Expertin: Klima hat wesentlichen Einfluss auf neue Agrarschädlinge

Autor: dpa | Kategorie: Freizeit und Technik | 04.05.2023

Expertin: Klima hat wesentlichen Einfluss auf neue Agrarschädlinge
Foto: Uli Deck/dpa

Die Klimakrise könnte tierische Schädlinge und Pflanzenkrankheiten begünstigen, fürchtet eine Expertin. Die veränderten Bedingungen könnten dafür sorgen, dass sich Schaderreger schneller vermehren und über weitere Gebiete verbreiten. Aber nicht alle Arten dürften profitieren.

Tierische Schädlinge und damit verbundene Pflanzenkrankheiten dürften im Zuge des Klimawandels nach Einschätzung einer Fachfrau ein immer wichtigeres Thema werden. "Schaderreger, insbesondere Insekten, sind in besonderem Maße von der Witterung beeinflusst", erklärte Sandra Krengel-Horney vom Julius Kühn-Institut (JKI), dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen.

Das Klima habe einen ganz wesentlichen Einfluss auf deren Bedeutung beziehungsweise Auftreten. "Viele Schaderreger können unter wärmeren Bedingungen mehr Generationen bilden und früher in die Bestände einwandern", erklärte sie. Neue Arten könnten sich etablieren, und auch die Verbreitung könne sich weiter nach Norden verschieben.

Die einen profitieren, die anderen verlieren

Insbesondere die jahresspezifische Witterung spiele eine wesentliche Rolle, erläuterte Krengel-Horney. "Auf Arten, die am und im Boden überwintern, kann der Trend zu feuchteren und wärmeren Wintern eher hemmend wirken, weil sie häufiger von krankmachenden Pilzen besiedelt werden und es dadurch zu höherer Mortalität kommen kann."

Arten, die an oberirdischen Pflanzenteile überwintern, sind ihren Angaben zufolge davon weniger betroffen. Bei Blattläusen etwa habe man festgestellt, dass diese in milden Wintern auch als ausgewachsene Tiere überwintern könnten – und im Folgejahr schneller Bestände besiedeln und gegebenenfalls Viruskrankheiten übertragen.

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