Die Privathaushalte in Deutschland haben beim Heizen im vergangenen Jahr bei stark gestiegenen Preisen erheblich Energie eingespart. Bereinigt um den Faktor Außentemperatur verbrauchten sie fünf Prozent weniger Heizenergie als 2021. Entsprechend ging auch der Ausstoß des Klimagases CO2 zurück.
Das ist das Ergebnis des jüngsten "Wärmemonitors", den das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch veröffentlichte. Der tatsächliche CO2-Ausstoß sank durch den milden Winter sogar um 15 Prozent.
CO2-Ausstoß immer noch zu hoch
Dennoch seien die Klimaziele verfehlt worden, die sich Deutschland für den Gebäudesektor gesteckt habe: Insgesamt seien im vergangenen Jahr im Gebäudesektor 112 Mio. Tonnen CO2 ausgestoßen worden. Um die Klimaziele einzuhalten, hätten es aber nur 107 Mio. Tonnen sein dürfen.
Grundlage sind Daten des Immobiliendienstleisters Ista, für die Studie wurden die Heizenergieabrechnungen von bundesweit 150.000 Zwei- und Mehrfamilienhäusern mit rund einer Million Wohnungen ausgewertet.
Dabei ist zu berücksichtigen: Der russische Angriffskrieg in der Ukraine, in dessen Folge die Energiepreise nach oben schnellten, begann am 24. Februar 2022. Dementsprechend bemühten sich die Bürger in Deutschland erst zum Jahresende 2022 verstärkt darum, Gas, Öl und Strom zu sparen. Damals drohte eine Gasknappheit, weil über die Pipelines aus Russland kein Gas mehr nach Deutschland kam.
Heizkosten stiegen um 17 Prozent
"Die Mehrkosten durch stark gestiegene Preise konnten die Haushalte nur dämpfen, indem sie weniger heizten", sagte Studienautorin Merve Kücük aus der Abteilung Klimapolitik im DIW Berlin. "Ihre Ausgaben stiegen daher in den betrachteten Wohngebäuden nicht so stark wie die Preise, nämlich im Durchschnitt nur um 17 Prozent."
Nach den Ergebnissen der Studie waren die Einsparungen im Norden sehr viel höher als im Süden. Spitzenreiter war Schleswig-Holstein mit minus 7,3 Prozent. In diesem Bundesland seien auch die Preise für Heizöl und Erdgas deutschlandweit mit 47 Prozent am stärksten gestiegen.
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