Hortensie überwintern: Wie, hängt von der Sorte ab

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 21.11.2024

Hortensie überwintern: Schutz für kalte Wintertage
Foto: Shutterstock/S.O.E

Hortensien sind mehrjährige, mehr oder weniger winterharte Pflanzen. Ob die schönen Blütensträucher im Winter besonderen Schutz brauchen, hängt von der Hortensiensorte, ihrem Standort im Garten und den lokalen Klimabedingungen ab. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Hortensie am besten überwintern.

Die Hortensien, die in unseren Gärten wachsen, sind in der Regel winterhart. Damit werden üblicherweise Pflanzen bezeichnet, die den kalten Winter bei uns ohne Schäden überleben.

Allerdings gibt es drei Fälle, in denen Sie Ihre Hortensie sicherheitshalber vor Frost schützen sollten. Mit unseren Tipps bringen Sie Hortensien gut durch den Winter und werden im kommenden Jahr mit einer herrlichen Blütenpracht belohnt.

#1: Hortensie überwintern: Beet oder Topf?

Je mehr Erde die empfindlichen Wurzeln schützt, desto besser kommt die Pflanze durch den Winter. Das heißt: Hortensien im Beet sind besser vor starkem Frost geschützt als Hortensien, die im Topf oder Kübel wachsen und nur wenig Erde um ihre Wurzeln haben.

Hortensien im Topf sollten Sie deshalb im Winter mit Jute oder Gartenvlies einwickeln und an einen geschützten Ort stellen. Mehr Tipps, wie Sie Ihre Topf-Hortensie richtig überwintern, finden Sie weiter unten im Text.

Keine gute Idee hingegen: Hortensien im Topf in die Wohnung stellen und dort überwintern. Hier wird der Strauch leicht von Schildläusen befallen. Außerdem kann die fehlende Winterruhe die Bildung neuer Knospen bremsen.

#2: Schutz vor anhaltendem Frost 

Leichter Frost ist für Hortensien in aller Regel unproblematisch, vor starkem und anhaltendem Frost müssen Sie die Pflanzen jedoch schützen. Vor allem in Regionen, in denen es im Winter richtig kalt wird, ist ein entsprechender Winterschutz wichtig.

Hortensien sind prinzipiell winterhart. Sicherheitshalber sollten Sie sie aber vor strengem Frost schützen.
Hortensien sind prinzipiell winterhart. Sicherheitshalber sollten Sie sie aber vor strengem Frost schützen. (Foto: Shutterstock / Eugenia Pankiv)

#3: Sind alle Hortensien winterhart?

Es gibt ungefähr 80 Hortensiensorten – und nicht jede Sorte verträgt niedrige Temperaturen gleich gut. Bauernhortensie, Rispenhortensie und Schneeballhortensie gelten als besonders frosthart, sie brauchen keinen zusätzlichen Winterschutz. Neue Züchtungen wie die Tellerhortensie sind dafür frostempfindlicher.

Auch Jungpflanzen sollten Sie in den ersten beiden Wintern sicherheitshalber vor starken Frösten schützen. 

Hortensie überwintern: Tipps 

  • Damit die Hortensie gut durch den Winter kommt, rund um den Wurzelhals Erde, Laub, Reisig, Kompost oder Mulch aufschütten.
  • Bei langanhaltendem starkem Frost empfiehlt es sich, die Krone vorübergehend mit Wintervlies oder Sackleinen zu umhüllen.
  • Große Pflanzen, die man nicht umhüllen können, sollten nicht im Herbst, sondern erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Der Grund: Frisch gekürzte Triebe sind frostempfindlicher und können in kalten Nächten eher Schaden nehmen.

Hortensie im Kübel überwintern

Hortensien in Kübeln sollten am besten frostfrei durch den Winter gebracht werden: Gut geeignet ist ein unbeheiztes Gewächshaus (ein sogenanntes Kalthaus), notfalls auch ein kalter Kellerraum. Bedingt durch Kälte und fehlendes Licht fährt die Hortensie dann ihren Stoffwechsel herunter und hält eine Art Winterruhe. Verbringt die Hortensie den Winter im Dunkeln, sollte die Temperatur bei ca. 5 Grad Celsius liegen. 

Wenn Sie keine geeignete Unterstellmöglichkeit für Ihre Topf-Hortensie haben, kann sie problemlos auch draußen überwintern. Wichtig ist dann: 

  • Schützen Sie den Kübel mit mehreren Schichten Jute oder einer dicken Kokosmatte.
  • Die Pflanze selbst können Sie mit einem speziellen Pflanzenvlies umhüllen.
  • Bedecken Sie den Wurzelballen mit Laub
  • Stellen Sie den Topf auf Styropor oder eine Dämmplatte, damit die Wurzeln von unten nicht erfrieren.
  • Stellen Sie die Hortensie an einen geschützten Ort, zum Beispiel direkt an die Hauswand oder in eine geschützte Ecke auf dem Balkon.
  • Die Hortensie braucht auch im Winter Wasser, allerdings nur mäßig viel. Gießen Sie nicht abends, damit das Wasser in der kalten Nacht nicht gefriert.

Im März dürfen Sie die Hortensie dann zurückschneiden und abgestorbene Zweige entfernen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob manche Triebe im Winter erfroren sind, hilft ein einfacher Trick: einfach mit dem Daumennagel ein bisschen Rinde abkratzen. Zeigt sich darunter frisches, grünes Gewebe, ist der Trieb gesund.

Hortensienblüten im Winter stehenlassen – oder abschneiden?

Nicht alle Hortensien werden zum selben Zeitpunkt zurückgeschnitten. Diese Kurzübersicht erleichtert die Entscheidung, wann Sie die verblühten Knospen entfernen sollten:

Blüten im Herbst abschneiden:

  • Ballhortensie
  • Rispenhortensie

Blüten erst im März abschneiden:

  • Bauernhortensie
  • Kletterhortensie
  • Riesenblatthortensie
  • Tellerhortensie

Diese Sorten legen im Vorjahr die Knospen an. Die verblühten Dolden dienen im Winter als Schutz – und sollten nicht abgeschnitten werden.

Weiterlesen auf oekotest.de: