Blumentöpfe aus Plastik und alte Blumenerde entsorgen: In welchen Müll damit?

Autor: Redaktion (bw) | Kategorie: Freizeit und Technik | 25.04.2024

Pflanzgefäße, Blumentöpfe und Gartenmüll entsorgen – so geht's richtig
Foto: Shutterstock/Kristine Rad

Junge Gemüsepflanzen, Kräuter, Stauden & Co.: Wer jetzt im Frühling Pflanzen für den Garten kauft, steht nach der Pflanz-Aktion vor einem Haufen gebrauchter Gefäße, Blumentöpfe und leerer Verpackungen für Blumenerde und Düngemittel. Was gehört in welchen Müll? Wir helfen bei der umweltfreundlichen Entsorgung.

Im Garten und auf den Balkonen tut sich derzeit viel. Überall wird derzeit fleißig gepflanzt, gerecht und gemäht. Wo der Garten auf Vordermann gebracht wird, fällt auch viel Müll an: Laub, Rasenschnitt, Einweg-Pflanzgefäße und die leeren Plastikbeutel für Erde und Dünger.

Hier erfahren Sie, wie Sie Gartenabfälle und nicht mehr benötigte Pflanzgefäße umweltfreundlich entsorgen.

In welchen Müll gehören Blumentöpfe?

Wichtig ist, dass Sie die Verpackungs- und Gartenabfälle richtig trennen und entsorgen, denn nur dann können die enthaltenen Rohstoffe sinnvoll recycelt werden. Axel Subklew, Sprecher der Initiative "Mülltrennung wirkt", rät: "Unser vielleicht wichtigster Tipp: Gebrauchte Pflanztöpfe, zum Beispiel für Stiefmütterchen oder Stauden, gehören in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Landen sie in der Restmülltonne, werden sie verbrannt und wichtige Rohstoffe gehen für das Recycling verloren."

Dieser Müll gehört in diese Tonne: 

  • Ausrangierte Über- und Schmucktöpfe aus Kunststoff: Restmüll oder Wertstoffhof
  • Baumschnitt (Gehölz und Wurzeln): gehäckselt über den Kompost, ansonsten Wertstoffhof oder Gartenabfallsammelstelle
  • Blumendraht oder Pflanzenclips: Restmüll 
  • Einwickelpapier für Blumen: Altpapier
  • Leere Folienverpackungen von Blumenerde, Dünger oder Mulch: Gelbe Tonne oder Gelber Sack
  • Leere Samentütchen: Altpapier
  • Pflanztöpfe aus Kunststoff: Gelbe Tonne oder Gelber Sack
  • Pflanztöpfe aus Ton: Restmüll oder Wertstoffhof
  • Rasenschnitt und Grünschnitt: Biotonne, Kompost, Wertstoffhof oder Gartenabfallsammelstelle
  • Transportträger aus Kunststoff oder Styropor: Gelbe Tonne oder Gelber Sack
  • Transportträger aus Karton und Faltschachteln: Altpapier
Nach dem Bepflanzen stehen Hobbygärtner vor viel Müll und der Frage: Wie werden leere Töpfe und Verpackungen entsorgt?
Nach dem Bepflanzen stehen Hobbygärtner vor viel Müll und der Frage: Wie werden leere Töpfe und Verpackungen entsorgt? (Foto: Initiative "Mülltrennung wirkt" / Marcella Merk)

Falls man bei einer Verpackung unsicher ist, hilft dieser Tipp, so Experte Subklew: "Wie im Haushalt gilt bei der Gartenarbeit die einfache Grundregel für Mülltrennung: In die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gehören alle leeren Verpackungen, die nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas sind."

Das betrifft beispielsweise Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech oder Verbundmaterialien. Papier, Pappe und Karton werden im Altpapier, leere Einweg-Glasverpackungen nach Farben sortiert in Glascontainern gesammelt.

Altes Gartenzubehör: Das ist Sperrmüll

Sehr große Pflanzgefäße und Blumenkästen aus Kunststoff und Metall sollten Sie über den Sperrmüll oder den Wertstoffhof entsorgen. Hier können die Materialien fachgerecht recycelt werden. Das gilt auch für kaputte oder ausrangierte Gartengeräte wie Rechen, Schubkarren oder Schaufeln.

Vorsicht bei Verpackungen von Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln

Wenn Sie Flüssigdünger oder Pflanzenschutzmittel verwenden und die dazugehörigen Kunststoffverpackungen entsorgen möchten, ist Vorsicht geboten: Sie gehören zwar ebenfalls in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Die Verpackungen müssen aber vollständig geleert sein

Enthalten die Flaschen hingegen noch Reste von Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln, sollten Sie diese bei einer Sammelstelle für Sondermüll (zum Beispiel beim Wertstoffhof) abgeben. Reste von Pflanzenschutzmitteln dürfen keinesfalls ins Abwasser oder Grundwasser gelangen.

Wohin mit Gartenabfällen?

Alle organischen Abfälle (Baum-, Hecken-, Strauchschnitt, Unkraut, Rasenschnitt, alte Pflanzen) gehören in die Biotonne oder auf den Kompost. Wer größere Mengen hat, die nicht in die Biotonne passen, muss die Abfälle zum öffentlichen Wertstoffhof bringen.

Keinesfalls dürfen Gartenfälle, Grünschnitt, Kompost oder Erdaushub einfach in der Natur entsorgt werden. Hier handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, es drohen hohe Bußgelder (bis zu 50.000 Euro). Auch das Verbrennen von Gartenabfällen ist nur in seltenen Ausnahmefällen erlaubt.

Kompost: Von Abfällen profitieren 

Wenn Sie in Ihrem Garten einen Kompost anlegen, können Sie Ihre Gartenabfälle dort verwerten und in kostbare, nährstoffreiche Erde verwandeln:

So vermeiden Sie Plastikmüll beim Gärtnern

  • Achten Sie beim Kauf von Anzuchtgefäßen auf nachhaltige Alternativen oder auf Gefäße, die Sie jedes Jahr aufs Neue verwenden können. Sie können auch alte Joghurtbecher, Dosen oder Eierschalen für die Aussaat recyceln.
  • Einige Gartencenter und Gärtnereien bieten mittlerweile Pflanzen in Töpfen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Hanf, Kokosfasern oder Zellulose an. 
  • Kaufen Sie hochwertige, plastikfreie Gartengeräte, die möglichst ein Leben lang halten.
  • Verzichten Sie auf künstlichen Dünger und verwenden Sie lieber selbst hergestellte Jauche aus Brennnesseln, Schachtelhalm oder Giersch.

Was tun mit alter Blumenerde?

Gute Blumenerde ist teuer – und meist nur in großen Mengen zu kaufen. Nicht selten bleibt nach dem Sommer etwas übrig. Kann man Blumenerde vom vergangenen Jahr noch verwenden? Hier erfahren Sie, wann Sie die Erde noch verwenden und wie Sie sie recyceln können:

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