Topfpflanzen zu überwintern ist nicht ganz einfach, denn: Es gibt nicht den einen fixen Zeitpunkt, zu dem fröstelnde Topfpflanzen im Spätherbst ins Warme kommen sollten. Und nicht alle mögen das gleiche Winterlager.
In einigen Regionen in Deutschland sind die Nächte bereits bitterkalt – und gleichzeitig oft noch nicht so kalt, dass Topfpflanzen in der Kälte eingehen. Deshalb sollten Sie Ihre Pflanzen auch nicht zu früh ins Winterquartier holen, sondern den Umzug von der Witterung abhängig machen.
Den besten Zeitpunkt fürs Winterquartier finden
Das Problem: Viele Kübelpflanzen vertragen Temperaturen an der Frostgrenze. Doch besonders empfindliche Pflanzen können schon Schaden nehmen, wenn die Temperaturen in Bodennähe bei plus fünf Grad liegen. Spätestens Minusgrade werden für die meisten Pflanzen zum Problem.
Gleichzeitig gilt es, das Topfgrün aus dem Garten, vom Balkon oder der Terrasse im Herbst so lange wie möglich im Freien zu lassen, da den Pflanzen zum Beispiel der Lichtmangel während des langen Aufenthalts im Winterlager nicht gut tut.
Was tun bei schwankender Witterung?
Bei schwankender Witterung können die Pflanzen erst mal im Freien bleiben. Aber: Sie sollten den Wetterbericht im Blick haben. Für drohende Fröste können Sie ein Schutzvlies bereitlegen, das Sie tageweise über die empfindlichen Pflanzen legen.
Jede Pflanze hat eine individuelle Toleranzgrenze, auf die man reagieren sollte. Gar keinen Frost sollten etwa Engelstrompete, Bougainvillea, Banane, Korallenstrauch und Hibiskus abbekommen und daher schon vor den ersten Frösten ins Winterlager wandern.
Bis zu minus fünf Grad halten Schönmalve, Kassie, einige Citrusarten, Schönfaden und Akazia aus. Mispel, Lorbeer, Olive, Granatapfel und Feige können sogar bis minus zehn Grad schadlos überstehen.
Wo sollten Topfpflanzen am besten überwintern?
Nicht jede Hobbygärtnerin oder jeder Hobbygärtner hat ein geeignetes Winterquartier zu Hause: Der Ort sollte nicht warm sein, die üblichen beheizten Wohnräume scheiden damit aus. Am besten sind Winterquartiere, die hell und zugleich kühl sind.
Ein nur ca. acht Grad warmer Wintergarten kommt dem Optimum sehr nahe. Diese Grundtemperatur verhindert, dass die Pflanzen zu starken Temperaturwechseln ausgesetzt sind, selbst wenn sich der gläserne Raum an sonnigen Tagen aufheizt.
Gut ist auch ein Kellerraum mit natürlichem Licht, der zwischen zwei und zehn Grad warm ist. Eine Garage kann ein Winterlager für die Robusten unter den grünen Frostbeulen sein, zum Beispiel Granatapfel oder Feige. Das ist aber abhängig vom Gebäude, denn es dürfen keine tiefen Minusgrade in der Garage auftreten.
Wer nur sehr dunkle Räume bieten kann, muss diese kalt halten. Denn Wärme signalisiert den Pflanzen, es sei Frühling und sie treiben aus. Ohne Licht bilden sie allerdings nur lange Peitschentriebe und weiches Gewebe. Das macht die Pflanzen im Frühjahr anfällig für Schädlinge und Krankheiten.
So überwintern Sie bestimmte Pflanzen
Lesen Sie auch unsere ausführlichen Ratgeber zu folgenden Pflanzen:
Und wenn Sie kein gutes Winterquartier haben?
Wer in Haus oder Garage keine guten Überwinterungsbedingungen bieten kann, kann seine Pflanzen womöglich gegen Gebühr in eine Gärtnerei ausquartieren. Unter professionellen Bedingungen sind die Pflanzen mit der optimalen Helligkeit und Temperatur umgeben. Oder Sie fragen bei Nachbarn mit einem Gartenhäuschen oder Verwandten mit viel Platz nach?
Alternativ müssen große Topfpflanzen im Freien bleiben und bei Minusgraden gut eingepackt werden. In Teilen Deutschlands dauert der Frost oft nur ein paar Tage, was die Gewächse in der Regel überstehen.
Wichtig ist, sie wieder aus ihrer warmen Hülle auszupacken, wenn es zwischendurch wärmer wird. Gerade im Sonnenschein kann eine Schutzschicht schaden. Den Pflanzen wird es darunter zu warm. Lesen Sie dazu: Wann Sie Gartenpflanzen von ihrem Frostschutz befreien sollten
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