- Es empfiehlt sich, Erdbeeren im Juli oder August zu pflanzen. Damit sind die Aussichten auf eine reiche Ernte im darauffolgenden Sommer am besten. Aber auch im Mai und Juni lassen sich Erdbeeren pflanzen.
- Wer im frühen Sommer Erdbeeren pflanzt, kann auf "Frigo-Erdbeeren" zurückgreifen. Das sind gewöhnliche Erdbeerpflanzen, die künstlich überwintert wurden und acht Wochen nach dem Pflanzen bereits Früchte tragen.
- Erdbeeren lieben einen sonnigen Standort und lockeren, humusreichen Boden.
Erdbeeren pflanzen geht auch noch im Mai
Eigentlich werden sie im Spätsommer gepflanzt, meist zwischen August und September: Erdbeeren bilden ihre Blütenknospen vor allem in den kürzer werdenden Tagen und bei sinkenden Temperaturen aus. Doch wer im vorigen Herbst den Moment verpasst hat oder in diesem Frühling neue Beete anlegt, kann Erdbeeren auch im Mai pflanzen.
Wer bis Mitte des Monats gut entwickelte Topfpflanzen in die Erde bringt und sie ordentlich gießt, kann noch diesen Sommer eigene Früchte ernten. Es müssen allerdings überwinterte Topfpflanzen sein, sagt Alke Thiesen, die seit ihrer Ausbildung zur Bio-Landwirtin auf einem Erdbeerhof vor gut 20 Jahren auf die Früchte aus der Familie der Rosengewächse spezialisiert ist.
Frigo-Erdbeeren – im Spätherbst eingefroren
Wer im Mai oder Juni Erdbeeren pflanzen möchte und auf eine reiche Ernte im selben Jahr hofft, kann dazu sogenannte "Frigo-Erdbeeren" kaufen. Frigos werden im Spätherbst von der Mutterpflanze abgenommen und eingefroren, sodass der Pflanztermin von März bis Juni frei gewählt werden kann.
Sie sind im gewerblichen Anbau die am meisten verwendete Erdbeer-Pflanzart, auch im Bio-Anbau, erzählt Alke Thiesen. Acht bis zehn Wochen dauert es vom Erdbeerenpflanzen bis zur Ernte der ersten reifen Früchte.
Was ist beim Erdbeerenpflanzen zu beachten?
- Erdbeeren brauchen einen sonnigen Standort: viel Licht, nur wenig Schatten.
- Sie sollten in Reihen mit 30 bis 50 Zentimetern Abstand gepflanzt werden.
- Die Beete sollten mit Grabgabel und reichlich reifem Kompost vorbereitet werden, am besten zwei Monate vor dem Pflanzen der Erdbeeren.
- Gießen ist wichtig, damit die Früchte nicht zu klein bleiben, gern auch mit Brennnesseljauche. Düngung dagegen ist kaum nötig: Der Nährstoffbedarf von Erdbeeren ist vergleichsweise gering, zu viel Stickstoff führt eher zu Schäden.
Erdbeeren pflanzen: Mulchen mit Stroh kann helfen
Wenn die Erdbeeren bei Regen in der Erde hängen, werden sie matschig und unansehnlich. Daher ist Mulchen mit Stroh eine gute Idee. Außerdem verhindert Mulchen die Ausbreitung von Unkraut, das man unter den Früchten nur schwer hacken kann.
Allerdings ist das Ausbringen des Strohs eine Frage des Timings: Es erfolgt am besten nach der Blüte und vor dem Wachstum der Früchte. "Breitet man das Stroh zu früh aus, hält man Bodenwärme von den Pflanzen ab und hat die Gefahr von Blütenschäden bei Spätfrost", warnt Alke Thiesen.
Ansonsten gilt bei Erdbeeren: Welke Blätter alsbald entfernen und zwischendurch für Bodenlockerung sorgen, denn Erdbeeren mögen durchlässige Böden. Nach etwa drei bis fünf Jahren wird der Ertrag der Erdbeerpflanzen geringer. Dann wird es Zeit zu wechseln und auch einen anderen Standort zu nutzen, um den Boden nicht zu sehr auszulaugen – und um Fruchtfolgekrankheiten zu vermeiden.
Erdbeeren pflanzen: Die richtige Sorte wählen
Für ihren Betrieb setzt Thiesen gern auf den Bio-Klassiker Sonata, eine mittelfrühe Sorte mit festen, aromatischen Früchten, geringer Anfälligkeit gegen Schimmel und hohen Erträgen. Für Hobbygärtner empfiehlt die Expertin aber auch die Korona: "Sie ist genau so, wie man sich eine Erdbeere seit jeher vorstellt: aromatische, große Früchte, einfach von allerbestem Geschmack."
Thiesens Favoritin unter den alten Gartensorten ist die "Mieze Schindler" mit dunklen Früchten und einem Aroma, das an Walderdbeeren erinnert. Der Ertrag bei der Mieze Schindler ist allerdings etwas kleiner. Da sie sich nicht selbst befruchtet, benötigt diese Liebhabersorte für die Bestäubung zudem eine zweite Sorte wie etwa die Senga Sengana.