Wer den Echten Salbei im Garten hat, hat immer einen richtigen Allrounder frisch zur Hand. An seinen leicht pelzigen und silbrigen Blättern gut zu erkennen, steht er oft zwischen anderen mediterranen Kräutern im Beet.
Neben dem Echten Salbei, der 2023 Arzneipflanze des Jahres ist, gibt es zahlreiche andere Arten, die wegen ihrer hübschen Blüten gerne als Garten- oder Balkonpflanzen genutzt werden und auch Bienen & Co. wertvolle Nahrung liefern: Gartensalbei, Wiesensalbei, Fruchtsalbei, Mehlsalbei, Steppensalbei und viele weitere Salbei-Arten. Zudem ist das aromatische Kraut natürlich fester Bestandteil der mediterranen Küche.
Hier erfahren Sie, wie Sie das vielseitige Kraut pflanzen, ernten und als Gewürz- und Heilkraut verwenden können.
Salbei pflanzen und pflegen
Der Halbstrauch kann in den Garten, aber auch in große Kübel oder Balkonkästen gepflanzt werden. Er ist äußerst anspruchslos und muss nur bei extremer Trockenheit gegossen werden. Wächst Ihr Salbei allerdings als Kübelpflanze, sollten Sie ihm regelmäßig Wasser spendieren, dabei aber unbedingt Staunässe vermeiden.
Der Salbei bevorzugt einen warmen und sonnigen Platz. Ist der Boden eher mager, kalkhaltig und trocken, wächst die Pflanze zwar nicht so schnell, aber das Aroma wird intensiver. Eine Handvoll Kompost jährlich reicht für die Nährstoffe aus.
Salbei können Sie ab April ins Freiland säen. Schneller geht es, wenn Sie Salbeipflanzen kaufen und ins Beet pflanzen. Neu eingepflanzt wird Gartensalbei im April, eingewachsene Pflanzen werden frühestens Mitte März zurückgeschnitten.
Während Echter Salbei winterhart ist, haben andere Salbei-Arten ein Problem mit den mitteleuropäischen Wintern. Nicht winterharte Salbei-Arten sollten Sie deshalb vor dem ersten Frost ausgraben und an einem frostfreien, hellen Ort bei Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad überwintern.
Salbei ernten
Regelmäßiges Ernten ist beim Salbei wichtig, damit die Pflanze gut wachsen kann. Im Frühjahr sollten Sie die Triebe kürzen – am besten mit einer Schere. Junge Blätter und Triebspitzen können Sie dann den ganzen Sommer über nach Bedarf ernten und entweder frisch verzehren oder trocknen.
Salbei in der Küche
Die Blätter des Salbei haben ein herbes und dominierendes Aroma. Sie schmecken leicht bitter bis kampferartig und riechen sehr würzig. Verwenden Sie Salbei daher sparsam und kombinieren Sie ihn nur mit geschmacksstarken Gewürzen. Salbei ist vielseitig einsetzbar und verleiht etwa Saucen, Gemüse oder Fleisch- und Fischgerichten eine mediterrane Note.
Salbei: Arzneipflanze des Jahres
Aufgrund seiner wertvollen Wirksubstanzen hat der Studienkreis "Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde" an der Universität Würzburg den Echten Salbei (Salvia officinalis) zur Arzneipflanze des Jahres 2023 gekürt.
Die wertvollen Inhaltsstoffe des Salbei finden in der Therapie mit pflanzlichen Arzneimitteln (Phytotherapie) vielfältige Anwendung. Die ätherischen Öle und Gerbstoffe sollen keimtötend, entzündungshemmend und krampflösend, aber auch schweißhemmend wirken. Salbei wird zum Beispiel als Tee bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt, aber auch bei Entzündungen in Mund und Rachen sowie bei starkem Schwitzen, etwa in den Wechseljahren.
Salbei zieht Insekten an
Und Salbei hat noch mehr Vorteile: Er ist eine beliebte Bienenweide, die im Zeitraum Mai bis Juli blüht. Die Salbeiblüten liefern Insekten dann wertvollen Pollen und Nektar.
Wichtig: Kürzen Sie beim Rückschnitt nicht alle Triebe gleichzeitig, sondern schneiden Sie etwa die Hälfte erst nach der Blüte zurück. So blühen diese Zweige schon früher, was Honigbiene & Co. erfreut.
Weiterlesen auf oekotest.de:
- Kräuter einfrieren: So behalten sie Aroma und Frische
- Kräutertee-Test: Pflanzengifte und verbotenes Spritzmittel gefunden
- Tee gegen Halsschmerzen: Diese Sorten helfen gegen Halsweh
Hinweis: Die genannten allgemeinen Ratschläge bieten keine Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung. Sie können keinen Arztbesuch ersetzen.