Die Gründe für kahle Stellen im Rasen sind vielfältig: Die Gartenliege, die immer am selben Fleck stand, die Fläche unter dem Trampolin, die kein Sonnenlicht abbekommen hat, oder Moosbefall können zu Flecken im Rasen führen.
Zu Beginn des Herbstes ist der optimale Zeitpunkt, die beanspruchten Stellen auszubessern. Lücken, Löcher oder braune Stellen lassen sich ganz einfach reparieren – und zwar durch Nachsäen.
Rasen nachsäen: nicht zu früh und nicht zu spät
Während es im August oft noch hochsommerlich heiß ist, ist es im September schon merklich kühler. Damit ist der September die beste Zeit, um die Lücken im Rasen zu schließen: Tags und nachts ist es noch nicht zu kalt, zudem regnet es in dieser Jahreszeit genug, damit Sie sich das Wässern sparen können. Solange die Bodentemperatur noch über 10 Grad liegt, finden die Rasensamen optimale Bedingungen zum Keimen vor.
Ab Mitte Oktober hingegen ist es oft schon so kühl, dass die Gräser vor dem Winter nicht mehr richtig wachsen.
Gut zu wissen: Wenn sich jetzt im frühen Herbst keine Gelegenheit zum Ausbessern der kahlen Stellen bietet, können Sie damit natürlich auch bis zum Frühling warten. Allerdings besteht dann die Gefahr, dass sich beispielsweise Löwenzahn bereits an Ort und Stelle breitmachen.
Braune oder kahle Stellen im Rasen? Das hilft
- Mähen Sie den Rasen.
- Lockern Sie die Erde mit einem Rechen und verbessern Sie gegebenenfalls die Bodenqualität.
- Säubern Sie die Fläche und entfernen Sie Moos und Steine.
- Ebnen Sie die Fläche. Bei Vertiefungen oder Löchern sollten Sie vor der Nachsaat die Löcher mit Blumenerde auffüllen.
- Verteilen Sie die Rasensamen gleichmäßig und treten Sie sie danach vorsichtig fest. Verwenden Sie für die Nachsaat am besten die gleichen Rasensamen, die Sie für die restliche Rasenfläche verwendet haben.
- Kleine Flächen können Sie problemlos von Hand nachsäen, für größere empfiehlt sich ein Streuwagen.
- Gießen Sie den neu gesäten Rasen vorsichtig an. Verwenden Sie dazu einen möglichst weichen Wasserstrahl, damit die Samen nicht weggespült werden.
- Bis die Samen keimen, muss die Rasenfläche kontinuierlich feuchtgehalten werden.
- Wenn die neuen Gräser etwa acht Zentimeter hoch sind, können Sie das erste Mal rasenmähen.
Wichtig für die gelingende Aussaat von Rasensamen sind natürlich auch die richtigen Standortbedingungen:
- Optimal für die Rasenaussaat ist ein tiefgründiger, lockerer Boden.
- Humusarmen Boden können Sie mit Kompost anreichern.
- Ist der Boden eher schwer und lehmig, hilft es, Sand einzuarbeiten.
Abhängig von den vorherrschenden Lichtverhältnissen sollten Sie den passenden Rasensamen wählen. Hier finden Sie jede Menge Tipps:
Sind spezielle Rasen-Nachsaat-Mischungen sinnvoll?
Für die Nachsaat gibt es im Fachhandel spezielle Mischungen. Sie enthalten Gräser, die besonders schnell nachwachsen. Martin Degenbeck von der Bayerischen Landesanstalt für Stadtgrün und Landschaftsbau (LWG), erklärt: "Eine Nachsaat-Mischung besteht im Wesentlichen, oft auch zu 100 Prozent, aus Lolium perenne (Deutsches Weidelgras), weil diese Grasart am schnellsten keimt (ca. 7 Tage) und deshalb die Lücken am schnellsten wieder füllen kann."
Die Mischung hat aber auch einen Nachteil, so der Rasen-Experte: "Es handelt sich um ein horstförmiges Gras, das keine Ausläufer bildet und somit später auftretende Lücken nicht selbst zuwachsen kann. Wenn die Lücken klein sind und außen herum ausläuferbildende Gräser (Wiesenrispe und ausläuferbildende Unterarten vom Rotschwingel) vorhanden sind, ist dies kein Problem."
Blumen statt Rasen: Gut für Biene, Wespe & Co.
ÖKO-TEST rät: Kahle Stellen können Sie auch hervorragend nutzen, um aus Ihrem Rasen langsam, aber sicher eine Blumenwiese zu machen, die nicht nur Ihnen, sondern auch allen Insekten eine Freude machen wird: