Schweden will als erstes Land auf der Welt die Konsum-Emissionen in die eigenen Klimaziele aufnehmen. Bis zum Jahr 2045 soll Schwedens globaler Klimaabdruck negativ sein, wie Emma Nohrén, Vorsitzende des Umweltzielausschusses, erklärte.
Klima- und Umweltministerin Annika Strandhäll sagte, alle Parlamentsparteien stünden hinter den weltweit einzigartigen und ambitionierten Vorschlägen. Ein entsprechender Vorschlag wurde der Regierung am Donnerstag übergeben. Bis wann die Pläne umgesetzt werden sollen, ist noch unklar.
Mit 3 Zielen will Schweden die negative Klimabilanz schaffen
Ein negativer globaler Klimaabdruck des skandinavischen Landes soll mit Hilfe von drei Zielen erreicht werden: Dazu zählt das bereits festgelegte Ziel, die inländischen Emissionen bis 2045 auf Netto Null zu bringen.
Hinzu sollen nach Vorschlag des Ausschusses zwei neue Ziele kommen, darunter eines für die klimatischen Auswirkungen des Konsums schwedischer Verbraucherinnen und Verbrauchern – unabhängig davon, wo auf der Welt die entsprechenden Güter hergestellt wurden. Dazu können zum Beispiel IT-Produkte und Lebensmittel aus dem Ausland zählen. Gemäß dem Vorschlag soll auch dieser Ausstoß bis 2045 auf Netto Null verringert werden.
Dritter Faktor ist ein Ziel für den sogenannten Klimanutzen von Exporten, also die Vorteile, die schwedische Exporte durch ihren kleineren CO2-Abdruck im Vergleich zu vergleichbaren Produkten aus anderen Ländern haben. Als Beispiele dafür nannte die Ausschussvorsitzende Nohrén klimafreundlicheres Stahl, Forstprodukte und Strom.
Ein Ziel ist nach Regierungsangaben auch, die Klimafolgen von Flügen und der Schifffahrt in die langfristigen Klimaziele aufzunehmen.
Der Ausschuss (Miljömålsberedningen) besteht aus Abgeordneten aller acht schwedischen Reichstagsparteien. Er war 2010 ins Leben gerufen worden, um Vorschläge auszuarbeiten, wie Schweden seine Klima- und Umweltziele erreichen kann. Klimaschützer wie die Schwedin Greta Thunberg fordern seit langem, dass Länder auch die Emissionen auf ihre eigene Rechnung nehmen müssen, für die sie im Ausland verantwortlich sind. 60 Prozent der Emissionen, die die Schwedinnen und Schweden verursachen, entstehen nach Angaben der führenden Zeitung Dagens Nyheter im Ausland und stammen aus dem Konsum.
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