Nach dem Zurückstellen der Uhr auf die Winterzeit (in der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober 2023) fällt schlagartig ein Teil des abendlichen Berufsverkehrs für eine gewisse Zeitspanne wieder in die Dämmerung. Damit steigt die Gefahr von Wildunfällen, so der Deutsche Jagdverband (DJV).
Denn auch die abendliche "Rush Hour" vieler Wildtiere läuft dann. Rehe, Füchse, Feldhasen und Co. sind in der Abenddämmerung auf Futtersuche und kreuzen dabei auch die Verkehrswege der Menschen. Auch in der Morgendämmerung ist mit Wildwechsel zu rechnen.
Augen auf und runter vom Gas
Vor allem auf Strecken, die an unübersichtlichen Wald- und Feldrändern verlaufen, heißt es: vorausschauend fahren, den Straßenrand im Blick halten, Fuß vom Gas und maximal aufmerksam bleiben. Da Tiere ihre gewohnten Routen nicht ändern, ist es besonders auf neu angelegten Straßen durch ländliche Bereiche gefährlich. Besonders unfallträchtige Abschnitte kennzeichnet oft das Schild "Achtung Wildwechsel".
Zeigen sich Tiere, können Abblenden, Hupen und Bremsen einen Zusammenstoß verhindern. Im Ernstfall eine Vollbremsung machen, aber nicht ausweichen. Denn das kann im Gegenverkehr oder an einem Baum schlimmstenfalls tödlich enden. Wichtig: Meist kommt nicht nur ein Tier allein auf die Straße, sondern auch noch Nachzügler.
Was ist nach einer Kollision zu tun?
Lässt sich ein Zusammenstoß mit einem Wildtier nicht verhindern, gilt: Warnblinker anschalten und mit angezogener Warnweste das Warndreieck aufstellen. Dann die Polizei anrufen – auch wenn es keine verletzten Menschen gibt. Sie kann den Wildschaden aufnehmen, was für eine etwaig vorhandene Teil- oder Vollkaskoversicherung wichtig ist.
Je nach Police sind Schäden mit Haarwild wie Rehen, Hirschen, Füchsen, Wildschweinen oder Hasen oder mit allen Tieren abgedeckt.
Tote Tiere sollten zum Schutz vor Infektionen nur mit Handschuhen angefasst und von der Straße gezogen werden. Zu noch lebenden Tieren aber Abstand halten. Denn auch ein Reh kann schwere Verletzungen verursachen.
Tiere nicht verfolgen und auch nicht mitnehmen
Aus falsch verstandener Sorge sollten Autofahrer auch nie ein verletztes Tier ins Auto laden, etwa um es zum Tierarzt zu bringen. "Die ungewohnte Nähe zu Menschen verursacht enormen Stress, der sogar zum Tod führen kann", sagt Torsten Reinwald vom DJV. Das Einsammeln von toten Tieren wird zudem als Wilderei geahndet.
Ein flüchtendes Tier auch nicht auf eigene Faust verfolgen. Die Fluchtrichtung sollte aber mitgeteilt werden, damit ein Jäger das verletzte Tier aufzuspüren kann.
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