Initiative fordert 20 Cent Pfand auf jede Zigarette

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 28.05.2019

Initiative fordert 20 Cent Pfand auf jede Zigarette
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / Smaragd

Achtlos weggeworfene Zigarettenkippen sind eine Gefahr für die Umwelt und unser Wasser. Eine Berliner Initiative macht sich jetzt für ein Pfandsystem für Zigarettenfilter stark.

Auf Gehwegen, in Parks, auf Spielplätzen und am Straßenrand – weggeworfene Zigarettenstummel verschmutzen unsere Städte und Dörfer und sind ein gewaltiges Umweltproblem. Weltweit raucht die Menschheit laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Jahr für Jahr ungefähr 5,6 Billionen Zigaretten.

80 Prozent der Stummel – 4,5 Billionen – werden achtlos auf die Straße oder in die Natur geschmissen. Eine einzige weggeworfene Kippe kann 40 bis 200 Liter Grundwasser verseuchen. 

Zigarettenstummel sind eine Umweltgefahr

Die Stummel von Zigaretten bestehen aus umweltschädlichem Kunststoff und enthalten ungefähr 250 Giftstoffe, 90 davon sind krebserregend. Wenn die Zigarettenreste nicht ordnungsgemäß entsorgt werden, landet ein Teil davon in der Umwelt.

Pfandsystem für Zigarettenkippen

Die Berliner Initiative "Die Aufheber" fordert, künftig auf Zigarettenfilter ein Pfand von je 20 Cent zu erheben. Der Plan der Initiative: Zu jeder gekauften Zigarettenpackung soll ein Taschenaschenbecher dazugegeben werden, in dem Raucher ihre Stummel sammeln sollen. Nur wenn der Aschenbecher vollständig gefüllt zurückgegeben wird, gibt es den Pfandbetrag von mindestens vier Euro wieder zurück. Das Pfandsystem soll ab 2023 eingeführt werden. Momentan bereitet die Initiative einen Entwurf für eine Petition vor. 

Das Europaparlament arbeitet an einem anderen Ansatz und fordert eine Kostenbeteiligung der Tabakbranche am Kippenmüll. Auch Umweltministerin Svenja Schulze will die Tabakkonzerne in die Pflicht nehmen. Die halten allerdings nichts von den EU-Plänen und lehnen eine Beteiligung an den Reinigungskosten ab. "British American Tobacco zahlt bereits einen Anteil an diesen Kosten, und zwar indirekt über die Tabaksteuern", sagte eine Sprecherin von BAT nach Angaben von Welt.de

In einigen deutschen Städten drohen den Kippen-Sündern bereits saftige Strafen: In Köln kostet das achtlose Wegschnippen der gerauchten Zigarette 35 Euro, in Stuttgart und Krefeld bereits 100 Euro.

ÖKO-TEST meint: Das Pfandsystem ist ein guter Ansatz, um den Zigarettenmüll einzudämmen. Besser als die Stummel mühsam zu sammeln, wäre es, das Rauchen ganz einzustellen. Das käme der Umwelt und der Gesundheit jedes Einzelnen zugute.

Zehn Nikotinersatzpräparate überprüft 

Nikotinersatzpräparate sollen dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Im Handel gibt es Nikotinkaugummis, Nikotionpflaster, Lutschtabletten und Inhalatoren. Wir haben zehn solcher rezeptfreien Mittel überprüft. Sind Sie empfehlenswert? Hier geht es zum Test:

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Quelle: Aufheber.de / Petition 

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