Keinen Mucks macht der Roller, als ich den Zündschlüssel umdrehe. Es tut sich aber doch etwas. Die Betriebsanzeigen leuchten auf. Eine fürs Tempo und eine für die Batterieladung. Mein Fahrzeug ist wohl startklar. Die Füße fest am Boden drehe ich den rechten Handgriff nach vorne. Ein leises Surren ertönt - und schon geht es los. Kein Antreten, kein Kuppeln. Mit einem Elektroroller fährt man los, sobald der Gasgriff in Position gebracht ist.
Dass das ganz sanft vonstattengeht, liegt am sogenannten Controller. Das ist ein Steuergerät, das den Energiefluss regelt und dafür sorgt, dass der Roller beim Anfahren keinen Hopser macht. Das könnte für den Fahrer unsanft enden.
Die Fahrbedingungen könnten schlechter nicht sein. Die Windstärke beträgt böige acht, es regnet in Strömen und der Regen kommt gerade direkt von vorn - typisch Hamburgisches Schmuddelwetter. Doch der Novi, den ich für ein paar Stunden ausgeliehen habe, liegt sicher auf der Straße - und das, obwohl wir zusammen nur 150 Kilogramm wiegen. Erst in einer Windschneise, als eine heftige Böe von der Seite kommt, ruckt der Roller einmal kurz zur Seite.
So fährt sich ein E-Roller in Hamburg
Auch sonst läuft es prima. An den Ampeln komme ich trotz der rutschig nassen Fahrbahn ohne zu schlittern umgehend zum Stand. Der Roller nimmt locker die Steigung an den Landungsbrücken hoch zur Reeperbahn vorbei am Bismarckdenkmal. An der Ampel hänge ich beim Anfahren locker ein paar Pkw ab.
Schön ruhig ist es beim Fahren. Es gibt kein Geknatter. Der Motor schnurrt so leise, dass ich ein paar Möwen kreischen höre. Doch was mir gefällt, ist auch gefährlich. Die anderen Verkehrsteilnehmer hören mich nicht, weil ich fast lautlos angefahren komme. Ein Mann, der wohl nach dem Hörprinzip die Straße überqueren will, zuckt zurück, als ich plötzlich auftauche. Auch Radfahrer, die ich überhole, erschrecken sich. Einer schert gerade in dem Moment aus, als ich ein Überholmanöver starte. Es passiert zum Glück nichts, weil ich rechtzeitig ausweiche.
Er rate den Kunden daher, öfters sachte die Hupe zu benutzen oder einfach vom Gas zu gehen, statt einen Unfall zu provozieren, sagt Bernd Repenning. Er ist Geschäftsführer der Firma E-Collection, die in der Hamburger Hafencity einen Showroom mit E-Fahrzeugen betreibt. Hier kann man verschiedene Hightech-E-Bikes und E-Roller verschiedener Größe und Stärke angucken, testen und kaufen. Die E-Schwalbe habe neben der normalen noch eine Extrahupe, die ein wenig leiser ist, erklärt Thomas Martin vom Rolleranbieter efw-Suhl aus Thüringen. Sie soll Fußgänger und Radfahrer - ohne dass sie erschrecken - anzeigen, dass da ein elektrisches Fahrzeug anrollt.
Knackpunkt Batterie – auch beim E-Roller
Auch wenn sie im Straßenverkehr noch nicht überall zu sehen sind, so ganz neu sind Elektromotorroller nicht. Zweiräder mit E-Antrieb wurden schon vor dem Zweiten Weltkrieg in Werkshallen genutzt. Sie dienten dazu, Fertigungsmaterial von A nach B zu fahren. Die Fahrzeuge damals machten allerdings schon nach kurzer Zeit schlapp, weil die Batterie nur wenige Kilometer durchhielt. Bis heute ist der Akku Knackpunkt aller E-Fahrzeuge, auch wenn es Verbesserungen gibt. Der Akku bestimmt die Reichweite des Rollers, das Gewicht und vor allem den Preis.
