Ihr Rasen wirkt blass, ungesund und wächst ungleichmäßig? Rasenfilz kann die Ursache sein. Unter Rasenfilz versteht man ein Geflecht aus alten Grashalmen und anderem organischen Material, das nicht oder nur langsam verrottet, sondern immer weiter verfilzt. Die verfilzte Schicht, die sich auf der Grasnarbe ansammelt, kann dicht und wasserabweisend werden. Das Problem: Wasser und Nährstoffe können dann nicht mehr in den Boden eindringen, die Wurzeln bekommen zu wenig Sauerstoff, der Rasen erstickt langsam.
Wie erkennt man Rasenfilz?
Typische Anzeichen für Rasenfilz sind:
- Der Rasen fühlt sich federnd an, fast wie ein weicher Teppich.
- Wasser bleibt nach Regen oder Bewässerung auf der Oberfläche stehen und versickert nicht im Boden.
- Der Rasen sieht blass und ungesund aus und wächst ungleichmäßig.
- Moos und Unkraut breiten sich vermehrt aus.
- Um die Wurzeln der Gräser herum ist eine dünne – oder dickere – Filzschicht sichtbar.
Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei Ihrem Rasen entdecken, ist es höchste Zeit, ihn zu entfilzen. Denn von selbst verschwindet der Filz nicht. Im Gegenteil: Hat sich erst einmal eine dünne Filzschicht gebildet, wird sie schnell dicker und dichter.
Mit der richtigen Methode und etwas Pflege danach wird der Rasen wieder dichter, gesünder und widerstandsfähiger gegen Unkraut und Moos.
Rasenfilz entfernen – so geht’s
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Rasenfilz zu entfernen, je nachdem, wie stark der Rasen betroffen ist. Eine dünne Schicht kann einfach mit dem Rechen oder einer Harke entfernt werden. Dies ist wesentlich schonender als das Vertikutieren. Ab einer Dicke von fünf Millimetern sollten der Rasen aber vertikutiert werden. Dabei wird automatisch auch das Moos entfernt.
Methoden zur Entfernung von Rasenfilz
1. Manuelles Entfernen: für kleine Flächen
Bei kleinen Rasenflächen oder Flächen, die nur leicht verfilzt sind, kann man den Rasenfilz mit einem Handvertikutierer oder einem normalen Rechen entfernen. Dazu den Rasen mähen und anschließend mit dem Rechen kräftig über die betroffenen Stellen fahren, bis sich der Filz löst. Den entfernten Filz aufsammeln und entsorgen.
2. Vertikutieren: der Klassiker
Bei einer dicken Filzschicht hilft nur noch eines: Vertikutieren. Dabei wird die oberste Schicht des Rasens mit rotierenden Messern leicht angeritzt und so der Filz gelöst. Auch hier sollte der Rasen vorher gemäht werden. Was beim Vertikutieren wichtig ist, erfahren Sie hier:
Tipp: Vertikutieren Sie nur bei trockenem Boden und achten Sie darauf, dass der Boden nicht zu stark verdichtet ist. Sonst besteht die Gefahr, dass die Graswurzeln beschädigt werden.
3. Aerifizieren: die sanfte Methode der Rasenbelüftung
Das Aerifizieren (Rasenlüften) ist eine schonendere Alternative und eignet sich vor allem, wenn die Verfilzung noch nicht so stark ist. Dabei wird der Boden mit speziellen Aerifiziergeräten durchlöchert, was die Durchlüftung verbessert und das Wurzelwachstum der Gräser anregt.
Der richtige Zeitpunkt zum Entfernen des Rasenfilzes
Rasenfilz sollte jedes Jahr aufs Neue entfernt werden. Die beste Zeit dafür ist im Frühjahr und Herbst. Der Boden darf weder zu nass noch zu trocken sein.
- Frühjahr: Das Frühjahr ist die ideale Zeit, um den Rasen zu pflegen und auf die warme Jahreszeit vorzubereiten. Es ist jedoch ratsam, den Rasen nicht zu früh im Jahr zu entfilzen, sondern erst dann, wenn die Gräser richtig wachsen und der Rasen bereits gemäht wurde. Optimal ist der Monat April.
- Herbst: Anfang September bis Mitte Oktober ist ebenfalls eine gute Zeit, um den Rasen zu entfilzen. Wenn der Rasen gesund und widerstandsfähig in die Winterruhe geht, ist er besser gegen Kälte und Regen geschützt und sprießt im Frühjahr dichter und grüner.
Wichtig: Der Sommer ist keine gute Zeit zum Entfilzen, da der Rasen in dieser Zeit stark beansprucht wird und sich nur schwer regenerieren kann.
Nach dem Entfilzen: Rasenpflege nicht vergessen
Nachdem Sie den Rasenfilz entfernt haben, verdient Ihr Rasen ein wenig Pflege:
- Düngen: Düngen Sie Ihren Rasen mit organischem Rasendünger. Das fördert das Wurzelwachstum und hilft dem Rasen, sich von der Belastung zu erholen.
- Bewässern: Achten Sie darauf, den Rasen nach dem Entfilzen ausreichend zu wässern, vor allem, wenn es in den nächsten Tagen trocken bleibt.
- Nachsäen: Wenn durch das Vertikutieren oder Lüften kahle Stellen im Rasen entstanden sind, sollten diese mit Rasensämen nachgesät werden. So wird verhindert, dass sich Unkräuter oder Moos ansiedeln.
Rasenfilm vorbeugen
Das Entfernen des Rasenfilzes ist nur der erste Schritt. Wer nicht vorbeugt, hat schnell wieder eine dicke Filzschicht. Wichtig ist:
- Bodenaktivität fördern. Um das Bodenleben zu aktivieren, empfiehlt sich ein Bodenaktivator aus dem Fachhandel.
- Aerifizieren, d.h. den Boden lüften, damit wieder mehr Sauerstoff, Wasser und Nährstoffe an die Wurzeln gelangen.
- Sanden hilft, den verdichteten Boden zu lockern.
- Regelmäßig organisch düngen.
- Bei Bedarf wässern.