Herbstlaub nicht wegwerfen: 5 Ideen fürs Recyling von Laub

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 18.11.2024

Haufenweise Laub im Garten: Was tun mit heruntergefallenem Blättern?
Foto: Shutterstock/kospet

Der Herbst hat begonnen – und damit die Zeit, in der Bäume und Sträucher ihre Blätter abwerfen. Was tun mit all dem Herbstlaub? Hier finden Sie fünf Tipps, wie Sie Herbstlaub sinnvoll recyceln können.

Auch wenn das Laub für Arbeit sorgt – die Blätter sind kein Abfall, sondern ein großzügiges Recyclingangebot der Natur, um Tieren zu helfen. Gleichzeitig profitiert Ihr Garten von der wertvollen Biomasse, die Ihre Pflanzen mit kostenlosen Nährstoffen versorgt. Deshalb sollten Sie Laub auf keinen Fall mit dem Hausmüll entsorgen – dafür ist es viel zu schade.

Das Geld für Laubsäcke und die Fahrt zum Wertstoffhof können Sie sich deshalb getrost sparen – hier sind stattdessen fünf Ideen, wie Sie Herbstlaub sinnvoll weiterverwenden können.

#1: Laub recyclen: Laubhaufen als Schutz für Tiere

Ein großer Laubhaufen in einer Ecke des Gartens hat viele Vorteile, erklärt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu): "Für Igel, Insekten und andere Tiere ist ein Laubhaufen ein optimaler Ort, die kalten Wintermonate zu verbringen, denn das Laub isoliert und bietet somit einen gemütlichen Unterschlupf. Nach dem Winter wird das Laub von tausenden Lebewesen abgebaut und in wertvollen Humus umgewandelt." Die Nährstoffe bleiben damit im Garten.

Sie können das Herbstlaub beispielsweise mithilfe eines Laubspeichers aus grobmaschigem Maschendraht (Eingang für Tiere aussparen) zusammenhalten, dann werden die Blätter nicht vom Herbstwind wieder im Garten verteilt. Lockern Sie das Laub zusätzlich mit Zweigen auf, damit die Blätter sich bei feuchter Witterung nicht zu sehr verdichten.

#2: Beete mit Herbstlaub mulchen

Beim Mulchen wird organisches Material (Blätter oder gehäckseltes Gras) als lose Schicht auf dem Boden belassen oder verteilt. Der Mulch – in Form von Blättern auf Beeten und unter Sträuchern – wirkt im Winter als Isolierschicht und schützt die Pflanzen vor Kälte. Das Mulchen der Gartenpflanzen hat aber noch einen weiteren Vorteil: Mikroorganismen zersetzen die Blätter zu organischem Material, das die Pflanzen – quasi in Form eines natürlichen Düngers – mit wichtigen Nährstoffen versorgt.

Die heruntergefallenen Blätter sind vor allem für Pflanzen, die sonst im Wald oder am Waldrand vorkommen, die ideale Mulchlösung: Sie freuen sich über das Laub, das sie von ihrem natürlichen Standort gewöhnt sind. Auch Himbeeren, Heidelbeeren und Erdbeeren wachsen besser, wenn Sie sie im Herbst mit einer Schicht Laub abdecken. Ebenso darf das Laub auf abgeräumten Beeten und Hochbeeten über den Winter liegenbleiben. Denn: Das Mulchmaterial verhindert, dass der Boden austrocknet.

#3: Herbstlaub als Frostschutz

Das Herbstlaub ist ein optimaler Frostschutz für Kübelpflanzen und empfindliche Gartenpflanzen. Schützen Sie die Pflanzen mit einer dicken Laubschicht und umwickeln Sie sie zusätzlich mit einem Jutesack. Dabei das Laub nicht zu eng packen, sonst besteht Schimmelgefahr.

Herbstlaub bildet eine schützende Schicht für Wurzeln, Tiere und den Boden.
Herbstlaub bildet eine schützende Schicht für Wurzeln, Tiere und den Boden. (Foto: Shutterstock / Nico Decker)

#4: Laub darf auf den Kompost 

Wer für einen Laubhaufen im Garten keinen Platz hat, kann das Laub natürlich auch auf den Kompost geben. Da Laub aber nur langsam verrottet, sollten Sie es mit stickstoffreichem Gartenmaterial wie Rasenschnitt oder Gemüseresten mischen. Damit sorgen Sie für wertvollen Humus, um im Frühling gut gerüstet in die nächste Gartensaison zu starten.

Tipps:

  • Wenn Sie das Laub mit dem Rasenmäher zerschreddern, zersetzt es sich schneller.
  • Das Laub von Eichen verrottet langsam und sollte wegen seines niedrigen pH-Werts vor allem für Moorbeetpflanzen (z.B. Rhododendron, Azaleen und Heidekräuter) verwendet werden.

#5: Laub in die Biotonne

Auch in der Biotonne ist Laub gut aufgehoben. 

Hier gibt es nur eine kleine Einschränkung: Wenn Sie eine gemeinschaftlich genutzte Biotonne haben, sollten Sie Ihr Laub besser nicht darin entsorgen – beziehungsweise nur dann, wenn kurz vor Leerung noch Platz ist. Die Tonnen werden sehr schnell voll – und Ihre Nachbarn haben dann Probleme, ihren Biomüll loszuwerden. Ein guter Tipp der Verbraucherzentrale: "In vielen Gemeinden gibt es spezielle Säcke für Laub, die meist abgeholt werden, oder Laubkörbe an den Straßen." Nachfragen lohnt sich.

Gut zu wissen:

  • Blätter von kranken Bäumen sollten Sie über den Hausmüll entsorgen, damit sich die Krankheitserreger nicht weiter ausbreiten.
  • Das Verbrennen von Laub (und anderen Gartenabfällen) ist in den meisten Kommunen verboten.

Rasen von Laub freihalten 

Im Unterschied zu Beeten sollte der Rasen im Herbst und Winter möglichst laubfrei sein. Denn: Rasen wächst in der kalten Jahreszeit weiter und ist auf Licht angewiesen. Die heruntergefallenen Blätter nehmen den Gräsern das Licht, der Rasen bekommt gelbe Stellen und kann faulen. Einzelne Blätter sind aber kein Problem und müssen nicht mühevoll eingesammelt werden.

Auch Laub, das auf dem Gartenteich schwimmt, sollten Sie mit einem Kescher entfernen. 

Wege und Zufahren laubfrei halten

Feuchtes Laub wird schnell rutschig – und damit zu einer Sturzgefahr, vor allem für ältere Menschen. Laub auf Wegen und Zufahrten sollten Sie deshalb zügig einsammeln. Wer sich nicht um die Laubentsorgung kümmert, riskiert zudem ein Bußgeld.

Herbstlaub richtig entsorgen 

Am besten entfernen Sie Laub mit dem Rechen oder mit Schaufel und Besen – und bitte auf keinen Fall mit dem Laubsauger. Warum, erklären wir hier:

Wer ist zuständig für das Herbstlaub?

Hier gilt:

  • Eigentümer sind verpflichtet, den Bürgersteig vor ihrem Grundstück sauber zu halten. Per Mietvertrag können sie diese Pflicht aber an die Mieter übertragen.
  • Das gilt auch dann, wenn die Blätter eigentlich vom Nachbarn stammen: Entsorgen muss sie der Eigentümer des Grundstücks, auf dem die Blätter liegen.
  • Wer das Laub einfach liegen lässt, riskiert ein Bußgeld.

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