Die erste Frage von Rollerfahrern gelte immer der Reichweite, weiß Professor Hans-Jürgen Pfisterer von der Hochschule Osnabrück. Er leitet eine Studie, in der die Alltagstauglichkeit von zehn E-Rollern getestet wird. Bei der Erstauswertung kam heraus, dass die meisten Rollerfahrer gar keine allzu großen Strecken zurücklegen. Sie sind mit den elektrischen Zweirädern vor allem im Stadtverkehr unterwegs, um damit zur Arbeit oder zu Freunden zu fahren. Gefahren werden also meist nur kurze Strecken. Somit benötigen die meisten E-Rollerfahrer gar keine Batterie, die 60 bis 70 Kilometer weit durchhält.
Bisher bieten nur wenige Firmen Elektromotorroller an, und das meist in kleinen Stückzahlen. Nach Europa kommen die lautlosen Flitzer zurzeit überwiegend aus China. Dort sind Elektromotorroller alltägliche Fahrzeuge, die zum Straßenbild gehören wie hierzulande das Fahrrad. In China soll es in den Städten inzwischen sogar mehr Elektrofahrzeuge als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor geben. In vielen fernöstlichen Innenstädten sind benzinbetriebene Zweiräder verboten.
Manche Elektromotorroller machen schlapp
Anfangs wurden E-Roller meist direkt aus China importiert. Das bedeutet, die Importeure kauften genau die Roller ein, die auch auf Pekings Straßen fahren. Doch im Alltagsgebrauch hätten sich diese Fahrzeuge hier nicht bewährt, erklärt Professor Hans-Jürgen Pfisterer. Hierzulande sind E-Roller Dritt- oder Luxusfahrzeuge, sie stehen neben dem Auto und Fahrrad in der Garage. Die Fahrer möchten also Komfort, ein chices Design, Spaß und Tempo. Man will zu zweit auf einem Roller fahren, und das möglichst weit. Die China-Roller machen jedoch oft schon nach wenigen Kilometern schlapp, weil sie für Kurzstrecken konzipiert wurden. Sie sind schlecht gefedert und oft nur für eine Person geeignet.
Die Importeure haben aus den Fehlern gelernt und lassen nun E-Roller nach eigenen Vorgaben fertigen. Meist in China. Reimund Hess, Geschäftsführer von Freee, der in diesem Frühjahr mit einem stilvollen Retroroller auf den Markt kommen will, ist mehrfach mit seinem Geschäftspartner in China gewesen. Von der Batterie über die Bremsen bis hin zum Motor samt Elektronik wurden vor Ort alle Details bis ins Letzte festgelegt. Die Roller werden in China zusammengebaut und schließlich per Container nach Deutschland importiert. Den Konstrukteuren der E-Schwalbe ist China hingegen zu weit. Sie bauen den Roller im thüringischen Suhl zusammen. Die Teile dafür stammen aus Italien, Spanien, der Schweiz und Deutschland, erklärt Geschäftsführer Thomas Martin.
Doch längst nicht alle E-Roller leisten das, was man von ihnen erwartet. Als die ADAC-Motorwelt vergangenes Jahr sieben Modelle im Hinblick auf Schnelligkeit und Reichweite prüfte, erhielten nur zwei die Note "gut". Drei waren "befriedigend", einer "ausreichend" und einer "mangelhaft". Die beiden Schlusslichter machten im Praxistest schon nach 21 beziehungsweise 18 Kilometern schlapp.
Vielleicht hat der große E-Hype deshalb noch nicht stattgefunden. Erst rund 10.000 E-Scooter seien derzeit, so Frank Neufing von der Firma Elbike, schätzungsweise auf Europas Straßen unterwegs.
Elektromotorroller kompakt
Die wichtigsten Infos – von Ausstattung bis Zulassung –, die Sie rund um die strombetriebenen Zweiräder kennen sollten:
- Ausstattung: Der E-Roller muss über eine Lichtanlage verfügen, die nicht über den Akku gespeist wird. Er muss zudem eine Hupe, einen oder zwei Rückspiegel, einen Tacho, eine Batterieanzeige und zwei Blinker haben sowie zwei unabhängig voneinander wirkende Bremsen (hinten und vorne).
