Angesichts einer immer weiter steigenden Masse an kaputten und ungenutzten Elektrogeräten appellieren Umweltschützer an Verbraucher: Sie sollen ausgemusterte Elektrogeräte reparieren oder recyceln lassen, heißt es zum internationalen Tag des Elektroschrotts ("International E-Waste-Day") am 14.10.2021.
Laut Schätzungen wird die Masse des jährlich anfallenden Elektroschrotts im Jahr 2021 mit 57,4 Millionen Tonnen erneut einen Höchstwert erreichen. Umweltexperten des Brüssler WEEE Forums ("Waste of Electrical and Electronic Equipment") zufolge übersteige die Masse ausrangierter Kühlschränke, Monitore und Handys damit sogar das Gewicht der Chinesischen Mauer.
Von Jahr zu Jahr mehr Elektroschrott
Trotz aller Bemühungen, den Elektroschrott zu reduzieren, wächst der Berg weiter: Laut des von der Universität der Vereinten Nationen mitverfassten "Global E-Waste Monitor 2020" kamen im Jahr 2019 53,6 Mio. Tonnen Elektroschrott zusammen, was ein Wachstum von 21 Prozent innerhalb von fünf Jahren bedeutet. Und eine Trendwende ist nicht in Sicht: Wenn die Entwicklung anhalte, seien im Jahr 2030 74 Mio. Tonnen zu erwarten.
Das Problem sei allerdings nicht nur die Masse, sondern auch wie mit ihr umgegangen wird. Nach Berechnungen der UN-Experten wurden 2019 nur 17,4 Prozent des produzierten E-Schrotts eingesammelt und recycelt. Viele kostbare Rohstoffe – darunter Gold und Silber – seien stattdessen verbrannt worden oder auf Müllkippen gelandet. Gefährliche Stoffe wie Quecksilber würden zur Gefahr für Mensch und Umwelt.
Unser Elektroschrott-Ratgeber
Auch ÖKO-TEST hat sich ausführlich mit dem Thema Elektronikmüll beschäftigt: In unserem umfangreichen, kostenfreien Elektroschrott-Ratgeber finden Sie zahlreiche Hinweise dazu, wie Sie Ihre Altgeräte vor dem Schrottplatz retten können. Viele Geräte können Sie beispielsweise noch reparieren lassen oder sinnvoll spenden. Einiges – wie batteriebetriebenes Kinderspielzeug oder Ladekabel – darf auch gar nicht (mehr) im Hausmüll entsorgt werden. Klicken Sie hier, um den Artikel zu lesen:
Ein weiterer Umweltaspekt verschärft das Schrottproblem: "Solange die Bürger ihre gebrauchte, kaputte Ausrüstung nicht zurückgeben, verkaufen oder spenden, müssen wir weiterhin völlig neue Materialien abbauen, die große Umweltschäden verursachen", teilte Pascal Leroy, Veranstalter des internationalen Elektroschrott-Tags, mit. Ziel müsse es sein, eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu schaffen, so Leroy.
Zwar begegnete die EU diesem Problem schon früh mit Maßnahmen und Richtlinien, die die fachgerechte Entsorgung alter Elektrogeräte sicherstellen sollen und die Produzenten der Geräte dazu verpflichten, Verantwortung für die Sammlung und Sortierung sowie das Recycling ihrer Produkte zu übernehmen.
Dennoch hinken die EU-Mitgliedsstaaten laut einer Untersuchung des Ausbildungs- und Forschungsinstituts der Vereinten Nationen bei der Reduzierung von Elektroschrott teilweise weit hinter den selbstgesteckten Zielen zurück.
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