Sie mähen, düngen und wässern Ihren Rasen mit viel Engagement – und trotzdem will und will das Gras nicht wachsen? Trotz intensiver Pflege haben Sie mit Rasenfilz, Unkraut und Moos zu kämpfen? Der Grund könnte ein verdichteter Boden sein. Hier kann eine ganz einfache Maßnahme helfen: Sand.
Der Hintergrund: Bei lehmigen, schweren und dichten Böden hat das Gras Probleme, an Nährstoffe zu gelangen. Es wächst entsprechend schlecht – im Gegenzug haben es Moos und Unkraut leicht, sich auszubreiten. Regelmäßiges Sanden des Rasens hingegen lockert dichte Böden und lüftet den Rasen.
Rasen sanden hilft auch gegen Staunässe
Beim Sanden des Rasens wird eine dünne Schicht Sand auf dem Rasen verteilt. Der nächste Regenschauer spült den Sand in die Erde, die oberste Schicht wird aufgelockert. Dadurch bekommen die Wurzeln mehr Luft, der Rasen kann sich besser mit Nährstoffen versorgen und das Gras beginnt wieder zu wachsen. So können sich die Gräser auch besser gegen Moos und Unkraut durchsetzen.
Auch der Wasserablauf wird optimiert, Staunässe ist bei gesandeten Böden meist kein Problem mehr. Sanden beugt zudem Rasenkrankheiten vor.
Sand ist nicht nur bei schweren Böden, sondern auch bei Rasenflächen, die viel genutzt werden, eine sinnvolle Maßnahme.
Welcher Sand für den Rasen?
Im Fachhandel gibt es speziellen Rasensand zu kaufen. Feinkörniger Spielsand oder Bausand sind aber genauso gut. Der Sand sollte allerdings drei Voraussetzungen erfüllen:
- Sand für den Rasen sollte gewaschen sein.
- Die optimale Körnung liegt zwischen 0,3 und 1,5 Millimetern, maximal 2 Millimeter.
- Rundkörniger Sand ist besser als scharfkantiger Sand. Hier rutschen die Körnchen besser in die Grasnarbe.
Ideal fürs Sanden des Rasens ist Quarzsand. Zum Teil gibt es Rasensand auch mit Kalkzusätzen zu kaufen: Der ist aber nur sinnvoll, wenn der Rasenboden (zu) sauer ist.
Wenn Sie den Rasen im Frühjahr nach dem Vertikutieren sanden, sollten Sie 10 Kilo pro Quadratmeter ausbringen. Sanden Sie später im Jahr, genügen 3 bis 5 Kilo pro Quadratmeter, so der Rat der Experten von rasendoktor.de.
Wann sollte ich den Rasen sanden?
Die beste Zeit fürs Sanden ist, wenn Sie im Frühjahr mit der Rasenpflege loslegen.
Prinzipiell können Sie die Aktion aber auch zu jedem anderen Zeitpunkt im Jahr durchführen.
Optimal ist das Sanden kurz vor einer Regenperiode, dann wird der Sand schnell in den Boden eingebracht und Sie müssen ihn nicht extra wässern.
Rasen sanden – so geht's
Die Anleitung fürs Ausbringen von Sand ist ganz einfach:
- Den Rasen düngen.
- Zwei Wochen später den Rasen auf eine Höhe von 3 Zentimetern mähen.
- Danach den Rasen vertikutieren. Wenn der Boden leicht angeritzt ist, kann der Sand sich besser im Boden verteilen.
- Sand 1 bis 2 Zentimeter hoch verteilen, entweder mit der Hand oder mit einem Streuwagen. Die Spitzen der Grashalme sollten noch sichtbar sein.
- Den Sand mit dem Harkenrücken gleichmäßig verteilen.
Wichtig zu wissen: Ein schnelles Wunder dürfen Sie nach dem Sanden nicht erwarten. Der Erfolg in Form eines saftig grünen Rasens kann durchaus zwei bis drei Jahre auf sich warten lassen.
Alternativen zum Englischen Rasen
Viel besser als eine einheitlich grüne, kurz gemähte Rasenfläche ist übrigens ein Rasen, in dem Klee und Blumen wachsen dürfen. Davon profitiert die heimische Tierwelt, wie etwa Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Tipp dazu: Im Mai (oder auch gerne im Juni) einfach mal nicht mähen.