- Führerschein: Roller bis 45 km/h gelten als Kleinkraftrad. Sie dürfen mit dem Führerschein Klasse M (für Moped, Mokick und Roller) gefahren werden oder mit dem Autoführerschein (Klasse B). Für E-Roller bis 25 km/h benötigt man mindestens einen einfachen Mofaführerschein. Roller bis 80 km/h gelten als Leichtkraftrad. Sie dürfen nur mit dem Führerschein Klasse A1 gefahren werden oder alternativ Klasse B (Pkw-Führerschein). Für schnellere E-Roller benötigt man den Motorradführerschein (A).
- Haftpflicht: Für E-Roller gilt Versicherungspflicht. Die Kennzeichen sind bei jedem örtlichen Versicherer nach Vorlage der Betriebserlaubnis erhältlich. Im Jahr betragen die Kosten für die Haftpflichtversicherung um die 60 Euro.
- Helmpflicht: Auf Rollern, die schneller als 20 km/h fahren, muss ein Helm getragen werden.
- Kauf: Kaufen Sie den E-Roller beim Händler. Dort bekommen Sie die beste Beratung. Fragen Sie unbedingt nach, ob alle Ersatz- und Verschleißteile Markenartikel und damit nachlieferbar sind.
- Zulassung: Jedes motorisierte Fahrzeug, das schneller als 6 km/h fährt und am Straßenverkehr teilnehmen will, benötigt eine nationale Typengenehmigung bzw. Einzelbetriebserlaubnis. Eine Konformitätserklärung oder Certificate of Conformity (CoC) reicht nicht aus.
Die Batterie beim Elektromotorroller
Ohne sie läuft gar nichts. Die Batterie liefert die Energie, die den Roller rollen lässt. Praktisch ist es, wenn sie sich mit ein, zwei Handgriffen ausbauen und zum Aufladen mit in die Wohnung oder ins Büro nehmen lässt. Auch bei Kälte macht dies Sinn, weil Batterien auf Minusgrade empfindlich reagieren. Stauraum im Roller zum Mitführen eines Ladegeräts ist zudem von Nutzen, wenn man unterwegs an einer Stromtankstelle oder im Büro nachtanken möchte.
Blei-Gel-Batterie
Anders als bei den E-Bikes und Pedelecs fahren manche E-Roller noch mit einer Bleibatterie, genauer gesagt mit einem Blei-Gel-Akku. Die Hauptelektrode besteht hier aus Blei und wird von einem Silikon-Gel umschlossen. Bleibatterien sind die billigste Stromquelle und kosten rund 200 Euro. Sie haben aber auch die kürzeste Lebensdauer und Reichweite von allen Akkus. Nach rund 500 Ladezyklen ist Schluss. Die Reichweite beträgt zwischen 20 und 40 Kilometer. Nachteilig ist auch der so genannte Memoryeffekt. Wird der Akku nicht vollständig aufgeladen, sondern vorzeitig vom Netz genommen, "merkt" er sich dies und ist nach dem nächsten Ladevorgang nur vermindert leistungsfähig. Nicht zuletzt ist das Gewicht beträchtlich. Es entspricht etwa einer Bierkiste. Man kann den Akku also nicht mal eben in die Wohnung tragen und aufladen.
Blei-Vlies-Akku
Er ist eine Weiterentwicklung der Blei-Gel-Batterien. Der Memoryeffekt ist nicht so stark ausgeprägt und die Lebensdauer höher. Die Reichweite entspricht der herkömmlichen Bleibatterie. Blei-Vlies-Akkus kosten um die 200 Euro. Sie machen Sinn, wenn nur kurze Strecken gefahren werden und man eine 230-Volt-Steckdose in der Garage hat. Denn auch sie sind sehr schwer.
Nickel-Metallhydrid-Akku und Blei-Nickelhydrid-Batterie
Diese Batterien haben eine wesentlich längere Lebensdauer als Blei, da sie rund 1.000 Mal aufgeladen werden können. Auch der Memoryeffekt ist nicht so stark ausgeprägt. Die Reichweite ist etwas besser als bei Blei. Die Batterien kosten rund 300 Euro.
