wolff, Umweltexpertin des VerbraucherService Bayern. Bei einer Mail mit einem ein Megabyte großen Anhang liegen die Kosten für Kohlenstoffdioxid (CO2) knapp doppelt so hoch.
Und in der Regel versenden wir Tag für Tag deutlich mehr als nur eine E-Mail. Die Zahl der Mails, die wir bekommen, ist nochmals größer: Der Posteingang quillt über durch Newsletter, Werbung von Online-Shops, Benachrichtigungen von Facebook, Instagram, Pinterest und Xing. Für das Jahr 2019 geht das Technologie-Marktforschungsunternehmen The Radicati Group davon aus, dass jeden Tag rund 293 Milliarden E-Mails versendet und empfangen werden.
Die französische Fernsehanstalt France Télévisions hat berechnet, dass ein Angestellter mit durchschnittlichem E-Mail-Verkehr täglich genauso viele Treibhausgase produziert wie eine elf Kilometer lange Autofahrt verursachen würde. Dazu kommen noch rund zwölf Liter Wasser für die Kühlung der Server. (Quelle: arte) Besonders viel Energie kostet das lange Speichern von Mails im elektronischen Postfach.
So wird Ihr digitaler Informationsaustausch umweltfreundlicher:
- E-Mails nicht Ewigkeiten im Postfach aufbewahren, sondern regelmäßig löschen.
- Den Papierkorb regelmäßig leeren.
- Spamfilter einrichten.
- Fotos nur in komprimierter Version versenden.
- Newsletter abmelden, die man nicht mehr benötigt.
- Automatische Mail-Benachrichtigungen von Facebook und anderen Seiten ausschalten
- Auf das Verschicken unnötiger Bilder und Videos verzichten.
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