Sie bestäuben Pflanzen, dienen Vögeln, Igeln und anderen Tieren als Nahrungsquelle – und manche halten sogar Schädlinge in Schach: Käfer spielen für die Stabilität von Ökosystemen eine wichtige Rolle.
Und zwar nicht nur der rote Siebenpunkt-Marienkäfer, den die meisten als fleißigen Blattlausjäger kennen dürften. Auch weniger auffällige Käferarten wie etwa die meist sehr dunklen Laufkäfer haben Läuse, Schneckeneier oder Kartoffelkäferlarven auf ihrem Speiseplan stehen.
Wer im Garten etwas für sie tun will, kann Totholz, Laubhaufen und alte Pflanzenstängel liegen lassen und Kohlsorten oder Doldenblütler wie die Wilde Möhre pflanzen, deren Blüten bei Käfern sehr beliebt sind.
Käferkeller anlegen: So geht's
Sie können aber auch zur Schaufel greifen und einen sogenannten Käferkeller in Ihrem Garten anlegen. Das ist ein Reisighaufen, den man in den Erdboden einlässt und der Käfern und ihren Larven als Unterschlupf dient. Ein bisschen Zeit sollten Sie für das Projekt mitbringen. Je nachdem, wie viele Leute mitgraben, sollten Sie zwischen zwei und sechs Stunden veranschlagen.
Zum Bauen braucht man der Stiftung für Mensch und Umwelt zufolge:
- kleine Äste von einheimischen Gehölzen
- Schaufel
- Schubkarre
- Spaten
- Spitzhacke
Wichtig: Die Äste sollten von einheimischen Gehölzen stammen und unterschiedliche Stufen der Verrottung haben.
Käfer schützen: Anleitung für einen Käferkeller
- Graben Sie ein mindestens 50 Zentimeter tiefes und jeweils 50 Zentimeter langes und breites Loch in den Erdboden. Mit dem Aushub können Sie einen Wall um das Loch herum anlegen. Die Böschungsränder sollten Sie abflachen, damit Käfer und andere Insekten so einfach wie möglich in den Käferkeller hinein- und wieder hinauskommen.
- Befüllen Sie das Erdloch sowohl mit frischem als auch mit morschem Holz. Drücken und verschachteln Sie die Hölzer dabei kompakt ineinander. Sie können sich dazu auch auf die Füllung stellen und so lange wippen, bis die Masse zusammensackt. Man sollte so lange befüllen, bis sich die Äste am Ende nach oben hin wie ein Uhrenglas wölben. Einzelne Äste dürfen demnach an der Seite oder auch nach oben herausragen.
- Nun sollten Sie den Käferkeller mit Laub und Pflanzenstängeln abdecken, sodass die Lücken zwischen den einzelnen Zweigen gefüllt sind.
- Die Holz- und Laubmasse wird im Laufe der Zeit langsam zusammensacken. An der Wölbung, die nach und nach verloren geht, können Sie laut der Stiftung für Mensch und Umwelt abschätzen, wie die gewünschte Verrottung im Inneren des Käferkellers fortschreitet. Wer mag, kann auch immer wieder neue Zweige nachlegen.
Am besten legt man der Stiftung zufolge den Käferkeller übrigens so an, dass er nicht in der direkten Sonne liegt. Andernfalls heize er sich an Sonnentagen zu sehr auf. Am besten wählt man demnach einen halbschattigen Standort, zum Beispiel im Schatten eines Laubbaums. Ist es im Käferkeller warm und feucht, fühlen sich dort die verschiedensten Tierarten wohl.