Lithium-Ionen-Akku
Akkus mit Lithium-Ionen oder mit Lithium-Eisen-Phosphat sind die beste, aber mit rund 1.500 Euro auch die teuerste Technik. Weil die Reichweite sehr gut ist, werden immer mehr Roller damit ausgestattet. Diese Akkus haben eine lange Lebensdauer mit 2.000 Ladezyklen und mehr, weisen keinen Memoryeffekt auf und sind nicht so schwer wie Bleibatterien. Es ist also "tragbar", sie zum Aufladen mit in die Wohnung zu nehmen. Nachteilig ist aber, dass sie sich nicht auseinanderbauen und recyceln lassen. Nicht zuletzt können Lithium-Ionen-Akkus überhitzen und sich selbst entzünden.
Die Reichweitenanzeige
Um zu wissen, wie viel Saft noch fließt, ist eine Reichweitenanzeige wichtig. Allerdings verfügen die meisten E-Roller nur über eine Armatur, die den Ladezustand bzw. die Spannung anzeigt. Diese Größen sind aber sehr ungenau. Es könne sein, dass die Anzeige noch ein Viertel Stromladung zeigt, die Batterie tatsächlich aber schon fast leer ist, sagt Reimund Hess von Freee. So kann es leicht passieren, dass der Saft alle, das Ziel aber noch nicht erreicht ist. Hier gibt es also noch Entwicklungsbedarf.
Die Energierückgewinnung
Energierückgewinnung oder Rekuperation bedeutet, dass während des Bergabfahrens oder Bremsens Energie gewonnen wird, indem wie bei einem Fahrraddynamo die Bewegungsenergie in Strom umgewandelt und im Akku gespeichert wird. Doch diese Technik stecke bei E-Rollern noch in den Kinderschuhen, erklärt Professor Hans-Jürgen Pfisterer von der Hochschule Osnabrück. Bisher gebe es kaum überzeugende Konzepte, obwohl die Rückgewinnung mit wenig technischem Aufwand und überschaubaren Kosten möglich sei. Viele Anbieter werben zwar damit, dass ihre Roller quasi während der Fahrt aufladen, bestätigt Reimund Hess von Freee. Tatsächlich sei die so gewonnene Energiemenge aber gering. Mehr als fünf Prozent zusätzliche Reichweite ist derzeit nicht drin.
Je mehr Roller auf den Markt streben, die Konkurrenz also wächst, umso stärker müssen sich die einzelnen Modelle technisch beweisen. Es sei vermutlich nur eine Sache der Zeit, so Hans-Jürgen Pfisterer, bis E-Roller beim Bremsen oder auf Talfahrt ihren Akku so wieder aufladen, dass man damit die Reichweite maßgeblich verbessern kann.
Stromtankstellen
In größeren Städten wie Berlin, München oder Hamburg findet man schon zahlreiche Stromtankstellen. In Kleinstädten und ländlichen Regionen sind sie noch rar. Unter www.lemnet.org lässt sich nach Eingabe der Postleitzahl oder des Ortsnamens nach Stromtankstellen in der Nähe suchen. Die meisten Stromtankstellen werden von den Energieversorgern wie RWE oder Vattenfall bereitgestellt. Öko-Strom ist nicht selbstverständlich. Doch erst damit macht das Fahren eines E-Fahrzeuges Sinn, weil bei der Erzeugung des üblichen Strommix immer Kohlendioxyd (CO2) und andere Schadstoffe entstehen.
Selbst wer mit Öko-Strom fährt, rollt mit einem E-Scooter unschlagbar günstig. Je 100 Kilometer fallen 80 bis 90 Cent an Stromkosten an. Mit einem normalen Zweitaktroller werden bei dieser Entfernung rund fünf Euro an Spritkosten fällig.
E-Roller im Überblick
Wir stellen drei Typen von Elektrorollern vor: gemächlich, schnell – und rasant.
