Etwa 46 Prozent des in die EU importierten Palmöls wird für Biosprit verwendet. Dagegen regt sich Widerstand: Das Europaparlament hat mit großer Mehrheit dafür gestimmt, Palmöl ab 2021 komplett für die Biodiesel-Produktion zu verbieten. Dem müssen allerdings auch Kommission und Rat zustimmen. Sollten auch diese beiden EU-Institutionen der Initiative des Europaparlaments folgen, rechnet die Schweizer Stiftung PanEco mit einem starken Nachfragerückgang für Palmöl auf dem Weltmarkt. Die Lücke soll insbesondere durch Kraftstoff auf Basis von Rest- und Abfallstoffen geschlossen werden. Dessen Anteil am sogenannten Biosprit will das EU-Parlament bei zehn Prozent deckeln. Anbaubiomasse wie Soja-, Raps- oder Sonnenblumenöl soll bis 2030 nur noch zu maximal zwei Prozent dem Kraftstoff beigemischt werden. Palmöl ist ein umstrittenes Produkt. Denn einerseits hat die tropische Pflanze eine enorm hohe Energiedichte. Mit einem Hektar Anbaufläche lassen sich jährlich etwa 3,7 Tonnen Öl gewinnen, mit gleicher Fläche aber nur etwa 1,3 Tonnen Raps-, 0,9 Tonnen Sonnenblumen- oder 0,8 Tonnen Kokosöl. Andererseits werden für den Anbau von Ölpalmen vor allem in Südostasien massiv Regenwälder abgeholzt, Kleinbauern vertrieben und Torfflächen abgebrannt.
Palmöl
EU-Parlament gegen Palmöl im Tank
| Kategorie: Freizeit und Technik | 06.02.2018
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