Noch blühen die weißgelben Blüten des Schwarzen Holunders (der so schwarz gar nicht aussieht) in vielen Gärten: Sie können die Blüten von Anfang Mai bis Ende Juni von den Sträuchern schneiden und anschließend in Teig ausbacken (Hollerküchle), zu Gelee oder Holunderblütensirup verarbeiten, sich damit einen Tee aufgießen oder sie sogar roh essen. Auch das Getränk "Hugo" ist ohne den Sirup des Schwarzen Holunder (Sambucus nigra) nicht zu mixen.
Was viele nicht wissen: Holunder werden auch zahlreiche heilkundliche Wirkungen zugeschrieben, von denen allerdings nicht alle wissenschaftlich untersucht sind. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat aber beispielsweise anerkannt, dass sie die Anwendung von Holunderblüten (Sambuci flos) zur Behandlung von Erkältungen im Anfangsstadium für plausibel hält.
Holunder punktet mit positiven Inhaltsstoffen
Grund genug für den Verein "NHV Theophrastus", den Schwarzen Holunder zur "Heilpflanze des Jahres" 2024 zu küren; eine Auszeichnung, die bereits seit 1990 vergeben wird. "Viele Menschen nutzen Holunderbeersaft oder auch den Blütentee bei Erkältungskrankheiten", so Jury-Vorsitzender Konrad Jungnickel, "aber dass Holunder auch bei anderen Leiden helfen kann, weiß kaum noch einer."
Der Verein weist auf die Wirkstoffe der Pflanze (wie Flavonoide und ätherische Öle) hin, auf den hohen Vitamin-C-Gehalt der Früchte sowie auf die enthaltenen Gerb- und Mineralstoffe, die das Gewächs nicht nur kulinarisch, sondern auch heilkundlich empfehlen.
Heilpflanze des Jahres 2023 ist übrigens die Weinrebe, zuvor wurden die Brennnessel (2022), der Meerrettich (2021) und die Gemeine Wegwarte (2020) ausgezeichnet.