Stellen Sie sich vor, wir würden an Weihnachten auf die Beleuchtung mit Lichterketten verzichten. Wir alle. Sage und schreibe 19,9 Milliarden Lämpchen blieben schwarz: Das würde so viel Energie einsparen, dass 205.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden könnten. Das behauptet zumindest der Energieversorger Lichtblick, der sich bei seiner Berechnung auf eine repräsentativen Umfrage zur Nutzung von Weihnachtsbeleuchtung stützt.
Eindrucksvoll, oder? Sollten Sie die Weihnachtsbeleuchtung dieses Jahr also einfach … weglassen? Das ist zum Glück nicht nötig.
Auf hochwertige LED-Lichterketten setzen
Denn: Möglichst wenig Strom zu verbrauchen und Haus oder Wohnung trotzdem weihnachtlich zu beleuchten, muss kein Widerspruch sein. Moderne Lichterketten mit LEDs verbrauchen nämlich nur noch einen Bruchteil der Energie von alten Dekorationen, die noch auf Glühlampen setzen. Laut dem Freiburger Öko-Institut lassen sich so rund 80 Prozent Strom sparen – ein ordentlicher Gewinn.
Das Institut rät dazu, am besten hochwertige LED-Lichterketten im Fachmarkt zu kaufen, um Produktionsressourcen zu sparen. Gute Modelle können jahrzehntelang halten, weil sie nur wenige Wochen im Jahr im Einsatz sind. Billige Produkte hingegen gehen tendenziell schneller kaputt und lassen den Berg an Elektroschrott wachsen.
Doch gute Qualität erkennt man nicht zwangsläufig am Preis. Die Hersteller geben auf den Verpackungen auch Richtwerte zur Lebensdauer ihrer Lichterketten an: Geeignete Modelle sollten mindestens 20.000 Stunden schaffen. Ketten mit geringer Leuchtkraft sollten sogar 30.000 Stunden brennen.
Lichterketten mit Glühlampen entsorgen
Wie stromsparend die LEDs letztlich sind, kann man auf der Verpackung nachlesen, wo das EU-Energielabel mit seiner bekannten Rot-bis-Grün-Skala zu finden sein sollte. Das Energielabel bewertet die Energieeffizienz von Elektrogeräten mithilfe einer Klasseneinteilung: je (dunkel-)grüner, desto besser.
Aber: Im Onlinehandel fehlen die Angaben zum Energieverbrauch mitunter oder entsprechen noch fälschlich den veralteten Energieeffizienzklassen, die im Herbst 2021 abgeschafft wurden. Hier hilft nur, den Stromverbrauch in Watt zwischen den einzelnen Modellen zu vergleichen, sofern angegeben.
Trotz kleiner Unterschiede in Qualität und Stromverbrauch sind alle neueren Lichterketten deutlich effizienter als solche, die noch ohne LED-Lämpchen auskommen. Öko-Experten raten sogar, alte Lichterketten ganz auszusortieren. Wichtig: Die alte Leuchtkette darf nicht in den Hausmüll, sondern muss als Elektroschrott entsorgt werden.
Klar ist auch: Je weniger Lichterketten zur Weihnachtszeit überhaupt gekauft und angeschaltet werden, umso weniger Ressourcen – Strom, Rohstoffe, Klimagase und nicht zuletzt Geld – werden verbraucht. Man sollte sich also fragen: Tut es nicht auch eine Kette weniger? Und einschalten sollte man die Adventsdekoration am besten nur gezielt, nämlich dann, wenn man sie selbst sehen kann (und auch Passanten sie am ehesten wahrnehmen).
Vor dem Schlafengehen sollte das Lichtermeer in jedem Fall ausgeschaltet werden. Dabei kann eine Zeitschaltuhr nützlich sein.
Umweltfreundliche Kerzen als Alternative
Warum da nicht gleich zur Kerze greifen, werden Sie sich jetzt vielleicht fragen? Für den Weihnachtsbaum sind Kerzen zweifelsfrei stimmungsvoll, aber zu (brand)gefährlich. Zur Festbeleuchtung im restlichen Haus eignen sie sich hingegen hervorragend, beispielsweise für die Tischbeleuchtung und im Adventskranz.
Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihre Kerzen aus Naturmaterialien bestehen. Konventionelle Teelichter und Kerzen sind häufig aus dem Erdölprodukt Paraffin oder bestehen aus Stearin, das wiederum oft aus Palmöl hergestellt wird. Besser sind Kerzen aus Biomasse, Bienenwachs, Sojawachs oder Raps. Mehr dazu in: Teelichter schaden der Umwelt: Das sind bessere Alternativen
Auch LED-Leuchten nicht in den Hausmüll
Wenn einzelne LEDs der Kette mit der Zeit kaputtgehen, muss das Produkt deswegen nicht direkt auf den Müll wandern. Zwar ist es in aller Regel nicht möglich, einzelne Lichter zu tauschen – im Gegensatz zu alten Lichterketten strahlen die übrigen Lichter aber wie gewohnt weiter. Sollte eine Kette doch irgendwann den Geist aufgeben, gehört auch sie in den Elektroschrott. Mehr dazu: Elektroschrott entsorgen: Der große Ratgeber – von Batterie bis Ladekabel.
Tipps zu Mehrfachsteckdosen
- Beim Kauf von Mehrfachsteckdosen darauf achten, dass das VDE- oder GS-Siegel auf der Verpackung oder dem Produkt zu finden ist.
- Auch wenn ein Mehrfachstecker nicht gerade schön aussieht, sollte er nicht abgedeckt oder hinter dem Vorhang versteckt werden: Die entstehende Wärme könnte sich stauen.
- Auf keinen Fall sollten Sie mehrere Steckdosenleisten aneinandergekoppeln.
- Achten Sie außerdem darauf, dass die Wattzahlen der angeschlossenen Geräte (zusammengerechnet) die Grenze der Mehrfachsteckdose nicht übersteigen: Sie finden die maximale Wattzahl meist unter der Leiste.
- Steckdosen, die im Freien eingesetzt werden, müssen unbedingt ausreichenden Feuchtigkeitsschutz haben: Um Nässe und Spritzwasser auszuhalten, sollte es für draußen mindestens die Schutzklasse IP 44 sein.
Schenken Sie sich auch mal was!
Und wo Sie schon dabei sind: Überprüfen Sie doch gleich, ob sich noch anderswo im Haushalt veraltete Glühbirnen oder Energiesparlampen finden – und ersetzen Sie sie schnellstmöglich durch LED-Leuchtmittel. Die hohe zweistellige (oder sogar dreistellige) Ersparnis, die Sie auf der nächsten Stromrechnung finden, ist Ihr Weihnachtsgeschenk für Sie selbst. Mehr dazu in: Strom sparen: 5 Tipps, die richtig Geld bringen
Mit Material von dpa