Den idealen Zeitpunkt zum Rasenmähen zu finden, ist nicht immer so ganz einfach. Was tun, wenn es immer wieder regnet und der Rasen sprießt und sprießt? Jetzt im Mai ist eine gute Alternative, den Rasen mal eine Zeitlang gar nicht zu mähen. Wird der Rasen nicht gemäht, machen sich im Rasen viele Pflanzen breit, die für Insekten einen hohen ökologischen Wert haben. Wer im Mai den Rasenmäher im Schuppen stehenlässt, kann sich noch im selben Monat an Farbtupfern im Grün erfreuen.
Wer den Rasen mähen und der Umwelt etwas Gutes tun möchte, kann einfach eine einzelne "wilde Ecke" oder eine Wildwuchs-Insel inmitten des Rasens stehen lassen und damit den Insekten helfen.
Nassen Rasen mähen – ist das eine gute Idee?
Aber wie ist das, sollte man nassen Rasen überhaupt mähen? Wir haben bei Experten nachgefragt.
Harald Nonn, Vorsitzender der Deutschen Rasengesellschaft, meint dazu: "Grundsätzlich kann man auch bei Regen oder bei nassem Rasen mähen. Die wenigsten Schwierigkeiten bereitet das Mähen allerdings, wenn die Blätter trocken sind." Martin Degenbeck von der Bayerischen Landesanstalt für Stadtgrün und Landschaftsbau (LWG) erklärt: "Traditionell hat man die Wiesen mit der Sense frühmorgens gemäht, wenn noch Tau auf den Gräsern ist; das ergibt einen sauberen und schonenden Schnitt. Insofern kann man einen Rasen problemlos mähen, wenn er nass ist."
Das Fazit der Rasen-Experten lautet: Auch bei nassem Rasen kann gemäht werden – allerdings gilt es dabei, einige Punkte zu beachten, um den Rasen möglichst zu schonen.
9 Tipps fürs Mähen von nassem Rasen
- Die wichtigste Regel: Bei feuchtem Wetter sollten Sie nicht mulchen, nur mähen. Denn wenn Sie den feuchten Rasenschnitt auf dem Rasen liegen lassen, entsteht eine schmierige Masse, die wie eine Abdeckung wirkt. Nasser Rasenschnitt verschlechtert die Belüftung und kann zu Fäulnis und Schimmelbildung auf dem Rasen führen. Deshalb: Wenn Sie nassen Rasen mähen, dann am besten mit Fangkorb.
- Solange es stark regnet, sollten Sie nicht mähen. Warten Sie, bis der Regen pausiert und das Grün im besten Fall ein bisschen abtrocknen konnte.
- Nasser Rasenschnitt hat ein höheres Gewicht als trockener. Deshalb den Auffangkorb häufiger leeren.
- Da nur aufrecht stehende Grashalme von den Messern erfasst werden, sollten Sie den Rasen vor dem Mähen möglichst nicht betreten, um die Grashalme nicht unnötig plattzutreten. Plattgetretene Stellen können Sie mit einem Rechen wieder aufrichten.
- Auf keinen Fall sollten Sie mähen, wenn sich auf dem Rasen Pfützen gebildet haben. Martin Degenbeck erklärt: "Wenn der Boden durchweicht ist, kann es zu Fahrspuren und Verdichtungen kommen. Dann bleibt der Mäher besser im Schuppen."
- Wenn Sie feuchten Rasen mähen, sollten Sie die Schnitthöhe höher einstellen als bei trockenem Rasen.
- Feuchtes Gras verfängt sich leichter an den Messern. Deshalb regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls Grasreste abstreifen.
- Wer seinen Rasen ganz akkurat geschnitten haben möchte, sollte auf trockenes Wetter warten. "Der Luftzug der Mähmesser richtet die Blätter weniger auf, das Schnittbild wird ungleichmäßiger", so Harald Nonn.
- Einen nassen Rasen zu mähen ist deutlich anstrengender als dieselbe Prozedur unter trockenen Bedingungen.
Experten-Tipp: Wasser vor dem Mähen abziehen
Harald Nonn hat noch einen Profi-Tipp: "Wenn Sie den nassen Rasen vor dem Mähen mit einem Gartenschlauch oder einem schwereren Seil, das zwischen zwei Personen über die Fläche gezogen wird, abziehen, wird ein Großteil des Wassers von den Blättern entfernt. Im Profibereich macht man das zum Beispiel zum Abziehen von Tau. Im Hausgarten kann man es auch mit einem breiten Besen machen."
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