1. Mehr Leitungswasser trinken
Wasser aus der Flasche ist meist überteuert und verursacht unnötigen Transportaufwand. Besonders schlecht sind Plastikflaschen, die sich kaum zersetzen und deshalb Meere und Umwelt jahrzehntelang verschmutzen und bedrohen. Hinzukommt: Winzige Teile jeder Plastikflasche landen im Getränk, wie eine Untersuchung zeigt, die wir erst dieses Jahr beauftragt haben. Welche gesundheitlichen Auswirkungen die Mikroplastik-Partikel haben, die wir auf diese Weg in hohen Mengen zu uns nehmen, ist noch völlig ungeklärt.
Ein guter Vorsatz für 2021 ist deshalb: Kein abgefülltes Wasser mehr kaufen, sondern öfter mal die preiswerte "Quelle" in der heimischen Küche nutzen. Wer im Besitz eines Wassersprudlers ist, muss auch auf Kohlensäure nicht verzichten – unsere Empfehlungen finden Sie in unserem Wassersprudler-Test.
2. Weniger tierische Produkte auf dem Teller
Mindestens zwei Argumente sprechen dafür, auch im kommenden Jahr häufiger vegetarisch (oder sogar vegan) zu essen als zuvor:
- Während die Gefahren des Klimawandels noch keineswegs gebannt sind, ist die Fleischindustrie weiter für einen großen Teil des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Der übermäßige Fleischkonsum vor allem der wohlhabenden Nationen gefährdet damit die Umwelt und das Leben zukünftiger Generationen.
- Massentierhaltung und moderner Schlachtbetrieb sind, trotz aller Verbesserungen, immer noch mit Tierqual verbunden. Und oft auch, wie im Falle Tönnies öffentlich wurde, mit miserablen Arbeitsbedingungen.
Wer also seinen Fleischkonsum reduziert und 2021 mehr Obst, Gemüse und Getreide zu sich nimmt, handelt im Interesse des Tierschutzes, der Umwelt und des Klimas. Und tut häufig sogar etwas für die eigene Gesundheit: Studien zeigen nämlich, dass Vegetarier sich im Schnitt gesünder ernähren als Mischköstler – und günstiger oft noch dazu.
Eine erste Idee, die bestimmt allen Familienmitgliedern schmeckt (wenn sie den Unterschied überhaupt bemerken): für die nächste Bolognese weniger Hackfleisch, dafür mehr Gemüse verwenden. Oder gleich eines der vielen neuen Fleischersatzprodukte als Hackfleisch-Alternative ausprobieren, beispielsweise Sojageschnetzeltes.
>> Viele Artikel, Tests und Interviews rund um eine tierfreiere Ernährung gibt's übrigens in unserem ÖKO-TEST Spezial Vegetarisch und Vegan 2020.
3. Öfter mal das Fahrrad nehmen
Sie können den Umstieg aufs Rad ja starten, wenn es draußen wärmer wird und das Wetter schön ist. Und dann einfach mal an einem Wochenende ausprobieren, welches der schönste oder schnellste Radweg zur Arbeit ist und wie lange er dauert. Lohnt es sich vielleicht, auch bei längeren Wegen, zumindest im Sommer, aufs Rad umzusteigen?
Mit geräumigen Fahrradtaschen und -körben oder einem mobilen Einkaufstrolley, der dann einfach mit ins Geschäft rollt, lässt sich auch der ein oder andere Einkauf künftig per Rad erledigen.
4. Regionaler und saisonaler essen
Es ist gar nicht so einfach, sich konsequent regional und saisonal zu ernähren – doch es reicht schon, im neuen Jahr mehr darauf zu achten. Dabei hilft beispielsweise ein sogenannter Saisonkalender, den Sie sich in die Küche hängen können. Er zeigt jeweils an, welches heimische Gemüse und Obst gerade frisch vom Feld zu haben ist. Gedruckte Saisonkalender sind beispielsweise bei Etsy erhältlich, finden sich aber auch kostenlos zum Selbstausdrucken im Internet, beispielsweise bei Utopia.
Vor allem im Frühsommer ist die Auswahl an heimischem Gemüse und Obst groß. So lassen sich lange Transportwege vermeiden, außerdem unterstützen Sie durch kluge "Einkaufspolitik" die Landwirte aus der Region. Wer auf dem Wochenmarkt oder in einem Hofladen einkauft, hat gut im Blick, was gerade reif und lecker ist. Oder wie wäre es ab jetzt mit einem (Probe-)Abo für eine Bio-Kiste?
Lesen Sie zum Thema auch:
- Nachhaltiger kochen und einkaufen für Kinder
- Was ist ökologischer: Beim Bauern einkaufen, auf dem Markt – oder im Discounter?
- Wie klimaschädlich sind frisches Obst und Gemüse im Winter?
- Wintergemüse: So ernähren Sie sich im Winter saisonal und gesund
5. Zu Ökostrom wechseln
Endlich den Stromanbieter wechseln: Eines der Dinge, deren Sinn uns sofort einleuchtet, die wir aber trotzdem vor uns herschieben. Warum nicht einen guten Vorsatz daraus machen? Der könnte lauten: 2021 auf Ökostrom umstellen. Das ist erstens hervorragend fürs Klima, zweitens nicht zwingend teurer als zuvor und drittens mit ein paar Klicks erledigt.
