Der Holunder (Sambucus) wurde zur Pflanze des Jahres 2024 gewählt – das unterstreicht seine Bedeutung für Natur und Mensch. Die vielseitige Pflanze mit den zarten weißen Dolden und dem grünen Laub ist eine Bereicherung für jeden Garten: Holunder ist nicht nur schön anzusehen, sondern bietet Tieren auch wertvollen Lebensraum und Nahrung.
Und auch wir Menschen freuen uns zur Blütezeit im Juni über selbst gemachten Holunderblütensirup, Holunderblütengelee oder Holunderküchlein. Im Herbst, wenn sich die Holunderbeeren schwarz färben, ist es dann Zeit für Holundersaft oder -likör.
Viele Gründe also, sich einen eigenen Holunderstrauch in den Garten oder auf den Balkon zu pflanzen. Wir erklären, was beim Pflanzen und bei der Pflege des Holunders zu beachten ist.
Holunder pflanzen: der richtige Zeitpunkt
In Deutschland heimisch sind der Zwergholunder (Sambucus ebulus), der Rote Holunder (Sambucus racemosa) und der besonders verbreitete Schwarze Holunder (Sambucus nigra), der in diesem Jahr zur Pflanze des Jahres gewählt wurde.
Egal um welche Holundersorte es sich handelt: Die beste Pflanzzeit für den Holunder ist der Herbst, idealerweise zwischen Oktober und November. Alternativ kann der Strauch auch im Frühjahr im März oder April gepflanzt werden, bevor die Vegetationsperiode beginnt.
Optimaler Standort für den Holunder
Holunder gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Strauch wächst auch im Schatten, bildet dort aber weniger Blüten aus. Er benötigt ausreichend Platz, da die Sträucher je nach Sorte bis zu sechs Meter hoch und recht ausladend werden können.
An die Bodenbeschaffenheit stellt der Holunder keine besonderen Ansprüche. Optimal ist ein tiefgründiger, nährstoffreicher und eher feuchter Boden. Ideal ist hier eine Mischung aus Gartenerde und Kompost.
Holunderstrauch im Garten anpflanzen
- Graben Sie ein Pflanzloch, das etwa doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen der Holunderpflanze.
- Den Boden mit reifem Kompost oder gut verrottetem Mist verbessern.
- Pflanze einsetzen und darauf achten, dass der Wurzelballen mit der Erdoberfläche abschließt und nicht herausragt.
Gut zu wissen: Für kleine Gärten und für den Balkon eignen sich Sorten, die nicht so ausladend werden, zum Beispiel 'Golden Tower', 'Black Lace' oder der Säulenholunder 'Black Tower'.
Holunderpflege leicht gemacht
Holunder ist eine pflegeleichte und robuste Pflanze, die fast von selbst wächst und gedeiht. Wer ein paar Tipps beachtet, kann sich im nächsten Juni über hübsche und schmackhafte Blüten und ab September über viele Früchte freuen.
Gießen: Im ersten Jahr nach dem Anpflanzen sollte Holunder regelmäßig gegossen werden, vor allem in Trockenperioden. Gut angewachsene Pflanzen sind später relativ trockenheitsresistent und brauchen nur dann Wasser, wenn es längere Zeit keinen Niederschlag gibt.
Düngen: Eine Düngung mit organischem Dünger im Frühjahr ist in der Regel ausreichend. Ergänzend kann im Herbst gut verrotteter Kompost um den Strauch verteilt werden.
Schnitt: Der Holunder braucht keinen regelmäßigen Schnitt. Wird er zu groß, verträgt er jedoch auch einen starken Schnitt gut. Die beste Zeit dafür ist im Spätwinter oder im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb. Alte und schwache Triebe sollten entfernt werden, um die Pflanze zu verjüngen und das Wachstum neuer, kräftiger Triebe zu fördern.
Schädlingsbekämpfung: Holunder ist relativ widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Gelegentlich treten Blattläuse auf, die aber mit biologischen Mitteln wie Neemöl oder durch das Ansiedeln von Nützlingen (z.B. Marienkäfer) bekämpft werden können.
Ökologische Bedeutung des Holunders
Der Holunder ist wertvoll für die heimische Tierwelt. Für Bienen ist er zwar nicht die erste Wahl, aber viele Schmetterlingsarten nutzen den Holunder als Raupenfutterpflanze. Die dichten Äste und das Laub dienen zudem kleinen Säugetieren und Vögeln als Versteck oder Nistmöglichkeit.
"Über 60 Vogelarten und einige Dutzend Insekten haben den Holunder im wahrsten Sinne zum Fressen gerne. Wenn im Spätsommer die Früchte reifen, stellen die Insektenfresser wie Mönchsgrasmücke und Grauschnäpper ihre Ernährung auf die kalorienreichen Früchte um", erklärt der NABU Bremen.
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