Greenpeace wird seine Mitgliedschaft im Forest Stewardship Council (FSC) nicht verlängern. Das teilte das Gründungsmitglied der Zertifizierungsorganisation für nachhaltige Forstwirtschaft am Dienstag in Amsterdam mit. Greenpeace sei nicht mehr überzeugt, dass das FSC-Siegel zum Schutz natürlicher Wälder beiträgt. Vielmehr sei das Zeichen zu einem Feigenblatt für die Forstwirtschaft geworden, schreibt Greenpeace International auf seiner englischsprachigen Internetseite. Es gebe derzeit schlicht keine Zertifizierung in der internationalen Forstwirtschaft, die dem Anspruch von Greenpeace zum Schutz von Menschen, Ökosystemen und dem Klima gerecht werde. Gleichwohl seien Siegel "hilfreiche, aber unvollkommene Mittel zum Schutz von Wäldern", sagt Matt Daggett, der für Greenpeace die weltweiten Waldschutzkampagnen verantwortet. Das Forest Stewardship Council sei vor 25 Jahren gegründet worden, um nachhaltig insbesondere bestehende, natürliche Wälder zu schützen. Gerade in Staaten mit schwacher politischer Führung sei dieser Schutz durch das FSC-Siegel nicht mehr gewährleistet. "In Ländern mit gefestigten, stabilen Systemen können lokale Greenpeace-Gruppen weiterhin am FSC-System partizipieren", so Daggett. Dort müssten allerdings strenge Transparenz-Kriterien erfüllt sein, die punktuell bewertet werden. Auch in Zukunft werde Greenpeace Unternehmen immer dann FSC-zertifizierte Holzfasern empfehlen, wenn keine Möglichkeit besteht, auf Recyclingfasern zurückzugreifen.
Forest Stewardship Council (FSC)
Greenpeace: FSC-Label ist Feigenblatt der Forstwirtschaft
| Kategorie: Freizeit und Technik | 01.04.2018