Wir haben Fakten und Zahlen gesammelt, die verdeutlichen, wie schlecht es den Meeren wirklich geht:
Meeresverschmutzung: So viel Müll schwimmt im Meer
- Mehr als 150 Millionen Tonnen Plastikmüll lagern bereits in unseren Ozeanen, schätzt das Europäische Parlament.
- 10 Millionen Tonnen Plastikmüll – also etwa eine Lastwagenladung pro Minute – landen jedes Jahr in den Weltmeeren (Plastikatlas 2019). Andere Schätzungen liegen zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen.
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3,5 Millionen Tonnen Plastikmüll entsorgen die Chinesen jährlich im Meer. China ist damit trauriger Spitzenreiter – laut dem Datenportal Statista sogar mit großem Abstand. Es folgen Indonesien und die Philippinen.
- 1,6 Millionen Quadratkilometer umfasst die größte Müllhalde des Ozeans, das Great Pacific Garbage Patch, im Nordpazifik. Damit ist es rund viermal so groß wie Deutschland.
- Nur 1 Prozent des Mülls, der im Ozean schwimmt, ist laut Schätzungen sichtbar. Wo die anderen 99 Prozent des Abfalls liegen, weiß niemand so genau.
- Die Einwegkunststoffartikel, die an den Stränden am häufigsten gefunden werden, sind laut Europäischem Parlament (in dieser Reihenfolge): Getränkeflaschen, Zigarettenstummel, Wattestäbchen, Tüten und Verpackungen für Chips und Süßigkeiten sowie Hygieneartikel wie Feuchttücher und Tampons.
- 600 Jahre braucht eine Angelschnur laut der Umweltschutzorganisation Nabu, um sich zu zersetzen. Eine Plastikflasche oder eine Wegwerfwindel benötigen 450 Jahre, eine Getränkedose 200 Jahre. Eine Zigarettenkippe ist dagegen ein Turbozersetzer: Sie braucht "nur" fünf Jahre.
- 977 Tonnen Mikroplastik geraten jedes Jahr allein in Deutschland aus Kosmetika, Putz- und Waschmitteln ins Abwasser. Hinzu kommen 46.900 Tonnen lösliche Polymere – so das Ergebnis einer Studie des Fraunhofer-Instituts.
(Foto: Solarisys/Shutterstock)
Das "kranke" Meer und seine Bewohner
- Mehr als 30 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände sind nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO bereits überfischt oder gar zusammengebrochen. Weitere 58 Prozent gelten als maximal genutzt.
- Nur noch 30 Prozent der Korallen könnten Ende des Jahrhunderts Riffe bauen, schätzt das Alfred-Wegner-Institut.
- Rund 60.000 Quadratmeter groß sind die "toten Zonen" in der Ostsee laut Greenpeace Ostsee-Report. So heißen Gebiete, in denen es fast keinen Sauerstoff und somit auch kaum Lebewesen gibt.
Die Auswirkungen des Klimawandels
- 3,6 Milliarden Hiroshima-Atombomben entspreche die Energie in Form von Wärme, die wir über den Klimawandel den Meeren in den vergangenen 25 Jahren zugeführt haben. Das hat der chinesische Meeresforscher Cheng Lijing berechnet. Mittlerweile steige die Temperatur so schnell, dass man fünf bis sechs Atombomben pro Sekunde in die Ozeane werfen könne und das gleiche Ergebnis erhalte.
- 30 Millionen Fahrgäste zählte die internationale Kreuzfahrtorganisation CLIA im Jahr 2019. 1980 gingen nur 1,4 Millionen Menschen auf Kreuzfahrt. Viele Küstenregionen sind längst überlastet und leiden unter den Abgasen: Feinstaub, Ruß, Stickoxide und Schwefeloxide.
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