Strom sparen beim Kühlschrank: Diese Tipps helfen

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Freizeit und Technik | 01.05.2024

Kühlschrank: Strom sparen mit diesen Tipps
Foto: Shutterstock/Ground Picture

Oft lässt sich im Haushalt recht einfach Energie sparen. Ein erster Anlaufpunkt: der Kühlschrank. Hier kann man vieles falsch machen, das unnötig Geld kostet. Wir haben Tipps, wie es besser geht.

Ohne Kühlschrank möchte wohl niemand von uns leben – und doch gehört er zu den elektrischen Geräten, die im Haushalt besonders viel Strom verbrauchen. Und das aus gutem Grund: Schließlich muss der Kühlschrank ständig in Betrieb sein, um die Lebensmittel auf Wunschtemperatur zu halten.

Um Einfluss auf den Stromverbrauch des Kühlschranks zu nehmen, sollte man sich folgende Fragen stellen: Wie ist das Gerät eingestellt? Wo steht es? Wie alt und in welchem Zustand ist es? Wie verwenden Sie es? Aus den Antworten ergeben sich viele Tipps und Ratschläge, die helfen, bei der Nutzung Geld und CO₂ zu sparen:

Stromspar-Tipps rund um den Kühlschrank

  • Ein Anfänger-Tipp: Lassen Sie die Kühlschranktür nicht zu lange offen stehen, sondern räumen Sie den Kühlschrank möglichst zügig ein und aus. Nach dem Einkaufen hilft es, wenn Sie das Mitgebrachte zunächst neben den Eisschrank stellen, um es dann "in einem Rutsch" ins Innere zu räumen.
  • Die meisten Kühlschränke sind zu kalt eingestellt. Sieben Grad reichen aus – und die erzielen Sie schon mit einem niedrigen Reglerwert zwischen 1 und 2. Ist Ihr Kühlschrank nur ein Grad kälter, kann das den Stromverbrauch um sechs Prozent steigern. Bei einem älteren Kühlschrank, der 500 kWh im Jahr verbraucht, entspricht das einer Ersparnis von mehr als zehn Euro im Jahr (bei einem Strompreis von 0,35 Euro).
  • In Deutschland kommen auf 100 Haushalte überraschenderweise 125 Kühlschränke. Haben Sie auch einen Zweitkühlschrank (im Keller)? Der läuft, obwohl er vielleicht gar nicht voll ausgelastet ist? Prüfen Sie, ob Sie das Zweitgerät nicht einsparen können, indem Sie etwas umorganisieren. Das kann – bei einem älteren Gerät und den aktuellen Strompreisen – schnell über 100 Euro im Jahr in die Haushaltskasse spülen.

So sparen Sie Strom beim Kühlschrank

  • Auch auf die kleinen Dinge kommt es an: Lassen Sie warme oder heiße Lebensmittel abkühlen, bevor Sie sie in den Kühlschrank geben. Sonst muss Ihr Gerät eine Leistung erbringen, die es eigentlich gratis gibt.
  • Überprüfen Sie, ob Ihr Kühlschrank wirklich dichthält. Denn: Ist die Türdichtung beschädigt, porös oder verschoben, geht laufend Energie verloren. Dazu können Sie eine eingeschaltete Taschenlampe in den Kühlschrank legen, die Türe schließen und das Zimmer abdunkeln. Das Taschenlampenlicht sollte nirgendwo durchscheinen. Auch wenn sich Ihre Kühlschranktür sehr leicht, das heißt ohne etwas Widerstand, öffnen lässt, nachdem sie einige Zeit geschlossen war, arbeitet die Dichtung vermutlich nicht mehr gut. Normalerweise muss etwas Unterdruck entstehen. Erneuern Sie die Isolation gegebenenfalls – das können Sie oft selbst erledigen.

Standort überprüfen = Energiekosten senken

  • Wenn Sie länger als einige Tage verreisen, prüfen Sie, ob Sie Ihren Kühlschrank in der Zwischenzeit leerräumen und ausschalten können.
  • Der Kühlschrank sollte nicht neben der Spülmaschine und schon gar nicht direkt am Herd stehen. Denn: Diese Geräte erzeugen Wärme, die der Eisschrank kompensieren muss.
  • Vermeiden Sie aus dem gleichen Grund einen sonnigen Kühlschrank-Standort.
  • Achten Sie darauf, dass die warme Luft, die der Wärmetauscher an der Rückseite des Kühlschranks erzeugt, ungehindert abziehen kann. Ihr Gerät darf deshalb nicht zu nah "mit dem Rücken zur Wand" stehen, da sonst der Wirkungsgrad sinkt.
  • Tauen Sie das Gefrierfach regelmäßig ab. Denn wenn die Kühlflächen überfrieren, die sich seitlich oder hinten im Eisfach befinden, braucht das Gerät für die gleiche Kühlleistung mehr Strom, da die Eisschicht isolierend wirkt.

Klug lagern spart Kühlschrank-Strom

  • Geben Sie nichts in den Kühlschrank, was eigentlich gar nicht gekühlt werden müsste. Dazu gehören beispielsweise Brot, Honig, Olivenöl, Schokolade, Tomaten oder Zwiebeln. Ihr Gerät muss sonst Energie aufwenden, ohne dass sich die Haltbarkeit Ihrer Lebensmittel entscheidend steigert.
  • Bei einigen Lebensmitteln ist die Lagerung im Kühlschrank sogar ein Fehler – lesen Sie dazu: Nicht in den Kühlschrank: Diese Lebensmittel sollten draußen bleiben.

Wer den Stromverbrauch kennt, kann

Der wichtigste Energiespar-Faktor betrifft ohnehin weniger das Nutzerverhalten als das verwendete Gerät. Hier gilt: Neuere Kühlschränke sind fast immer energieeffizienter als ältere. Ist ein Kühlschrank über zehn Jahre alt, können Sie sicher sein, dass es inzwischen – wesentlich – sparsamere Maschinen auf dem Markt gibt.

Um Genaueres zu erfahren, sollten Sie den Stromverbrauch Ihres Kühlgeräts recherchieren. Das ist nicht schrecklich aufwendig: Das EU-Energielabel, das Produktdatenblatt oder der Hersteller informieren darüber, wie viele Kilowattstunden (kWh) der Kühlschrank im Jahr ungefähr verbraucht.

Wollen Sie es genau wissen, können Sie den tatsächlichen Stromverbrauch mit einem Strommessgerät (im Handel für rund 10 Euro) direkt an der Steckdose messen – oft ergeben sich dabei unangenehme Überraschungen. 

Lese-Tipp: Was kostet mein Kühlschrank? So ermitteln Sie den Stromverbrauch.)

Wann ist ein neuer Kühlschrank sinnvoll?

Haben Sie einen Wert ermittelt, hilft ein Haushaltsgeräte-Check, wie ihn das Bayerische Staatsministerium anbietet, um unkompliziert zu berechnen, wie schnell sich die Anschaffung eines neueren und energieeffizienteren Kühlgeräts wieder einspielen kann. Das kann schon nach drei bis fünf Jahren der Fall sein.

Denken Sie aber daran, dass für die Herstellung eines neuen Kühlschranks auch neue Ressourcen aufgewendet werden müssen.

Tipp: Wenn Sie über eine Neuanschaffung nachdenken und bislang einen Kühlschrank mit Gefrierfach und einen separaten Gefrierschrank besitzen (was auf viele Haushalte zutrifft), überlegen Sie, den neuen Kühlschrank ohne Gefrierfach anzuschaffen. Auch das spart Energie, ohne dass Ihnen viel Komfort verloren geht.

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