Und welchen Anbieter wählen? Eine Entscheidungshilfe liefert unser ausführlicher Ökostrom-Vergleich. Der ist nicht nur brandneu, sondern macht auch deutlich, welche Grünstrom-Anbieter wirklich einen klaren Beitrag zur Energiewende leisten – und welche nicht. Auch wer bereits Ökostrom bezieht, möchte mit unserer Hilfe vielleicht überprüfen, ob der eigene Anbieter überhaupt (noch) hält, was er verspricht …
6. Feste Kosmetik ausprobieren
Feste Kosmetik hat viele Vorteile. Zum einen spart sie enorm viel Müll. Denn: Feste Produkte sind in der Regel deutlich ergiebiger als flüssige – und häufig auch nicht in Plastik verpackt. Abgesehen davon kommt wasserfreie Kosmetik mit weniger oder ohne Konservierung aus.
Ein erster Schritt: den Spender mit Flüssigseife durch feste Naturseife ersetzen. Damit kommen auch kleinere Kinder gut klar. Etwas mehr Übung erfordern festes Shampoo und Haarseifen – viele davon haben wir vor Kurzem getestet. Fortgeschrittene wagen sich dann an feste Bodylotion oder Conditioner am Stück.
Wer gut mit den pflegenden Stücken zurechtkommt, kann sein Sortiment stetig erweitern: mit fester Handcreme, Deocreme, festem Peeling usw. Feste Kosmetik gibt's in Drogerien, Bio-Läden oder Onlineshops – auch in DIY-Boxen.
7. Ein Plastikprodukt ersetzen
Jahr für Jahr werden in Europa Millionen Tonnen Plastik nach einmaligem Gebrauch weggeworfen. Auch wenn die EU ab Anfang Juli 2021 bestimmte Einweg-Plastik-Produkte wie Trinkhalme, Wattestäbchen oder Wegwerfbesteck verbietet: Im eigenen Haushalt ist ebenfalls viel Potenzial für weniger Plastik.
Von heute auf morgen vollständig darauf zu verzichten, klappt selten – auch hier sind kleine Schritte oft nachhaltiger. Wie wäre es also mit einer schönen Edelstahlflasche, die als ständiger Begleiter so manche Plastikflasche ersetzt? Oder mit Bienenwachstüchern statt Frischhaltefolie? Lesen Sie dazu auch: Plastik vermeiden: So einfach reduzieren Sie Ihren Plastikmüll
8. Öfter bio & fair kaufen
Bio und fair sind die Goldstandards des bewussten Konsums. Das gilt für Lebensmittel, aber auch für Kleidung, Kosmetik, Möbel und sogar Smartphones.
Wer nicht weiß, wo er anfangen soll, greift beim nächsten Einkauf erst einmal zum fair gehandelten Bio-Kaffee. Es gibt ihn eigentlich überall, sowohl gemahlen als auch als ganze Bohne. Warum ausgerechnet Kaffee? Weil es eines der wertvollsten Exportprodukte vieler Schwellen- und Entwicklungsländer ist und für Millionen Menschen die Existenzgrundlage bildet. Deutschland wiederum ist der zweitgrößte Importeur. Welchen Kaffee wir kaufen, hat also direkte Auswirkungen auf das Leben vieler Menschen.
>> Lesen Sie dazu auch: Fair-Trade-Kaffee: Die Hintergründe zur Erfolgsgeschichte
9. Weniger Müll beim Einkauf
Nicht unbedingt ein schöner Anblick, aber aufschlussreich: Bevor sie das nächste Mal abgeholt wird, einfach mal einen Blick in die Gelbe Tonne werfen. Was ist darin am häufigsten zu sehen?
Wenn es vor allem Verpackungen für Obst und Gemüse sind, dann kommt beim nächsten Einkauf ein Netzbeutel mit, den es für zwei bis vier Euro gibt. Oder Sie greifen nächstes Mal zu den losen Äpfeln oder Paprika statt nach den plastikverpackten.
Oder sind es besonders viele Getränkeverpackungen? Dann lohnt sich auf jeden Fall der Umstieg auf Mehrwegflaschen. (Lesen Sie dazu auch: Mehrweg, Einweg, Karton: Welche Getränkeverpackung ist am besten?) Oder sogar die Anschaffung eines Wassersprudlers, denn mit Leitungswasser löscht man seinen Durst günstig, klimaschonend und gesund (siehe oben).
10. Weniger Lebensmittel verschwenden
85 Kilogramm Lebensmittel schmeißt jeder Deutsche pro Jahr in die Tonne. Das verschwendet nicht nur jede Menge Ressourcen, sondern belastet auch das Klima. Mit etwas Planung lässt sich viel Abfall vermeiden. Wer am Anfang der Woche einen Essensplan aufgestellt, kauft gezielter ein – und spart nicht nur Geld, sondern in Coronazeiten vor allem unnötige Einkaufstouren.
Zu viel Aufwand? Dann schauen Sie doch einfach mal, was beim Kochen übrig bleibt und ein leckeres Resteessen ergeben könnte. Außerdem: Aus gesammelten Gemüseabschnitten kann eine Brühe werden und aus Schalen herzhafte Chips. Mehr Inspiration auf zugutfuerdietonne.de oder leaf-to-root.com.
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