Die Gemächlichen
Wie schnell fahren sie? Zwischen 20 und 32 Kilometer pro Stunde (km/h).
Für wen sind sie geeignet? Für Leute, denen es nur um Fortbewegung, nicht um Tempo und Strecke geht. Diese Roller eignen sich für Wege z.B. von der Wohnung zur S-Bahn oder zum Einkaufen, die man nicht zu Fuß oder per Rad machen möchte.
Welche Roller gibt es und wie sehen sie aus? Scoody (Eppella) und Solar Scooter SC 25 (Solar-Mobil; gibt es auch als 45-km/h-Variante) haben die klassische Rollerform, rollen aber nur gemächlich durch die Gegend. E-Mo-Plus 30 (E-Ton) und Prima E (SFM) erinnern in ihrer Form an ein Mofa. Auch die alt bekannte Solex gibt es jetzt mit E-Motor als E-Solex (E-Motion Technologies). Daneben gibt es E-Roller, die kaum größer als ein Kickroller sind, etwa den Verkaufsschlager Ferdinand (Tante Paula Elektroroller).
Welche Batterien werden benutzt? Oft Bleibatterien. Wegen des gemächlichen Tempos werden keine weiten Strecken zurückgelegt, da reichen diese Batterien im Prinzip. Vereinzelt werden Lithium-Ionen-Akkus montiert. Das macht Sinn, wenn der Roller nur selten benutzt wird, da sie sich kaum entladen.
Wie weit komme ich damit? Nach Angaben der Hersteller zwischen 20 (Bleibatterie) und 40 Kilometern (Lithium). Die tatsächliche Reichweite ergibt sich aber aus der Fahrweise und dem Fahrergewicht. Wer im Stadtverkehr unterwegs ist, also oft bremst und anfährt, verbraucht mehr "Sprit" als wenn kontinuierlich gefahren wird.
Welcher Motor und welche Bremsen? Der Antrieb erfolgt über einen Radnabenmotor. Das bedeutet, der Motor sitzt direkt im hinteren Rad (Leistung bis 1.000 Watt). So gibt es bei der Energieübertragung kaum Energieverluste. Als Bremsen dienen Trommel- und/oder Scheibenbremsen.
Wie lange lädt der Roller? Bei Bleibatterien dauert es bis zu zehn Stunden. Lithium-Akkus sind nach vier bis acht Stunden wieder startklar.
Was kostet er? Diese E-Fahrzeuge sind für unter 1.000 Euro zu haben, wenn sie eine Bleibatterie haben. Rund 1.600 Euro kosten sie mit Lithium-Akku.
Die Schnellen
Wie schnell fahren sie? Sie bringen bis zu 45 km/h auf den Tacho. So kann man im Straßenverkehr gut mithalten ohne ein Verkehrshindernis zu sein.
Für wen sind sie geeignet? Für Cityfahrer und Leute, die auch mal etwas längere Strecken zurücklegen wollen.
Welche Roller gibt es und wie sehen sie aus? Hier gibt es die größte Auswahl. Ebretti 518 (Ebretti), Kumpan (e-bility) und freee.me (Freee) sind formschöne, schwere Roller im Retrodesign, die man am liebsten mit Brille und Motorradkappe fahren würde. Fehlt nur noch der Beiwagen. Die E-Schwalbe (efw Suhl), die voraussichtlich im Mai 2012 auf den Markt rollt, ist im Design bewusst an den klassischen Schwalbe-Roller aus der ehemaligen DDR angelehnt. Novi (Emco), Silenzio 45 (E-Sprit elektromobile) und Elbike (Elbike Ltd.) sind schlichte E-Fahrzeuge, die ohne viel Schnickschnack auskommen. Geco2 (Geco Scooter) ist sportlich-chic wie auch der 6000 Maxi (InnoScooter). Hiker 2.0 Electro (Kreidler) ist massiver und erinnert an ein Krad; Elmoto (iD-Bike) ähnelt ein bisschen einem Mountainbike mit E-Motor. Spritzig fahren der e-Vivacity (Peugeot) und e-max 90 S (Vmoto; ab Frühjahr 2012) daher. Es gibt Ein- und Zweisitzer.
