Der Sommer, vor allem der August, war heiß und trocken. Wir Menschen haben uns vor der starken Sonneneinstrahlung bestmöglich geschützt – die Natur war Hitze und Trockenheit jedoch schutzlos ausgeliefert.
Jetzt im Herbst sorgt das Herbstlaub für zusätzlichen Stress: Die Halme bekommen durch die heruntergefallenen Blätter weniger Licht, Moos und Pilzkrankheiten können sich ausbreiten. Wir erklären in acht Schritten, wie Sie Ihren Rasen retten und auf den Winter vorbereiten können:
Rasenpflege für den Herbst: 8 Schritte zum grünen Rasen
1. Mähen
Wahrscheinlich ist der Rasen in den Hitzewochen kaum gewachsen – dennoch sollten Sie ihn vor dem Herbst noch mindestens einmal mähen. Am besten warten Sie, bis eine Regenperiode angekündigt ist und mähen den Rasen, kurz bevor es zu regnen beginnt. Aber: Schnittgut nach dem Mähen entfernen und nicht liegen lassen.
Als Faustregel gilt: Solange der Rasen im Herbst noch wächst, sollten Sie ihn mähen. Am besten auf eine Schnitthöhe von vier Zentimetern.
2. Vertikutieren – oder nicht?
Mit dem Rechen oder dem Vertikutierer können Sie den alten, braunen Filz entfernen und den Boden lockern. Ob und wann Vertikutieren dem Rasen guttut, darüber diskutieren Gartenexperten und Gartenexpertinnen mit viel Inbrunst.
Sicher ist:
- Vertikutieren ergibt in erster Linie Sinn, wenn der Rasen ein Moosproblem hat. Viel wichtiger als das Vertikutieren ist aber eine Bodenverbesserung, damit das Moos nicht gleich wieder nachwächst.
- Sind die Messer des Vertikutierers nicht spitz genug oder dringen zu tief in den Boden ein, wird der Boden zu stark aufgeschlitzt bzw. die Grasnarbe eventuell beschädigt.
Wichtig beim Vertikutieren:
- Vertikutieren strengt den Boden an, deshalb den Rasen maximal zwei Mal im Jahr vertikutieren.
- Achten Sie, wie oben erwähnt, darauf, dass die Messer nicht zu tief (nicht mehr als zwei oder drei Millimeter) in die Grasnarbe eindringen. Sonst können sie die Graswurzeln beschädigen.
- Im Herbst darf nicht zu intensiv vertikutiert werden, da das Graswachstum sich sonst zu sehr verlangsamt.
- Vor dem Vertikutieren sollten Sie den Rasen mähen (allerdings nicht zu niedrig).
- Vertikutieren Sie den Rasen am besten an einem trockenen Tag.
- Ab November sollten Sie den Rasen nicht mehr vertikutieren.
Gut zu wissen: Rasenfilz lässt sich auch mit einem Rechen mit spitzen Zinken beseitigen.
3. Säen
Wenn die Temperaturen sinken und es wieder häufiger regnet, ist der optimale Zeitpunkt für die Nachsaat. Meist ist das Anfang September der Fall. Wenn Sie zu spät nachsäen, hat die Neusaat keine Chance mehr, sich vor dem Winter zu entwickeln. Ab Ende Oktober ergibt es keinen Sinn mehr, Rasen zu säen.
Wenn der Rasen kahle Stellen zeigt, sollten Sie zügig nachsäen, damit Beikräuter keine Chance haben, sich breitzumachen.
- Vor dem Säen sollten Sie den Boden lockern und gründlich wässern. Auch nach dem Aussäen ist regelmäßiges Wässern Voraussetzung dafür, dass die Samen keimen und die jungen Halme wachsen können. Der Boden sollte nicht austrocknen.
- Am besten säen, wenn für die nächsten Tage Regen angekündigt ist.
- Für die Nachsaat gibt es spezielle Nachsaat-Mischungen, die den Rasen schnell verdichten.
- Clever ist es, aus dem heißen Sommer zu lernen und einen speziellen Trockenrasen auszusäen.
Wichtig: Bei Rasensamen auf gute Qualität achten.
4. Beikraut entfernen
Hitze und Trockenheit haben den Rasen beansprucht und geschädigt. Beikraut kam mit der Trockenphase besser klar und hat sich oft ungebremst ausgebreitet. Löwenzahn sollten Sie mitsamt der Pfahlwurzel herausstechen, Klee können Sie auch als praktische Rasenalternative wachsen lassen:
5. Rasen düngen
Eine Düngung im Herbst hilft dem beanspruchten Rasen, sich zu erholen. Verwenden Sie einen stickstoffreduzierten, organischen Dünger mit viel Kalium. So wird der Rasen mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt und gut auf den Winter vorbereitet. Das Düngen im Herbst ist der erste Schritt zu einem grünen Teppich im kommenden Frühjahr.
Beim Düngen bitte nicht zu großzügig dosieren. Zuviel Düngemittel schadet mehr als es nützt.
6. Gießen
Wichtig für die Erholungsphase des Rasens: viel Wasser. Den Rasen täglich zu sprengen, kostet viel Wasser – und ist auch gar nicht nötig. Als Faustregel gilt: 10 bis 15 Liter pro Quadratmeter Rasenfläche – und das nur ein- bis zweimal in der Woche.
Wichtig ist, dass das Wasser tief in die Erde eindringt und die Wurzeln erreicht. Wässern Sie den Rasen (und auch alle anderen Pflanzen) deshalb niemals in der Mittagshitze, sondern lieber abends oder früh morgens.
Nach wie vor gilt: Wasser sparsam verwenden. Sammeln Sie für die Bewässerung des Gartens Regenwasser in einer Tonne. Auch im Haus lässt sich viel sogenanntes Grauwasser für den Garten sammeln: zum Beispiel beim Waschen von Obst und Gemüse oder beim Warten darauf, dass die Dusche warm wird.
Sie können auch Kochwasser (ohne Salz), altes Blumenwasser, Wasser aus dem Katzen- oder Hundenapf und abgestandenes Leitungswasser für die Gartenbewässerung verwenden.
7. Herbstlaub einsammeln
Herabgefallenes Herbstlaub erschwert den Gräsern die Lichtaufnahme. In der Folge kann Moos sich ungehindert ausbreiten und Pilzkrankheiten haben leichtes Spiel. Deshalb: Herbstlaub und Fallobst regelmäßig einsammeln. Hier finden Sie fünf Tipps, wie Sie Herbstlaub sinnvoll recyclen können:
8. Schonen und Pflegen
Der Rasen hat sich nach dem anstrengenden Sommer einen ruhigen Herbst verdient: Strapazieren Sie die Rasenfläche nicht unnötig. Solange der Rasen im Herbst noch wächst, sollten Sie ihn regelmäßig schneiden.
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