Es gibt nichts Besseres als Natur, um den Kopf frei zu bekommen: Zeit im Wald, im Park, in den Bergen oder am Wasser zu verbringen, verschafft uns Wohlbefinden und Entspannung. Was die meisten Menschen aus eigener Erfahrung bestätigen können, ist auch immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher Studien, die untersuchen, wie sich der Aufenthalt in der Natur auf unsere Gesundheit auswirkt.
Eine interessante Studie, die in der Fachzeitschrift "Scientific Reports" publiziert wurde, zeigt: Es scheint offenbar eine "Schwelle" von zwei Stunden Auszeit in der Natur pro Woche zu geben – erst dann zeigte sich ein signifikant positiver Effekt auf das Wohlbefinden und den Gesundheitszustand.
Größter Effekt zwischen 200 und 300 Minuten pro Woche
Was überraschend klingen mag: Laut den Wissenschaftlern machte es keinen bedeutenden Unterschied, ob die Teilnehmer unter zwei Stunden oder überhaupt nicht im Grünen waren.
120 Minuten seien daher wohl mindestens nötig. Die Wirkung erreiche ihren Höhepunkt zwischen 200 und 300 Minuten wöchentlich. Im Übrigen müsse die Zeit nicht am Stück im Grünen verbracht werden; es sei auch möglich, die zwei wöchentlichen Mindeststunden auf mehrere kürzere Aufenthalte zu verteilen – was sich mit etwas Planung gut in den Alltag integrieren lassen sollte.
Die Studie zeigt vor allem einen Zusammenhang
Diese Untersuchung ist bei weitem nicht die erste, die der Natur einen positiven Effekt auf die Gesundheit attestiert. So kamen auch Wissenschaftler der US-amerikanischen Universität Michigan zu dem Ergebnis, dass sich bereits nach 20 bis 30 Minuten im Grünen das Stresshormon Cortisol deutlich reduziert. Der stresslindernde Effekt trat demnach bei allen Aufenthalten in der Natur ein – ob die Probanden im Garten saßen oder im Wald spazieren gingen.
Waldbaden und im Grünen aufwachsen ist gut für uns
In Japan schätzt man bereits seit langem die therapeutische Wirkung ausgedehnter Waldspaziergänge, und haben für das "Waldbaden" einen eigenen Namen: Shirin-yoku. Eine japanische Studie brachte dies mit einer Stärkung des Immunsystems in Verbindung. In Dänemark kamen Forscher zu dem Schluss, dass eine Kindheit in der Nähe von Gärten, Parks oder Wäldern mit einem 55 Prozent geringeren Risiko einhergeht, eine psychische Krankheit zu entwickeln.
Auch wenn die Wissenschaft immer noch zum richtigen Maß und der richtigen Art, Zeit in der Natur zu verbringen, forscht: Dass wir öfter ins Grüne sollten, um uns etwas Gutes zu tun, steht auf jeden Fall fest!
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