Eine leise, emissionsfreie Bahnfahrt, ganz ohne Dieselruß und CO2-Ausstoß? Was klingt wie ein utopischer Öko-Traum, ist nun Realität - mitten in Deutschland: Rund 150 Fahrgäste fuhren am 13. April 2018 zwischen Wiesbaden und Frankfurt-Höchst im ersten brennstoffzellengetriebenen Regionalzug, wie das Land Hessen berichtet. Laut dem französischen Zug-Fabrikanten Alstom war es die weltweit erste Fahrt mit Passagieren in einer solchen Bahn. Die einmalige Jungfernfahrt in Hessen soll nur ein Vorbote gewesen sein. Der Zug sei einer von zwei Prototypen, die ab Sommer 2018 in Niedersachsen zwischen Bremervörde, Buxtehude und Cuxhaven in den bestehenden Nahverkehr integriert würden, heißt es von Alstom. 2021 sollten dort 14 Wasserstoff-Züge fahren. Auch der hessische Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) plant nach Angaben des Landes Hessen, ab 2022 bis zu 26 solcher Bahnen einzusetzen. Wie Alstom gegenüber ÖKO-TEST mitteilt, gibt es außerdem Interessenten aus Großbritannien, Italien, den Niederlanden und Kanada. Die im niedersächsischen Salzgitter produzierten Modelle namens "Coradia iLint" sollen mit einer Tankfüllung Wasserstoff bis zu 1.000 Kilometer zurücklegen und eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h erreichen. Sie sollen dazu beitragen, die Emissionen des Verkehrssektors zu senken: Brennstoffzellen gewinnen elektrische Energie aus der Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff. Übrig bleiben Wasserdampf und Kondenswasser - und keine schädlichen Abgase.
Sauberer Verkehr
Erster Wasserstoff-Zug
| Kategorie: Freizeit und Technik | 21.04.2018