Welche Batterien werden benutzt? Oft Lithium-Batterien oder Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus, da die gute Reichweite für die Kunden dieser Geschwindigkeitsklasse wichtig ist. Man findet hier aber auch Roller mit Nickel-Metallhydrid-Akku, Blei-Nickelhydrid- oder einfacher Blei-Gel- Batterie.
Wie weit komme ich damit? Das hängt von der Fahrweise ab. Wer ständig Vollgas gibt, oft anfährt und wieder bremst oder bergauf brettert, verbraucht mehr Energie als bei sanfterem Fahrstil. E-Scooter mit Lithium-Ionen-Akku schaffen plus/minus 50 Kilometer, die mit Blei-Akku plus/minus 20 Kilometer.
Welcher Motor und welche Bremsen? Die meisten E-Roller fahren mit einem Radnabenmotor, der die beste Effizienz hat. Er ist aber etwas schwerer als ein Zahnriemenmotor, den man bei der E-Schwalbe findet. Die Leistung beträgt bis zu 4.000 Watt. Gebremst wird mit Scheibenbremsen, die eine bessere Bremswirkung haben als Trommelbremsen, aber schneller verschleißen. Alternativ findet man auch E-Roller mit Trommelbremsen, die das Rad etwas langsamer greifen, aber preiswerter sind. Oft werden beide Bremsen kombiniert. Einige wenige Roller haben Schwimmsattelbremsen, eine Variante der Scheibenbremse, die aber günstiger und langlebiger ist.
Wie lange lädt der Roller? Entleerte Lithium-Akkus und auch Nickelhydrid-Batterien sind nach vier bis acht Stunden wieder flott, Bleibatterien benötigen bis zu zehn Stunden.
Was kostet er? Preiswerte E-Roller aus dem Baumarkt oder vom Discounter (oft mit Bleibatterie) sind schon für unter 1.000 Euro zu haben. Für E-Roller mit Lithium-Akku muss man hingegen 3.000 Euro aufwärts bezahlen. Preislich dazwischen liegen die E-Roller mit Nickel-Batterie.
Rasante Roller
Wie schnell fahren sie? Zwischen 50 und 110 km/h. Auf der Landstraße kann man mit diesen Speedrollern problemlos fahren, ohne dauernd angehupt zu werden.
Für wen sind sie geeignet? Für Viel- und Weitfahrer, die sowohl in der Stadt als auch über Land fahren möchten.
Welche Roller gibt es und wie sehen sie aus? Die Roller sind alle sehr sportlich und schnittig: Vespino Sky Evolution (Adissa), Fury (E-sprit elektromobile), Go! S3.4 (Govecs/Shokes) und Manhattan (iO E-Scooter). Sympathisch altmodisch wirkt der Squter P1 (von Kom Enterprise). Vectrix VX-1 ist mit 110 km/h eine echte Rakete. Ein weiterer Roller mit 100 km/h soll demnächst auf den Markt kommen (e-power max von MZ). Es gibt Ein- und Zweisitzer.
Welche Batterien werden benutzt? Die Roller haben einen Lithium-Akku oder eine Nickel-Metallhydrid-Batterie.
Wie weit komme ich damit? Die Reichweite wird seitens der Hersteller mit 70 bis 90 Kilometern angegeben. Sie hängt aber auch vom Gewicht des Fahrers, der Fahrweise und der Strecke ab. Steigungen fressen Energie.
Welcher Motor und welche Bremsen? Die Roller werden überwiegend mit Radnabenmotor angetrieben, nur vereinzelt mit Zahnriemen (Leistung bis 8.000 Watt). Sie haben Scheiben- und/oder Schwimmsattelbremsen
Wie lange lädt der Roller? Weil ausschließlich Lithium-Akkus genutzt werden, ist der Roller nach vier bis acht Stunden wieder flott.
Was kostet er? 5.000 Euro und mehr muss man hier anlegen.