Kaum ist der Herbst da, machen sich plötzlich Pilze im Garten breit. Oft im Rasen, manchmal im Beet, gerne unter Bäumen: ein Phänomen, das Sie vor allem bei feucht-nassem Wetter beobachten können. Gute Standortbedingungen (für den Pilz) und falsche Rasenpflege sorgen dafür, dass die kleinen Hütchen quasi von heute auf morgen sprießen.
Pilze im Garten sind meist nicht willkommen – allerdings nur aus ästhetischen Gründen oder etwa, weil Kleinkinder oder Hunde im Garten spielen. Pilze haben eine wichtige Funktion im Ökosystem: Sie zersetzen totes organisches Material und halten so den Nährstoffkreislauf in Gang.
Wenn sich auf Ihrem Rasen Pilze zeigen, sehen Sie nur die oberirdisch wachsenden Fruchtkörper. Sobald die Bedingungen "perfekt" sind – nämlich dann, wenn es im frühen Herbst feuchtwarm und schattig ist, schieben sie sich durch die Erde. Der eigentliche Pilz wächst unterirdisch als Geflecht kleiner Pilzfäden (Myzel).
Sind Gartenpilze giftig?
Bei Gartenpilzen die genaue Art zu bestimmen, ist nicht ganz einfach. Schlussendlich spielt es aber keine Rolle, welche Pilzart sich in Ihrem Garten breitmacht: Auf Rasenflächen wachsen grundsätzlich keine essbaren Pilze; die Gartenpilze sind allesamt ungenießbar.
Um Giftpilze handelt es sich bei den neuen Mitbewohnern im Garten zwar nur in ganz wenigen Fällen. Verzehren darf man sie deshalb trotzdem nicht: Viele der kleinen Pilze können Übelkeit und Erbrechen hervorrufen.
Pilze im Rasen entfernen
Wer kleine Kinder oder einen Hund hat, sollte die Pilze im Rasen vorsichtshalber entfernen. Auch bei einer großen Anzahl von Pilzen macht es Sinn, diese zu entfernen. Sie konkurrieren mit den Gräsern um Nährstoffe und Wasser und sorgen in ihrer Umgebung oft für abgestorbenes Gras.
Ansonsten können Sie die Pilze aber auch einfach wachsen lassen: Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems und helfen, neue Nährstoffe freizusetzen. Sobald die Erde wieder durchtrocknet, verschwinden die kleinen Pilze wieder von ganz alleine.
Wer die Pilze entfernen möchte, geht folgendermaßen vor:
- Handschuhe anziehen,
- die Fruchtkörper mit einem scharfen Messer bodennah abschneiden und
- im Hausmüll entsorgen.
Die Pilze einfach mit dem Rasenmäher abzumähen, ist keine gute Idee: So verbreiten sich die Sporen der Pilze noch mehr.
Gut zu wissen: Auch wenn Sie den Fruchtkörper des Pilzes über der Erde entfernen, lebt der Pilz unterirdisch weiter.
So machen Sie es den Gartenpilzen ungemütlich
Um die Pilze in der Wiese loszuwerden und künftiges Wachstum zu verhindern, ist es wichtig zu wissen, welche Bedingungen den Pilzen gefallen: Die kleinen Hutpilze lieben es – ebenso wie ihre Verwandtschaft im Wald – feucht und schattig. Ist der Boden dazu noch nährstoffarm, fühlt sich der Pilz so richtig wohl. Auch moosiger und verfilzter Rasen bietet Gartenpilzen gute Wachstumsbedingungen.
Gartenpilze vermeiden
Wer keine Pilze im Rasen möchte, sollte also dafür sorgen, dass die Gewächse sich dort gar nicht erst wohlfühlen. Das können Sie tun:
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Sand in den Boden untermischen und für eine bessere Durchlässigkeit des Bodens sorgen. Lesen Sie dazu auch: Rasen sanden: Wann ist es sinnvoll?
- Den Boden aerifizieren, d.h. mit einer Grabegabel Löcher in die Erde stechen, um für eine bessere Belüftung zu sorgen.
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Heruntergefallenes Laub regelmäßig vom Rasen entfernen (in den Beeten ist es besser aufgehoben). Lesen Sie dazu auch: Laub im Garten entsorgen oder kann ich es verwenden?
- Rasen kalken, denn Kalk erhöht den pH-Wert des Bodens.
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Staunässe vermeiden.
Pilze siedeln sich gerne auf moosigem und verfilztem Rasen an. Wer den Rasen vertikutiert, beugt damit automatisch Pilzen vor: